Waterberg - Tumblr Posts


Samuel Maharero verfasste 1904 folgenden Befehl:
„Okahandja, den 11. Januar 1904. ICH KÄMPFE, TÖTET ALLE DEUTSCHEN! An alle Großleute meines Landes. Ich bin Samuel Maharero, Oberhäuptling der Herero. Ich habe einen Befehl für alle meine Leute angefertigt, daß sie nicht weiter ihre Hände legen an folgende: Engländer, Bastards, Bergdamara, Nama, Buren. Alle diese rühren wir nicht an. Tut dies nicht. Ich habe einen Eid geschworen, dass dieser Beschluss nicht bekannt werden darf, auch nicht den Missionaren.
Genug. Samuel Maharero.“

Einige (nicht alle!) Stämme der Herero folgten umgehend ab 12. Januar seinem Befehl und ermordeten 123 Deutsche, wobei im Blutrausch auch einige Frauen, Kinder, Buren und Italiener den Mördern zum Opfer fielen. Die deutsche Regierung musste auf diese Verbrechen reagieren, wollte man nicht weitere Morde und Plünderungen im Schutzgebiet zulassen.

Die im Lande vorhandene nur einige hundert Mann zählende Schutztruppe war mit der Situation völlig überfordert, zumal die Attacken völlig überraschend kamen und nicht gegen die Soldaten sondern gegen wehrlose Zivilisten gerichtet waren. In den nächsten Monaten verschiffte man einige tausend Mann Verstärkungstruppen nach Südwestafrika und entwickelte den Plan, die Herero in ihrem aktuellen Aufenthaltsgebiet am Waterberg zu stellen und militärisch vernichtend zu schlagen.

Ziel der Operation war es, dass die Herero als Volk kampfunfähig gemacht wurden, indem die bewaffneten Krieger im Kampf besiegt oder zur Waffenstreckung oder zum Rückzug von den Kampfhandlungen gezwungen wurden. Also dass die Herero als Volk kampfesmüde und aussichtslos auf einen Sieg über die Schutztruppe den bewaffneten Aufstand aufgaben.

Die Schutztruppe greift, unterstützt von Witbooi-Nama, an:
Am 11. August 1904 begann der Angriff der deutschen Truppen und der mit ihnen verbündeten Witbooi-Nama mit 1.488 Gewehren, 30 Geschützen und 12 Maschinengewehren auf die mit 6.000 modernen Hinterlader-Gewehren bewaffneten Teile des Herero-Volkes.

Nach einigen Einzelgefechten gingen die Kampfhandlungen mit Einbruch der Dunkelheit zu Ende. Es gab nach diesem Tag weder Sieger noch Besiegte. Noch in der darauffolgenden Nacht machten sich die Herero mit ihren Rinderherden auf den Weg. Unbesiegt und ihr Vieh in Sicherheit bringen wollend, suchten sie den Weg ins Exil oder in andere für die Deutschen unerreichbare Orte.

Ihren Marsch legten die Herero in mehreren Abteilungen in verschiedenen Richtungen zu unterschiedlichen Zielen zurück. Sie passierten die ihnen bekannten Wasserstellen, die allerdings nicht immer die Ergiebigkeit hatten, um Mensch und Vieh in der Trockenzeit zu versorgen. Eine bis heute nicht zu ermittelnde Anzahl von Herero verdurstete auf ihrem Weg in das Exil oder in die von ihnen früher bewohnten Gebiete. Samuel Maharero erreichte spätestens am 28. September 1904 mit ca. 1.000 Begleitern das Britische Betschuanaland.

Eine sofortige Verfolgung der Herero durch deutsche Truppen scheiterte an deren Unbeweglichkeit. Pferde und Zugtiere waren verendet oder zu sehr geschwächt. Der Nachschub mit Lebensmitteln und Futter war völlig unzureichend. Die Truppe litt an völlig ungewohnten Strapazen und an Krankheiten wie Typhus.

Die Anfang September einsetzende Verfolgung scheiterte an der vergeblichen Suche nach den Herero. Sie waren kampflos und unerreichbar verschwunden. Am 8. Oktober 1904 endeten die Kampfhandlungen mit vorausgegangenen fünf unbedeutenden Feindberührungen beim Ort Oorlogsende.

Die Herero waren für die deutschen Truppen nicht auffindbar. Zurückkehrende Herero wurden sowohl von der Mission als auch von der Truppe verpflegt und versorgt.
Namibia 2020 🤗 Tag 17
Herrschaften und Oukies!
Was war das ein Regen. Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet und die Ofa, geflügelte Termiten, kamen aus ihren Bauten. Sie tragen ihre Flügel nur für wenige Stunden, bis sie einen Partner finden und werfen sie dann ab.

Dieses Schauspiel findet immer zu Beginn der Regenzeit statt. Unsere Terrasse war heute Morgen übersäht mit losen Flügeln.

Um heute Morgen noch vor den anderen Gästen auf den Weg zu kommen, waren wir um 8 Uhr beim Frühstück. Der Wagen war bereits gepackt, da wir einen eigenen Carport hatten unter dem unser Auto trocken stand.

2 Gamedrivewagen waren trotz des strömenden Regens mit Gästen zum Morning Leopard Tracking aufgebrochen. Diese hatten in dem total aufgeweichten Boden bereits tiefe Spuren gezogen.

Deswegen der frühe Start in den Morgen. Wir malten uns nämlich aus, wie die Piste erst einmal aussieht, wenn da 10 Autos vor uns durchgepflügt sind.

Das Hauptgebäude, The Barn, in dem auch die Mahlzeiten serviert werden, stand im unteren Bereich unter Wasser. Mehrere dienstbare Geister versuchten das Wasser draußen zu halten.

Nachdem wir das Frühstück geordert hatten und während wir darauf warteten, gingen wir zur Rezeption um schon einmal auszuchecken. Total effiziente Arbeitsteilung.

Die Rechnung dauerte dann doch etwas länger, da die Wassermassen den Drucker und das Kartenlesegerät lahmgelegt hatten. Siehste! Gut, dass wir zweigleisig gefahren sind. So frühstückten wir in aller Ruhe, schauten anschließend noch einmal am künstlichen Wasserloch nach dem Rechten - dort musste heute niemand Wasser nachfüllen - und in der Zwischenzeit hatte der Mitarbeiter die Geräte ans Laufen gebracht.

Wir brechen um 9 Uhr auf und schlingern und schleichen geschlagene 45 Minuten bis zur B 1. Noch nie waren wir für den treuen Hilux und seinen 4x4 Antrieb dankbarer wie heute.

Die ursprüngliche Planung sah vor in Richtung Waterberg, dann über Osire, Hochfeld, Steinhausen und Omitara bis zur Okambara Elephant Lodge zu fahren. Wegen des immer noch andauernden Regens entschlossen wir uns zunächst weiter auf der B 1 in Richtung Süden zu fahren.

Zunächst wollten wir bis Okahandja fahren und dann, je nach Wetterlage entscheiden, ob wir weiter auf der B 1 bis nach Windhoek fahren, oder doch abbiegen und über Hochfeld und Steinhausen fahren.

Da sich die Wetterlage bis Okahandja beruhigte, bogen wir doch ab und fuhren über die Dörfer. Meine Güte, was ist das Land in diesem Jahr grün und wie hoch steht das Gras. Eine Wohltat für die Augen. Kein Vergleich zu den letzten Jahren.

Man kann die gute Regenzeit auch an den Warzenschweinen erkennen, je mehr Warzis unterwegs neben der Pad/Straße herumflitzen, umso mehr hat es geregnet. Die letzten Male konnten wir überhaupt keine oder äußerst selten die “Antenne Namibia” sehen.

Überhaupt sehen alle Tiere, Wildtiere als auch Nutztiere, sehr gut genährt aus: alle sind gut im Futter. Wie schön!

Um 17 Uhr kamen wir in unserer neuen Unterkunft, der Okambara Elephant Lodge, an. Wir haben hier ein Familienzimmer im Haupthaus, im Erdgeschoss. Es besteht aus 2 Schlafzimmern mit einem gemeinsamen Bad und einer großen Terrasse zum Garten hin.

Das alte Anwesen aus der deutschen Kaiserzeit ist riesig und der Renovierungsbedarf ist beträchtlich. So etwas kann man einfach nicht nebenher führen, das ist ein Fulltime Job.

Es gibt hier auch diesen beliebten Volontär-Tourismus. Billige Arbeitskräfte, meist Studenten, die für Kost & Logis ein paar Wochen Hilfstätigkeiten ausführen und dabei Afrikaluft schnuppern dürfen.

Das Abendessen wurde in der großen Halle serviert. Vorgestellt von der Köchin in der Klicksprache der Damara: Suppe vom wilden Spinat (Ombidi), Rouladen vom Bergzebra mit Nudeln/Reis und Rotkohl und als Dessert Eis mit Melone.

Traditionell essen auch hier die Gäste alle zusammen mit den Gastgebern bzw. hier auch mit den Volontären. Auf unser Insistieren hin, bekamen wir jedoch einen extra Tisch. Sonst sind wir immer dafür, allerdings ist in Zeiten von Corona diese Art von Geselligkeit einfach nicht angebracht.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
The region around the Waterberg, including the town Otjiwarongo and the Hochfeld area are ideally situated for travellers on the way from Windhoek to the north and to the Etosha National Park. The Waterberg Mountain forms the centre of the region and is one of the main attractions of Namibia. It is an impressive table mountain, geologically and historically of great interest. Part of Waterberg plateau are covered by the Waterberg Plateau Park, an important nature conservation area.
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Die Region um den Waterberg inklusive der Stadt Otjiwarongo und der Hochfeldgegend liegt ideal auf dem Weg von Windhoek in den Norden oder zum Etoscha Nationalpark. Im Zentrum der Region liegt der Waterberg, eines der Haupttourismusziele Namibias. Der Waterberg, ein beeindruckender Tafelberg, ist sowohl historisch als auch geologisch interessant und auch für den Naturschutz von wesentlicher Bedeutung.















The Battle of Waterberg took place on August 11, 1904 at the Waterberg, German South West Africa (modern day Namibia), and was the decisive battle in the German Herero campaign. The German Imperial Forces were under the command of Lieutenant General Lothar von Trotha and numbered just over 1,500. They were armed with 1,625 modern rifles, 30 artillery pieces and 14 machine guns. The Herero were under the command of Samuel Maharero and had assembled some 3,500-6,000 warriors along with their families. The total number of Hereros in the area is estimated at 25,000 to 50,000. The rest were armed with traditional close combat weapons called kirri.
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Die Schlacht am Waterberg fand am 11. August 1904 am Waterberg in Deutsch-Südwestafrika (heutiges Namibia) statt und war die entscheidende Schlacht im Herero-Aufstand. Die Armeen der deutschen kaiserlichen Streitkräfte standen unter dem Kommando von Generalleutnant Lothar von Trotha und zählten etwas mehr als 1.500 Mann. Sie waren mit 1.625 modernen Gewehren, 30 Artilleriegeschützen und 14 Maschinengewehren bewaffnet. Die Herero standen unter dem Kommando von Samuel Maharero und hatten etwa 3.500 bis 6.000 Krieger versammelt zusammen mit ihren Familien. Die Gesamtzahl der Hereros in der Region wird auf 25.000 bis 50.000 geschätzt. Der Rest war mit traditionellen Nahkampfwaffen namens Kirri bewaffnet.














The region around the Waterberg, including the town Otjiwarongo and the Hochfeld area are ideally situated for travellers on the way from Windhoek to the north and to the Etosha National Park. The Waterberg Mountain forms the centre of the region and is one of the main attractions of Namibia. It is an impressive table mountain, geologically and historically of great interest. Part of Waterberg plateau are covered by the Waterberg Plateau Park, an important nature conservation area.
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Die Region um den Waterberg inklusive der Stadt Otjiwarongo und der Hochfeldgegend liegt ideal auf dem Weg von Windhoek in den Norden oder zum Etoscha Nationalpark. Im Zentrum der Region liegt der Waterberg, eines der Haupttourismusziele Namibias. Der Waterberg, ein beeindruckender Tafelberg, ist sowohl historisch als auch geologisch interessant und auch für den Naturschutz von wesentlicher Bedeutung.















The Battle of Waterberg took place on August 11, 1904 at the Waterberg, German South West Africa (modern day Namibia), and was the decisive battle in the German Herero campaign. Armies The German Imperial Forces were under the command of Lieutenant General Lothar von Trotha and numbered just over 1,500. They were armed with 1,625 modern rifles, 30 artillery pieces and 14 machine guns. The Herero were under the command of Samuel Maharero and had assembled some 3,500-6,000 warriors along with their families. The total number of Hereros in the area is estimated at 25,000 to 50,000. The rest were armed with traditional close combat weapons called kirri.
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Die Schlacht am Waterberg fand am 11. August 1904 am Waterberg in Deutsch-Südwestafrika (heutiges Namibia) statt und war die entscheidende Schlacht im Herero-Aufstand. Die Armee der deutschen kaiserlichen Streitkräfte stand unter dem Kommando von Generalleutnant Lothar von Trotha und zählte etwas mehr als 1.500 Mann. Sie waren mit 1.625 modernen Gewehren, 30 Artilleriegeschützen und 14 Maschinengewehren bewaffnet. Die Herero standen unter dem Kommando von Samuel Maharero und hatten zusammen mit ihren Familien etwa 3.500 bis 6.000 Krieger versammelt. Die Gesamtzahl der Hereros in der Region wird auf 25.000 bis 50.000 geschätzt. Der Rest war mit traditionellen Nahkampfwaffen namens Kirri bewaffnet.














Waterberg Plateau Lodge is set at the foot of famous Waterberg Plateau National Park in northern Namibia. Waterberg (Afrikaans: water mountain) is a massive table mountain east of Otjiwarongo in the northern reaches of central Namibia. It is about 50 km long, up to 16 km wide and rises from the plains of the Omaheke, as this part of the Kalahari is known, to a height of up to 200 metres. This natural barrier often intercepts clouds, causing them to release their moisture. Nestled on a rock terrace high up on the slope of the Waterberg, the chalets of the Waterberg Plateau Lodge afford grand vistas of the endless Kalahari bush savannah below.
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Die Waterberg Plateau Lodge liegt am Fuße des berühmten Nationalparks Waterberg Plateau im Norden Namibias. Waterberg (Afrikaans: Wasserberg) ist ein massiver Tafelberg östlich von Otjiwarongo im nördlichen Teil Zentralnamibias. Er ist etwa 50 km lang, bis zu 16 km breit und erhebt sich aus den Ebenen der Omaheke, wie dieser Teil der Kalahari genannt wird, bis zu einer Höhe von 200 Metern. Diese natürliche Barriere fängt oft Wolken ab und lässt sie ihre Feuchtigkeit abgeben. Auf einer Felsterrasse hoch oben am Hang des Waterbergs gelegen, bieten die Chalets der Waterberg Plateau Lodge grandiose Ausblicke auf die endlose Buschsavanne der Kalahari.















Waterberg Valley Lodge is a nature's paradise and located next to Waterberg Plateau National Park in northern Namibia, southern Africa. Waterberg (Afrikaans: water mountain) is a massive table mountain east of Otjiwarongo in the northern reaches of central Namibia. It is about 50 km long, up to 16 km wide and rises from the plains of the Omaheke, as this part of the Kalahari is known, to a height of up to 200 metres. This natural barrier often intercepts clouds, causing them to release their moisture. Waterberg Valley Lodge (9 econo tented chalets) Situated on a hill at the valley mouth, offering a view over the valley and to the red cliffs of the Waterberg.
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Die Waterberg Valley Lodge ist ein Naturparadies und liegt neben dem Waterberg Plateau Nationalpark im Norden Namibias im südlichen Afrika. Der Waterberg (Afrikaans: Wasserberg) ist ein massiver Tafelberg östlich von Otjiwarongo im nördlichen Teil Zentralnamibias. Er ist etwa 50 km lang, bis zu 16 km breit und erhebt sich aus den Ebenen der Omaheke, wie dieser Teil der Kalahari genannt wird, bis zu einer Höhe von 200 Metern. Diese natürliche Barriere fängt oft Wolken ab und lässt sie ihre Feuchtigkeit abgeben. Die Waterberg Valley Lodge (9 Öko-Zelt-Chalets) liegt auf einem Hügel an der Talmündung gelegen, mit Blick über das Tal und auf die roten Klippen des Waterbergs.















Waterberg Wilderness Lodge is located at the foot of Waterberg Plateau National Park in northern Namibia. Waterberg (Afrikaans: water mountain) is a massive table mountain east of Otjiwarongo in the northern reaches of central Namibia. It is about 50 km long, up to 16 km wide and rises from the plains of the Omaheke, as this part of the Kalahari is known, to a height of up to 200 metres. This natural barrier often intercepts clouds, causing them to release their moisture. The buildings of Waterberg Wilderness Lodge shelter in a long valley in the midst of the Waterberg mountain range. Built from red Waterberg sandstone they nestle under enormous old trees.
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Die Waterberg Wilderness Lodge liegt am Fuße des Waterberg Plateau Nationalparks im Norden Namibias. Der Waterberg (Afrikaans: Wasserberg) ist ein massiver Tafelberg östlich von Otjiwarongo im nördlichen Teil Zentralnamibias. Er ist etwa 50 km lang, bis zu 16 km breit und erhebt sich aus den Ebenen der Omaheke, wie dieser Teil der Kalahari genannt wird, bis zu einer Höhe von 200 Metern. Diese natürliche Barriere fängt oft Wolken ab und lässt sie ihre Feuchtigkeit abgeben. Die Gebäude der Waterberg Wilderness Lodge liegen in einem langen Tal inmitten der Waterberg-Gebirgskette. Gebaut aus rotem Waterberg-Sandstein schmiegen sie sich unter riesige alte Bäume.















Südafrika 2022/23 - Tag 6
Herrschaften und Oukies!
Da ist unsere Zeit in der Abendruhe Lodge schon wieder um. Nett war es hier.
Das Dinokeng Game Reserve können wir wirklich guten Gewissens weiter empfehlen. Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten findet sich für jeden Geschmack eine geeignete Unterkunft.

Nachdem unser ganzes Gerödel wieder im Auto verstaut war, ging es noch einmal zur Rezeption und dann konnte es eigentlich auch schon los gehen.

Günther war mit anderen Gästen unterwegs zum Morning Gamedrive und hatte Anita schon durchgegeben, dass es eine Löwensichtung gibt.

Da die nächste Unterkunft nicht weit entfernt liegt, können wir es in aller Ruhe angehen lassen und nehmen diese Information natürlich gerne noch mit.

Die beschriebene Stelle ist schnell gefunden und tatsächlich liegt dort ein Löwenrudel, bestehend aus dem Pascha und 3 Damen.

Aber, wie das mit Löwen so ist, im Grunde genommen sind sie völlig unspektakulär. Eigentlich liegen sie nur unter einem Busch herum und bewegen sich höchst selten. Wir haben Glück, dass der Pascha wenigstens einmal den Kopf hebt, sonst wäre hier überhaupt kein Bild zustande gekommen.

Wir nehmen die Gelegenheit wahr und mäandern noch ein bisschen durch das Game Reserve und machen aus unserer Abreise noch einen kleinen Selbstfahrer-Gamedrive.

Wir stellen auch heute wieder fest, dass es deutlich feuchter als im letzten Jahr ist und Wege, die wir beim letzten Mal noch befahren konnten, sind in diesem Jahr völlig zugewuchert.

Auch haben sich neue Feuchtbiotope gebildet. Und überall gibt es Wasser, Wasser und Wasser.

Wir wechseln über die Hauptstraße in den nördlichen Teil und treffen auf einen Trupp Bachelor Gnus.

Den “Herren” sieht man ebenfalls das großzügige Futterangebot an. Meine Güte, die haben wirklich Speck auf den Rippen.

Unser kleiner zeitliche Mehraufwand hat sich wirklich gelohnt. Es gab doch wieder einiges zu sehen.

Wir fahren noch zum Gemüsehändler, der seinen Stand an der Rust De Winter Road hat.

Nach meiner Magenverstimmung haben wir beschlossen uns mehrheitlich von Obst und Gemüse zu ernähren. Das elendige Loadshedding ist uns dann mit Stage 6 doch zu heikel.

Für gerade einmal 50 Rand erwerben wir mehrere Kilo Kartoffeln, Karotten und Tomaten. Die Einkäufe kommen in unsere Kühlbox, da sind sie während der Fahrt gut aufgehoben.

Anschließend halten wir uns in nord-östlicher Richtung und fahren dieses Mal durch das Yingwe Gate aus dem Dinokeng Reservat hinaus.

Wieder sind wir über die tatsächliche Größe des Dinokeng Game Reserves überrascht. Hier kann man es wirklich gut und gerne 4 bis 5 Tage aushalten. Bis man alle Wege einmal abgefahren hat, ist man gut beschäftigt.

Es gibt nicht nur Tiere zu bestaunen. Die Pflanzenwelt hat auch einiges zu bieten.

Und auch an die ganz kleinen Bewohner wird gedacht!

Wir schlagen einen Bogen und fahren dann nach Westen über die N 1 hinweg auf die R 101 und dann immer geradeaus nach Norden bis nach Bela Bela, das früher einmal Warmbath hieß.

Tswana-Stämme, die um 1800 zum ersten Mal durch diese Region zogen, entdeckten dort heiße Quellen in der Gegend.
Der Voortrekker Carl Van Heerden gründete den ersten Bauernhof im heutigen Bela-Bela und nannte ihn Het Bad (heißes Bad). 1873 kaufte die Transvaal -Regierung von Präsident Burgers das Land und errichtete ein Resort namens Hartingsburg, benannt nach dem prominenten holländischen Biologen Pieter Harting .
Die Briten besetzten die Stadt während des Anglo-Buren-Krieges und benannten im Jahr 1903 das Postamt in Warm Baths um. 1920 wurde Warmbaths zur Gemeinde erklärt und die Infrastruktur der Gemeinde wurde im gleichen Jahr von dem Architekten John Abraham Moffat entworfen.
Am 14. Juni 2002 benannte die südafrikanische Regierung die Stadt offiziell in Bela-Bela um (was "kochendes Kochen" bedeuten soll).
Die Gemeinde Bela Bela ist Teil des Bezirkes Waterberg in der Provinz Limpopo und sie lebt heute hauptsächlich vom Tourismus. Auf einer Fläche von 4.000 km² leben annähernd 100.000 Einwohner und die Einkaufsmöglichkeiten sind sehr gut.

Rund 10 Kilometer hinter Bela Bela biegen wir auf eine rote Sandpad ab.

Diese bringt uns zu unserer nächsten Station, der Leopards Rock Bush Boutique Lodge, die spektakulär mitten im Waterberg-Biosphären-Reservat liegt.

Für weitere 10 Kilometer hoppeln wir mit unserem kleinen SUV - von uns liebevoll Elefantenrollschuh genannt - immer höher und immer höher über “naturbelassene” Serpentinen in die Berge hinein.

Oben angekommen erwartet uns eine sensationelle Aussicht - ich will hier nie wieder weg!

Jetzt kommt die übliche Handlungsabfolge: Auto ausladen, Lebensmittel in der Küche verstauen, Klamotten zweckmäßig verteilen usw. usw. - und zwar so, dass wir alles bei der Abreise auch wieder finden.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2022/23 - Tag 7
Herrschaften und Oukies!
Was haben wir es nett hier - und die Aussicht ist genial!

Hatte ich die Aussicht schon erwähnt?

Die Aussicht ist der Hammer!

Kann man am Morgen schöner aufwachen?

Wilde Pflaumen wachsen vor unserer Terrasse, zum Greifen nahe.

Der Hasenbär hat sich gleich ein paar zum Frühstück gepflückt.

Die Leopards Rock Bush Boutique Lodge liegt auf einer Klippe auf dem Waterberg. Die Unterkunft befindet sich auf einem 300 Hektar großen Grundstück mit einer Fülle von Wild- und Vogelarten. Es gibt viele Wander- und Radwege in der unmittelbaren Gegend.

Die Wildtiere bewegen sich frei, z. B. Impalas, Giraffen, Kudus, Nyalas, Rappenantilopen, Zebras, Streifengnus, Kuhantilopen, Oryx, Blessböcke, Warzenschweine, Buschschweine usw. usw. und sogar ein Paar schwarzer Adler soll hier beheimatet sein.

Es gibt genau 3 großzügige Suiten, die in erster Linie zur Selbstversorgung ausgelegt sind. Mahlzeiten können über eine Catering Service dazu gebucht werden.

Wir bewohnen die mittlere Suite, die sogenannte “Honeymoon Suite”. Die Suite bietet Platz für zwei Personen: mit einem Schlafzimmer, das mit einem extra langen Kingsize-Bett ausgestattet ist und mit einem Badezimmer „en suite“ mit Dusche, Badewanne und zwei Waschbecken.

Die Küchenzeile und der Wohnbereich im offenem Schnitt können mit den großen Fensterfronten zur Terrasse komplett geöffnet werden.

Auf der Terrasse gibt es noch einmal eine Couch sowie einen Grill und das private Tauchbecken mit spektakulärem Blick über die Schlucht und in die Berglandschaft.

Links, neben uns, befindet sich die Executive Suite. Diese besteht aus zwei Schlafzimmern und zwei Badezimmern en-suite. Die Suite ist für eine kleine Familie oder 2 befreundete Paare geeignet.

Rechter Hand liegt die Familiensuite, bestehend aus drei Schlafzimmern mit en-suite Badezimmern und einer voll ausgestatteten Küche mit offenem Schnitt. Bis zu 8 Personen finden hier Platz.

Das Angebot der Leopards Rock Bush Boutique Lodge richtet sich in erster Linie an Menschen die Ruhe und Entspannung suchen.

Es gibt Kurse zur Selbstfindung, Yoga, Massagen, Kochkurse zu verschiedenen Themenschwerpunkten: Vegetarisch, Vegan, glutenfrei und alles was heute noch so 'en vogue' ist, um die eigene außergewöhnliche Identität zu unterstreichen.

Der Waterberg (nicht zu verwechseln mit dem Waterberg Plateau Park in Namibia - da waren wir natürlich auch schon) ist ein Gebirgsmassiv von etwa 654.033 Hektar in der nördlichen Provinz Limpopo in Südafrika.

Die rund 150 Kilometer lange Bergkette des Waterberg in der Limpopo Provinz erstreckt sich von Thabazimbi im Südwesten bis zum Lapalala Fluss im Nordosten.
Die durchschnittliche Höhe der Bergkette beträgt 600 m mit einigen Gipfeln, die sogar bis über 2000 m über dem Meeresspiegel aufragen. Höchste Erhebung ist der 2100m hohe Kransberg bei Thabazimbi. Der Waterberg ist die erste Region im Norden Südafrikas, die von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt wurde.

Die ausgedehnte Felsformation wurde durch mehrere hundert Millionen Jahren von Flusserosionen geformt. Das Ökosystem kann als trockener Laubwald oder Bushveld charakterisiert werden.

Die Landschaft im Waterberg wirkt wild und authentisch afrikanisch. Weite Savannen mit Akazien, Aloen und Sukkulenten sind gesäumt von schroff aufragenden Bergzügen. Nur wenige asphaltierte Strassen ziehen sich durch die Region.

Innerhalb des Waterbergs gibt es archäologische Funde aus der Steinzeit und in der Nähe befinden sich auch frühe evolutionäre Funde, die sich auf den Ursprung des Menschen beziehen.

Die Sandsteinformationen konnten ausreichend Grundwasser zurückhalten , um eine geeignete Umgebung für den Urmenschen zu schaffen. Die Klippenüberhänge boten diesen frühen Menschen natürlichen Unterschlupf.

Die ersten menschlichen Vorfahren könnten bereits vor drei Millionen Jahren am Waterberg gewesen sein, da das 40 Kilometer entfernte Makapansgat Skelette von Australopithecus africanus hervorgebracht hat.

Die Buschmänner kamen an den Waterberg vor etwa zweitausend Jahren. Sie hinterließen Felsmalereien, darunter Darstellungen von Nashörnern und Antilopen.

Siedler aus der frühen Eisenzeit am Waterberg waren Bantu-Stämme, die Vieh in die Region gebracht hatten. Die Bantu verursachten ein neuartiges Problem, da das von Rindern reduzierte Grasland eine Invasion von neuen Buscharten verursachte, was zu einem Ausbruch der Tse-Tse-Fliege führte.

Die darauf folgende Epidemie der Schlafkrankheit entvölkerte die Ebenen, aber in höheren Lagen überlebte der Mensch, weil die Fliege oberhalb von 600 Metern nicht existieren kann.
Ab etwa dem Jahr 1300 n. Chr. kamen Nguni -Siedler mit neuen Technologien an, einschließlich der Fähigkeit, Trockenmauern zu bauen. Diese Techniken wurden später verwendet, um Verteidigungsanlagen zu den Festungen aus der Eisenzeit hinzuzufügen, von denen einige bis heute erhalten sind.
Die ersten weißen Siedler kamen 1808 an den Waterberg und der erste Naturforscher erschien kurz vor der Mitte des 19. Jahrhunderts. Karl Johan Andersson war ein schwedischer Entdecker, Jäger und Händler sowie ein Amateur-Naturforscher und Ornithologe.

Er ist am bekanntesten für die vielen Bücher, die er über seine Reisen veröffentlichte und dafür, dass er einer der bemerkenswertesten Entdecker des südlichen Afrikas ist, hauptsächlich im heutigen Namibia. Das Andersson Gate am Etosha Nationalpark (siehe Bild unten) ist beispielsweise nach ihm benannt.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts machte sich eine Gruppe holländischer Reisender von Kapstadt aus auf. Die Holländer brachten weiteres Weidevieh, vervielfachten den Einfluss auf die indigenen Stämme und der Verlust von Grünland begann schwerwiegende Auswirkungen auf die einheimischen Wildtierpopulationen zu haben.

Einheimische Gräser bieten Weideflächen für typische einheimische Arten wie Impalas, Kudus, Klippspringer und Streifengnus. Andere einheimische Säugetiere sind Giraffen, Breitmaulnashörner und Warzenschweine. Zu den Raubtieren gehören der Leopard, die Hyäne und der Löwe.

Aufgrund der umfangreichen historischen Flusserosion sind am Waterberg reichlich vegetative Klippenlebensräume vorhanden. Das afrikanische Stachelschwein nutzt unter anderem den Schutz dieser Klippenhöhlen. Einige Bäume klammern sich an die Klippenbereiche, einschließlich des Papierrinden-Falschdorns, an dessen dicken Stämmen abblätternde Rinde hängt.

Ein weiterer Baum in diesem Lebensraum ist der Fieberbaum, von dem die Buschmänner glauben, dass er eine besondere Kraft hat, um die Kommunikation mit den Toten zu ermöglichen.

Die markante Form und die auffälligen Farben machen den Fevertree auch für den Laien leicht erkennbar. Der Baum ist an seinem geraden, glatten Stamm zu erkennen, der eine ungewöhnliche hellgrüne Farbe aufweist und mit einem feinen gelben Staub bedeckt ist.

Das bevorzugte Habitat dieser Akazienart sind feuchte und warme Standorte in der Nähe von Sümpfen und Gewässern. Der Samen des Baums kann nur keimen, wenn er über eine Woche in Wasser gelegen hat - er benötigt also Überflutungsgebiete, die entsprechend feucht und von Mücken verseucht sind.

Die frühen europäischen Siedler hatten noch keine Ahnung von der Gefahr und der Ursache für Malaria durch Mücken. Sie dachten das Fieber würde durch die Bäume, unter denen sie lagerten, verursacht.
Nachdem das Nutzvieh bis Mitte des 20. Jahrhunderts ökologische Verwüstungen angerichtet hatte, wurden sich die Landbesitzer der Vorteile der Wiederherstellung der ursprünglichen Lebensräume bewusst.

Man setzte auf die Erhaltung und den Schutz der heimischen Arten von Antilopen, Breitmaulnashörnern, Giraffen, Flusspferden, deren Zahl in den Jahren intensiver Viehbeweidung zurückgegangen war.

Der Anstieg des Ökotourismus hat das Interesse an Schutzpraktiken weiterhin geweckt. Die erforderlichen Landbewirtschaftungspraktiken sind teuer, zahlen den Landbesitzer jedoch mit einem Mehrwert im Lebensraum für Wildtiere aus.

Es gibt auch einen Trend zu größeren Farmen und Freiflächen mit dem daraus resultierenden Vorteil der Entfernung von Zäunen. Dieses Ergebnis kommt nicht nur der Migration großer Säugetiere zugute, sondern führt auch zu einem verbesserten Genpool.

Leopard´s Rock Country Estate hat eine “bunte” Vergangenheit, denn es liegt auf einem Teil des Landes, das früher das berüchtigte "Beau Valle Nudist Resort" war.

Es war einmal ein ehemaliger Rock'n'Roll-Sänger, der eine Farm in einem ruhigen Tal kaufte, wo er seine Kleider ablegen und die Natur fernab von Südafrikas Problemen genießen konnte.
1981 kauften der ehemalige Rock'n'Roll-Sänger Beau Brummel und seine Frau Cecilia ein unbebautes Stück Land in einem ruhigen Tal für 33.000 ZAR.

Brummel, geborener Michael Bush, kaufte das Land von dem Geld, das er als Popsänger, Filmemacher und Cowboy verdient hatte, bekannt als Beau the Untamed.
Die gesamte Entwicklung im Beau Valley wurde sorgfältig geplant, um sich in das natürliche Ökosystem einzufügen und den wunderschönen Flecken Erde nicht unnötig zu beeinträchtigen.

14 Jahre lang genossen Beau Brummel und seine Gruppe von Nudisten friedlich ihre sonnenverwöhnte Kolonie, eine Oase nackter Ruhe, in einem intoleranten Land.
1994 sind die Veränderungen, die den Rest Südafrikas erfassten, wie ein Meteorit auch in die einzige FKK-Kolonie des Landes, Beau Valley, eingeschlagen.
Die Bewohner waren plötzlich bereit, den selbsternannten König der Nacktheit zu entthronen, nachdem er beschlossen hatte, Schwarze und Homosexuelle zuzulassen.
Brummel wollte Teil des „neuen“ Südafrikas sein, sah sich jedoch mit Rassismus und Homophobie von wütenden Anteilseignern konfrontiert, die Brummel verklagten.
Aktionäre der Beau Valley Bridge waren weiße Familien mit Kindern, die ihre Ferien und Wochenenden rund um den Swimmingpool, den Volleyballplatz und den Angelteich verbrachten.
In den seltenen Fällen, in denen Nicht-Weiße das Beau Valley besuchten, seien andere Nudisten feindselig gewesen.
Beau musste sich rassistischen und homophoben Beleidigungen von wütenden Aktionären stellen, die sich daraufhin weigerten, Abgaben zu zahlen und ihn verklagten.
Die Polizei führte regelmäßig Razzien in Brummells Haus durch, beschlagnahmte Broschüren und erhob Anklage wegen Pornografie.
Beau Valley wurde 1997 liquidiert und das Anwesen wurde auf einer Auktion verkauft.

In den frühen 2000er Jahren entstand daraus das Leopard´s Rock Country Estate . Das Gros der heutigen Grundstückseigentümer ist jedoch immer noch zu einem gewissen Maße einer gut situierten, alternativ angehauchten Lebensweise zuzuordnen.

In unserer Unterkunft vermischen sich die Baustile von Rudolf Steiner und Friedensreich Hundertwasser zu einem interessanten Mix.

Und wer schon immer wissen wollte mit wie viel Equipment wir dem elendigen Stromausfällen entgegen trotzen, der kann einen Blick hinter unser Bett werfen.

Ach, übrigens, auch in diesem Paradies ist nicht alles super paradiesisch: es gibt auch hier einen Panik-Button, diskret am Bett montiert, um Hilfe zu rufen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2022/23 - Tag 8
Herrschaften und Oukies!
Wieder wachen wir heute Morgen mit Blick auf das spektakuläre Panorama auf. Es ist 6.30 Uhr: die Vögel zwitschern und die Baboons unten im Tal regen sich über irgend etwas auf.

Da wir bis etwa 9.00 Uhr sowieso noch Loadshedding, also keinen Strom haben, hauen wir uns noch einmal aufs Ohr. Vorher schiebt Micha jedoch die Fensterfront zur Seite, damit wir die schöne Aussicht auch gebührend vom Bett aus genießen können.

Wir hören wie der Strom wieder anspringt, denn über uns stehen die Wasserspeicher. Und wenn es keinen Strom gibt, laufen natürlich auch die Wasserpumpen nicht. Läuft der Strom dann wieder, werden die Tanks auch wieder aufgefüllt.

Dadurch, dass die Wassertanks über uns stehen, können wir hier auch während des Blackouts duschen. Das war in der Abendruhe Lodge nicht der Fall, da standen die Tanks neben den Gebäuden und da lief dann nirgends Wasser - höchstens die paar Tropfen, die noch in der Leitung waren.

Übrigens fallen bei Loadshedding auch sämtliche Ampeln, ATMs, Tankstellen (und was sonst noch alles Strom benötigt) aus - beispielsweise Internet oder eben auch Mobilfunkmasten. Im Grunde ist das Land total lahm gelegt.

Wir frühstücken in aller Gemütsruhe, machen uns fertig und packen unseren Fotokram ins Auto. Dieses steht auf einem eigens für uns gekennzeichneten Parkplatz.

Heute haben wir einen Termin im Bambelela Wildlife Care and Vervet Monkey Rehabilitation Centre vereinbart. Dieses liegt gerade einmal rund 3 Kilometer von unserer Unterkunft entfernt - also, quasi einmal um die Ecke rum.

Der Hasenbär darf zu diesem Termin nicht mit, sondern er muss das Haus hüten. Nicht auszudenken, wenn er als Affenspielzeug verwechselt wird.

Das Bambelela arbeitet als Rehabilitations- und Naturschutzzentrum für Wildtiere, hier im Distrikt Waterberg. Es ist die Heimat von bis zu 300 Vervet Monkeys (grüne Meerkatzen), die von einem Team aus Schülern der Field Guide Association of South Africa, Field Guides und Freiwilligen aus der ganzen Welt betreut werden.

Silke von Eynern, die Gründerin und Stifterin der Einrichtung, war ursprünglich 1990 mit ihrem (inzwischen verstorbenen) Ehemann aus Deutschland nach Südafrika ausgewandert.

Nach seinem Tod im Jahr 1997 beschloss sie, ihr Leben und ihr Vermögen der Pflege und Erhaltung der südafrikanischen Tierwelt zu widmen, und so entstand im Dezember 2003 das Bambelela Wildlife Care and Vervet Monkey Rehabilitation Centre.

Bambelela, dessen Name auf Zulu „festhalten“ bedeutet, rettet, rehabilitiert und befreit Meerkatzen, Paviane und Buschbabys (Galagos), drei der fünf Primatenarten, die in Südafrika vorkommen.

Grüne Meerkatzen werden als „Altweltaffen“ bezeichnet, was bedeutet, dass es sie schon seit über 65 Millionen Jahren gibt – lange vor Menschenaffen und Menschen.

Die schelmischen und sozialen Meerkatzen sind vor allem für ihre einzigartigen und menschenähnlichen Veranlagungen bekannt. Sie pflegen enge Familienbande und ihre Individualität, ihre Intelligenz, ihr Einfallsreichtum und Sinn für Streiche sind unterhaltsam anzusehen.

Meerkatzen leben in eng verbundenen Trupps von 5–40 Tieren, angeführt von einem dominanten Männchen. Die Weibchen bekommen jeweils ein Baby, normalerweise alle 1,5 Jahre.

Babys werden das ganze Jahr über geboren, meistens jedoch zwischen Oktober und Dezember. Meerkatzen sind Allesfresser und fressen Früchte, Blumen, Samen, Blätter, Triebe, Vogeleier, Insekten, Eidechsen usw.

Jedoch können sich die Vervet Monkeys auch zu einer echten Plage entwickeln und in weiten Teilen Afrikas geht man mit ihnen nicht zimperlich um - vieler Orts werden sie sogar als „Ungeziefer“ bezeichnet.

Grüne Meerkatzen sind von Natur aus territorial. Weibchen verlassen ihre Geburtstruppen nicht. Das Wissen um saisonale Nahrungs- und Wasserquellen wird über Generationen weitergegeben.

Sie patrouillieren ständig in ihrem Territorium, um ihre Grenzen zu verteidigen und nach Nahrung zu suchen. Grüne Meerkatzen ernähren sich nur tagsüber und schlafen nachts in Bäumen. Idealerweise ziehen sie es vor, morgens und am späten Nachmittag zu fressen, aber wenn das Futter knapp ist, sind sie möglicherweise gezwungen, den ganzen Tag oder wenn Futter verfügbar ist, zu fressen.

Sie werden ihr Territorium nicht verlassen, nur weil Menschen Häuser und Einkaufszentren gebaut oder das Land in landwirtschaftliche Betriebe umgewandelt haben. Da nur begrenzte natürliche Nahrungsquellen zur Verfügung stehen, suchen sie nach anderen Quellen: Mülleimer, menschlichen Häusern oder den Feldfrüchten der Bauern.

Dies erhöht ihre Begegnungen mit Menschen und der daraus resultierende Konflikt führt zum Tod der Affen, weil es wenig Aufwand zum Töten braucht, viel mehr Aufwand für nicht-tödliche Lösungen.

Neben dem Eingriff in den Lebensraum und der Verstädterung werden jedes Jahr Tausende von Meerkatzen gefangen und an medizinische Forschungslabors verkauft. Der Mensch ist, wie immer, die größte Bedrohung für Meerkatzen in freier Wildbahn.

Die Bestimmung der Populationszahlen von Grünen Meerkatzen ist ebenfalls eine Herausforderung. Keine staatliche Forschung oder Zählung wurde bisher durchgeführt, um die genaue Population der Art in freier Wildbahn zu bestimmen.

Schätzungen gehen davon aus, dass es in Südafrika etwa 250.000 Meerkatzen gibt, aber nichts ist sicher bekannt. Grüne Meerkatzen sind keine Vorzeigeart und haben nicht die Anziehungskraft eines Nashorns oder Leoparden.

Das Team von Bambelela rettet verwaiste oder verletzte Meerkatzen, rehabilitiert sie und setzt sie wieder in der Wildnis frei. Solche Prozesse sind jedoch eine große Herausforderung für die engagierten Naturschützer. Die Schwierigkeit der Erhaltungsarbeit in Bambelela endet hier nicht.

Die Rettung eines Waisenkindes ist immer emotional sehr anstrengend. Sie haben ihre Familie verloren und sahen, wie ihre Mutter getötet wurde. All das sieht man in ihren Augen und an ihrem Verhalten.

Ein frisch verwaistes Baby wird ständig nach seiner Mutter rufen, ein herzzerreißendes Geräusch. Ehemalige Haustiere sind eine noch größere Herausforderung.

Sie wurden quasi 2x zu Waisen: 1x die natürliche Mutter und 1x die menschliche Familie, die sie aufgezogen hat und später mit ihrem Verhalten nicht mehr fertig wird.

Dazu wurden sie wahrscheinlich unter miserablen, nicht artgerechten, Bedingungen gehalten, allein, angekettet oder in einem kleinen Käfig. Viele leiden unter schweren psychischen oder physischen Schäden.

Die Rehabilitation dauert etwa 4 Jahre (manchmal auch länger), da jede Meerkatze eine neue Familie braucht und sich als Teil der Gruppe fühlen muss. Wenn sie nach der Freilassung nicht bei der Gruppe bleiben, werden sie nicht überleben, also müssen starke Familienbande gebildet werden.

Man hindert die Weibchen in einer Rehabilitationsgruppe nicht daran, Babys zu bekommen, da diese Neugeborenen in einer Gruppe helfen, Familienbande zu entwickeln.

Geeignete Orte zur Auswilderung müssen gefunden, vollständig recherchiert und Genehmigungen für den Transport und die Freisetzung eingeholt werden.

Am Auswilderungsort muss ein provisorisches Gehege gebaut werden und dann müssen zwei Mitarbeiter für 2 bis 3 Monate mit im Feld leben, um die Eingewöhnung der Gruppe in ihr neues Zuhause zu überwachen.

In den darauf folgenden Monaten werden regelmäßige Besuche am Freilassungsort durchgeführt, um sicherzustellen, dass sie sich vollständig an das Leben in Freiheit gewöhnen.

Trotz ihrer großen Persönlichkeiten wird außerhalb ihrer Heimat im südlichen und östlichen Afrika selten über Grüne Meerkatzen (Vervet Monkeys) gesprochen.
Neben der Pflege, Rehabilitierung und Freilassung von Wildtieren führt Bambelela auch Outreach-Programme durch - Aufklärung von Bauern, Landbesitzern und Siedlungen und Vorträge in Schulen, Vereinen, Organisationen, Hegegebieten und im Schutzgebiet selbst.
Unser Besuch dauert, alles in allem, insgesamt gute 3 Stunden. Wir werden überall herum geführt, nichts ist tabu, alles dürfen wir uns ansehen.

Herzzerreißend ist die Ankunft eines neuen Waisenbabys. Es ist ein Mädchen, deren Mutter überfahren wurde. Sofort kümmern sich die Mitarbeiter um das Kleine.

Wir werden in die Nursery geführt. Natürlich müssen wir hier die Schuhe ausziehen und uns die Hände & Füße desinfizieren, bevor wir in das Gehege dürfen.

In der Nursery werden die ganz kleinen Babies rund um die Uhr von mehreren Mitarbeitern betreut. Sie haben ein richtiges Babybett in dem geschlafen wird.

Es ist mittlerweile Napping Time.

Die Winzlinge werden müde und kuscheln sich zusammen. Wie Menschenkinder nuckeln auch sie zur Beruhigung an den Fingern.

Mindestens 2 Pfleger sind immer dabei. In der Anfangsphase wird ständig ein Fläschchen mit Aufzuchtsmilch angeboten. Dazu verwendet man ganz normale Babymilch.

Und wie alle Babies, sind diese kleinen Affenkinder natürlich auch nicht stubenrein. Also muss ständig gewischt und geputzt werden. Decken werden getauscht, Handtücher gewechselt.

Wir wollen die kleinen Affenkinder nicht zu sehr aus ihrem Rhythmus reißen und verabschieden uns, damit alle zur Ruhe kommen und schlafen können.

Zum Schluss lassen wir uns noch die Unterkünfte zeigen. Es gibt 3 Bungalows für Feriengäste, die etwas mehr Zeit im Geschehen selber verbringen möchten, jedoch kein Volontär sein wollen.

Die Bungalows sind mit allem ausgestattet, was man zur Selbstversorgung benötigt und unterschiedlich groß, allerdings ohne Klimaanlage.

Die kleinste Wohneinheit bietet Platz für bis zu 3 Personen, die größere kann 8 Gäste beherbergen. Dazu gibt es eine große Terrasse und einen schattigen Carport.

Besonders beeindruckt uns wieder einmal die Kreativität der Afrikaner. Wie man alles verwerten kann.

Aus alten Autoreifen kann man prima Sitzgruppen für den heimischen Garten basteln. Das ist doch wieder eine Aufgabe für den nächsten Workshop. Abgefahrene Autoreifen gibt´s ja auch bei uns mehr als genug - und keiner weiß wohin damit.

Am Nachmittag packen wir langsam wieder unseren Kram zusammen, machen noch ein bisschen Körperpflege und ein Nickerchen, denn es zieht schon wieder ein Gewitter auf.

Nach dem Loadshedding, wenn der Strom wieder da ist, wird das Abendessen zubereitet.

Die gepackten Taschen stellen wir direkt an die Tür, damit es morgen früh flott von der Hand geht. Wir wollen spätestens um 9 Uhr los, denn wir haben eine große Strecke vor uns.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2022/23 - Tag 9
Herrschaften und Oukies!
Da ist die Zeit an diesem schönen Fleckchen am Waterberg schon wieder vorbei.

Unsere Gerümpel haben wir weitest gehend bereits gestern Abend aus der großzügigen Unterkunft zusammengesucht.

Nach dem Frühstück wird noch unser übliches Lunchpaket für unterwegs zusammengebastelt, dann der Kühlschrank ausgeräumt und die restlichen Lebensmittel verstaut.

Gestern Abend sind noch die Eigentümer aus Kapstadt eingetroffen. Lukas stammt ursprünglich aus Deutschland und ist das, was man so gemeinhin als “Entrepreneur” bezeichnet.

Gestern, am späten Abend, hatten wir noch ganz besonderen Besuch:

Ein paar Buschschweine kamen zum Festessen. Das war für uns auch eine “Erstsichtung”.

Wir wollen einigermaßen früh aufbrechen, denn wir haben heute eine ordentliche Strecke vor der Brust. Diese wollen wir nicht auf direktem Weg über die üblichen Highways zurück legen, sondern wir wollen einen kleinen Umweg durch das Ruhrgebiet bzw. Westfalen machen.

Südafrika hat nämlich auch einen Ruhrpott und die Ortschaften heißen tatsächlich Bochum und Witten. Die Straßen haben Namen wie: Dortmund Street und Hagen Road. Die Namen haben sie tatsächlich von Menschen aus unserem Ruhrgebiet.

Kein Witz: In der Provinz Limpopo im Norden des Landes gibt es tatsächlich einen Ort Namens Bochum. Und es wird noch besser: das Nachbardorf heißt Witten. Und auch die Ortschaft Westphalia liegt nur ein paar Kilometer entfernt.

Das ist natürlich kein Zufall und hat seinen Ursprung tatsächlich in unserem Ruhrgebiet. Ihren Namen haben diese Orte von deutschen Auswanderern erhalten, die vor allem Ende des 19. Jahrhunderts nach Südafrika immigrierten.

Westphalia beispielsweise wurde 1928 Dr. Hans Merensky (1871-1952) im Nordost-Transvaal (heute Limpopo) gegründet. Er war ein deutscher Geologe, Prospektor, Bergbauunternehmer und Mäzen in Südafrika. Bereits als Kind interessierte er sich für Mineralien.
Mit dem Ablegen des Zweiten Staatsexamens stieg er 1903 in den Rang eines Preußischen Bergassesors auf. Das darauf folgende übliche Freistellungsjahr, das der beruflichen Orientierung dienen sollte, nutzte Hans Merensky zu einem Studienaufenthalt in Südafrika, wo er sich 1904 als beratender Geologe in Johannesburg selbständig machte und für private und kommerzielle Auftraggeber tätig wurde.

Hans Merensky, der seit 1930 seine Farm Westphalia als Lebensmittelpunkt auserwählt hatte und dort landwirtschaftliche Projekte verwirklichte, nahm noch lange am gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben in Johannesburg teil, war mit zahlreichen namhaften Zeitgenossen befreundet und erfuhr zahlreiche Ehrungen für seine Lebensleistung.
Am 21.10.1952 verstarb Dr. Hans Merensky auf Westphalia. Wie der unverheiratete und kinderlose Unternehmer es gewünscht hatte, wurde seine Asche dort auch verstreut.

Im Gegensatz zum Nachbarland Namibia war Südafrika keine deutsche Kolonie. Trotzdem siedelten sich vor allem im Norden etliche Deutsche an und begannen dort ein neues Leben.
Nach Limpopo wanderten zum einen Missionare aus und gründeten dort Missionsstationen, die sich vor allem der medizinischen Versorgung widmeten.

Vielmehr waren jedoch deutsche Bergbau- und Minenarbeiter für die Namensgebung verantwortlich. Nach dem Ende der Burenkriege, im Jahr 1902, wanderten viele Bergleute nach Südafrika aus, um dort in den Minen als Fachkräfte zu arbeiten.

Der Norden von Südafrika ist bis heute reich an Bodenschätzen, vor allem Gold und Kohle werden von Bergleuten abgebaut. Es gibt aber auch Stahl- und Schwerindustrie – genau wie im Ruhrpott.

Bei der Ortschaft Vivo biegen wir auf die geteerte Hauptstraße R521 ab und fahren in nördlicher Richtung bis nach Alldays. Dort biegt die R521 nach rechts-geradeaus nach Norden ab und führt bis an die Grenze von Botswana.

Die Straße ist unterirdisch. Ein Schlagloch reiht sich an das Nächste. Teilweise fahren alle lieber auf dem Seitenstreifen. Das Straßenbaupersonal wird derweil nach Hause gekarrt.

Immer geradeaus geht es weiter nach Norden und 12 Kilometer vor der botswanischen Grenze biegen wir nach rechts ab und fahren entlang des Mapungubwe National Parks.

Plötzlich klingelt Michas Telefon! Nanu? Es ist der Leihwagenvermieter! Und der will wissen, ob wir wohl über die Grenze fahren wollen!!!
Ich sage es ja immer wieder jedem, der es hören will oder auch nicht, die Autos sind alle getrackt und der Car Hire weiß ganz genau, was man wo mit dem Fahrzeug macht!

Eigentlich wäre unser Ziel, das Tor zur Tshugulu Lodge, bereits nach 3 weiteren Kilometern erreicht.

Allerdings müssen wir erst zur 20 Kilometer östlich entfernt liegenden Rezeption und dort einchecken.

Danach fahren wir die 20 Kilometer wieder zurück, durch das zuvor bereits erwähnte Tor und dann sind es tatsächlich nur noch gute 4 Kilometer in Schrittgeschwindigkeit bis wir an unserem Ziel, der Tshugulu Lodge, angekommen sind.

Hier haben wir uns für die nächsten Tage in dem 4 Personen Cottage, mit 2 Schlafzimmern, eingemietet. Es gibt noch ein großes Haus, das für 8 Personen ausgelegt ist.

Heute ist übrigens Sommersonnenwende, hier in der südlichen Hemisphäre. In der Nordhälfte ist es natürlich die Wintersonnenwende.
Wir werden den längsten Tag des Jahres entsprechend würdigen!
Lekker Slaap!
Angie Micha und der Hasenbär
