Tshugulu Lodge - Tumblr Posts

2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 9

Herrschaften und Oukies!

Da ist die Zeit an diesem schönen Fleckchen am Waterberg schon wieder vorbei.

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Unsere Gerümpel haben wir weitest gehend bereits gestern Abend aus der großzügigen Unterkunft zusammengesucht. 

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Nach dem Frühstück wird noch unser übliches Lunchpaket für unterwegs zusammengebastelt, dann der Kühlschrank ausgeräumt und die restlichen Lebensmittel verstaut.

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Gestern Abend sind noch die Eigentümer aus Kapstadt eingetroffen. Lukas stammt ursprünglich aus Deutschland und ist das, was man so gemeinhin als “Entrepreneur” bezeichnet.

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Gestern, am späten Abend, hatten wir noch ganz besonderen Besuch:

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Ein paar Buschschweine kamen zum Festessen. Das war für uns auch eine “Erstsichtung”.

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Wir wollen einigermaßen früh aufbrechen, denn wir haben heute eine ordentliche Strecke vor der Brust. Diese wollen wir nicht auf direktem Weg über die üblichen Highways zurück legen, sondern wir wollen einen kleinen Umweg durch das Ruhrgebiet bzw. Westfalen machen.

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Südafrika hat nämlich auch einen Ruhrpott und die Ortschaften heißen tatsächlich Bochum und Witten. Die Straßen haben Namen wie: Dortmund Street und Hagen Road. Die Namen haben sie tatsächlich von Menschen aus unserem Ruhrgebiet.

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Kein Witz: In der Provinz Limpopo im Norden des Landes gibt es tatsächlich einen Ort Namens Bochum. Und es wird noch besser: das Nachbardorf heißt Witten. Und auch die Ortschaft Westphalia liegt nur ein paar Kilometer entfernt.

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Das ist natürlich kein Zufall und hat seinen Ursprung tatsächlich in unserem Ruhrgebiet. Ihren Namen haben diese Orte von deutschen Auswanderern erhalten, die vor allem Ende des 19. Jahrhunderts nach Südafrika immigrierten.

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Westphalia beispielsweise wurde 1928 Dr. Hans Merensky (1871-1952) im Nordost-Transvaal (heute Limpopo) gegründet. Er war ein deutscher Geologe, Prospektor, Bergbauunternehmer und Mäzen in Südafrika. Bereits als Kind interessierte er sich für Mineralien.

Mit dem Ablegen des Zweiten Staatsexamens stieg er 1903 in den Rang eines Preußischen Bergassesors auf. Das darauf folgende übliche Freistellungsjahr, das der beruflichen Orientierung dienen sollte, nutzte Hans Merensky zu einem Studienaufenthalt in Südafrika, wo er sich 1904 als beratender Geologe in Johannesburg selbständig machte und für private und kommerzielle Auftraggeber tätig wurde.

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Hans Merensky, der seit 1930 seine Farm Westphalia als Lebensmittelpunkt auserwählt hatte und dort landwirtschaftliche Projekte verwirklichte, nahm noch lange am gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben in Johannesburg teil, war mit zahlreichen namhaften Zeitgenossen befreundet und erfuhr zahlreiche Ehrungen für seine Lebensleistung.

Am  21.10.1952 verstarb Dr. Hans Merensky auf Westphalia. Wie der unverheiratete und kinderlose Unternehmer es gewünscht hatte, wurde seine Asche dort auch verstreut.

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Im Gegensatz zum Nachbarland Namibia war Südafrika keine deutsche Kolonie. Trotzdem siedelten sich vor allem im Norden etliche Deutsche an und begannen dort ein neues Leben.

Nach Limpopo wanderten zum einen Missionare aus und gründeten dort Missionsstationen, die sich vor allem der medizinischen Versorgung widmeten.

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Vielmehr waren jedoch deutsche Bergbau- und Minenarbeiter für die Namensgebung verantwortlich. Nach dem Ende der Burenkriege, im Jahr 1902, wanderten viele Bergleute nach Südafrika aus, um dort in den Minen als Fachkräfte zu arbeiten.

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Der Norden von Südafrika ist bis heute reich an Bodenschätzen, vor allem Gold und Kohle werden von Bergleuten abgebaut. Es gibt aber auch Stahl- und Schwerindustrie – genau wie im Ruhrpott.

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Bei der Ortschaft Vivo biegen wir auf die geteerte Hauptstraße R521 ab und fahren in nördlicher Richtung bis nach Alldays. Dort biegt die R521 nach rechts-geradeaus nach Norden ab und führt bis an die Grenze von Botswana.

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Die Straße ist unterirdisch. Ein Schlagloch reiht sich an das Nächste. Teilweise fahren alle lieber auf dem Seitenstreifen. Das Straßenbaupersonal wird derweil nach Hause gekarrt.

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Immer geradeaus geht es weiter nach Norden und 12 Kilometer vor der botswanischen Grenze biegen wir nach rechts ab und fahren entlang des Mapungubwe National Parks.

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Plötzlich klingelt Michas Telefon! Nanu? Es ist der Leihwagenvermieter! Und der will wissen, ob wir wohl über die Grenze fahren wollen!!!

Ich sage es ja immer wieder jedem, der es hören will oder auch nicht, die Autos sind alle getrackt und der Car Hire weiß ganz genau, was man wo mit dem Fahrzeug macht!

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Eigentlich wäre unser Ziel, das Tor zur Tshugulu Lodge, bereits nach 3 weiteren Kilometern erreicht. 

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Allerdings müssen wir erst zur 20 Kilometer östlich entfernt liegenden Rezeption und dort einchecken.

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Danach fahren wir die 20 Kilometer wieder zurück, durch das zuvor bereits erwähnte Tor und dann sind es tatsächlich nur noch gute 4 Kilometer in Schrittgeschwindigkeit bis wir an unserem Ziel, der Tshugulu Lodge, angekommen sind.

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Hier haben wir uns für die nächsten Tage in dem 4 Personen Cottage, mit 2 Schlafzimmern, eingemietet. Es gibt noch ein großes Haus, das für 8 Personen ausgelegt ist. 

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Heute ist übrigens Sommersonnenwende, hier in der südlichen Hemisphäre. In der Nordhälfte ist es natürlich die Wintersonnenwende.

Wir werden den längsten Tag des Jahres entsprechend würdigen!

Lekker Slaap!

Angie Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 10

Herrschaften und Oukies!

Wir sitzen ganz, ganz oben im Norden Südafrikas - an der Grenze zu Botswana. Wifi Empfang gibt es nicht und auch moderne Smartphones haben null-komma-null Empfang im Mapungubwe National Park.

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Und weil man soooo prima Empfang hat, gibt es überall Aushänge mit Notfallnummern, die man dann im Notfall anrufen soll. Das ist wieder pure afrikanisch Logik.

Zum Glück habe ich ein ur-alt Handy - und dieses taufrische, gerade einmal 12 Jahre alte Gerät, das mir noch nicht einmal ein Afrikaner hier klauen würde, dieses Teil hat Empfang. Hah!!! Übrigens kommt mein Signal aus Botswana.

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Der Mapungubwe National Park hieß ursprünglich Vhembe Dongola National Park und gehört zu den neueren Nationalparks in Südafrika. Der Park liegt im Dreiländereck Südafrika, Botswana und Zimbabwe, am Zusammenschluss der Flüsse Limpopo und Shashe.

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Der rund 28.000 Hektar große Nationalpark hat große kulturhistorische Bedeutung und wurde 2003 zum UNESCO Welt-Kulturerbe erklärt. Die nördliche Grenze bildet der Limpopo, im Süden grenzt er unmittelbar an die Hauptstraße R572, die von Pondrif nach Musina (ehemals Messina) führt.

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Mehrere bedeutsame archäologische Fundstellen dokumentieren hier die frühe Entwicklung und Besiedlung im südlichen Afrika. Der etwa 30 Meter hohe Sandsteinberg ragt aus der umliegenden Landschaft heraus, man kann ihn im Rahmen einer Führung besuchen. 

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1932 fand man in Mapungubwe 23 verschiedene Königsgräber, reich ausgestattet mit Elfenbein-, Gold- und Kupferschmuck sowie Porzellan- und Glasperlen. Für den Stamm der Venda ist dies ein heiliger Ort.

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Nach und nach wurde sogar ein Palast freigelegt. Die hier entdeckten Artefakte – unter anderem ein goldenes Nashorn mit einem ausgeprägten Horn – gehören zu den schönsten Funden im ganzen südafrikanischen Raum. 

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Zwischen etwa 950 und 1300 galt Mapungubwe ("Ort des Schakals") als Zentrum eines mächtigen Königreiches und bedeutendste Hochkultur südlich der Sahara. Die Bewohner betrieben intensiven Tauschhandel mit arabischen Kaufleuten, die vorwiegend von der Ostküste kamen (Mozambique). 

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Im wesentlichen wurden afrikanisches Gold und andere Edelmetalle, Elfenbein und Tierfelle gegen Porzellan, Glaswaren und Textilien aus dem Indo-Pazifischen Raum getauscht, vor allem aus Indien, Indonesien und China. Die Einwohner waren sehr wohlhabend und hielten domestiziertes Vieh, wie Rinder, Schafe, und Ziegen. 

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Sie betrieben außerdem bereits Ackerbau und bauten unter anderem Hirse und Baumwolle an. Forscher vermuten, das unterhalb des Hügel, auf dem die Privilegierten wohnten, zeitweise 5-8 Tausend Menschen gelebt haben.

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Man vermutet, dass ein Klimawandel im 13. Jahrhundert das einst fruchtbare Land um Mapungubwe zunehmend in eine trockene Savannen-Landschaft verwandelte. Die Bewohner wanderten nach Nordosten, ins Hochland von Zimbabwe ab, wo die neue Hauptstadt "Great Zimbabwe" entstand.

Abgesehen von der großen kulturhistorischen Bedeutung von Mapungubwe sind die Landschaftsformen des Nationalparks von außergewöhnlicher Schönheit, sowie von großem botanischen, geologischen und ökologischen Interesse.  

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Neben der reichen Artenvielfalt und landschaftlichen Schönheit, gibt es konservierte Fossilien und uralte Felsen, die fast drei Milliarden Jahre alt sind, und alleine 24 Arten von Akazienbäumen und besonders prachtvolle Baobabs. Diese Bäume sind etliche hundert Jahre alt. 

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Der Park ist Schutzgebiet für zahlreiche - zum Teil bedrohte - Säugetierarten, wie den Wildhund und das Nashorn (sowohl Breitmaul- als auch Spitzmaul-Nashorn). 

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Es gibt zahlreiche Antilopenarten, Giraffen, Hyänen, Leoparden, Löwen, Geparde sowie eine beträchtliche Elefanten-Population. Wie so oft in tropischen Regionen ist auch die Zahl der Vögel beeindruckend: ca. 400 Arten von Vögeln sollen hier beheimatet sein.

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Der Park ist in zwei Abschnitte unterteilt, da die beiden Parkteile durch ein Stück Privatland getrennt sind. Beide sind einen Besuch wert. Die Fahrzeit zwischen dem Ostteil und dem Westteil dauert eine gute halbe Stunde mit dem Auto.

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Der östliche Teil ist voll von Elefanten, Mopane-Bäumen, Affenbrotbäumen und wilden Feigenbäumen, die sich mit ihren Wurzeln an rote Felsformationen klammern, und Ausblicke über die Flüssse Limpopo und Shashe rüber nach Botswana und Simbabwe. 

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Wie im Krüger Nationalpark zerstören Elefanten die Bäume in einer Geschwindigkeit, mit der die Regeneration nicht Schritt halten kann. Diejenigen, die nicht niedergemetzelt wurden, wurden ihrer Rinde beraubt und sterben auf diese Weise. Mit Drahtgeflechten versucht man die steinalten Baobabs zu schützen, so gut es eben geht.

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In früheren Zeiten waren Elefantenherden verstreut und nomadisch, was dazu beitrug, den von ihnen verursachten Schaden zu minimieren. Jetzt sind ihre Bewegungen auf eingeschränkte Lebensräume beschränkt, wie den, durch den wir fahren. Die Folgen dieses Verlusts der Freiheit, nach Belieben umherzuwandern, liegen auf der Hand …

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Im Ostteil findet man auch das Haupttor, die Rezeption, das Interpretationszentrum (Museum) sowie einen Kiosk mit extrem bescheidenem Angebot und extrem bräsigem Personal - selbst für SAN Parks Verhältnisse. Die geführten historischen Wanderungen auf den Mapungubwe Hill und sämtliche Gamesdrives starten ebenfalls hier.

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Wir haben uns zunächst in den westlichen Teil, in die Tshugulu Lodge, eingebucht. Die “Lodge” liegt ganz im Süden der Western Section des Mapungubwe Park und ist von der Hauptstraße über ein eigenes Tor zugänglich. Von dort aus sind es etwa 5 km Rüttelpiste bis zum Camp.

Sdafrika 2022/23 - Tag 10

Tshugulu ist auf allen Seiten von Türmen aus rotem Sandsteinfelsen umgeben, die von Wind, Regen und Sonne in alle möglichen seltsamen, fantastischen Formen erodiert wurden.

Sdafrika 2022/23 - Tag 10

Die Tshugulu Lodge ist eine relativ neue Einrichtung von SanParks, die sich auf einer restaurierten ehemaligen Farm befindet. Die Bezeichnung Lodge ist unglücklich gewählt und kann unter Umständen bei weniger gut informierten Gästen zu Verwirrung führen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 10

In der Unterkunft gibt es ganz genau nur 2 Einheiten, nämlich das "Guest House" für bis zu 8 Personen und unser "Guest Cottage" für bis zu 4 Personen - ausschließlich zur Selbstverpflegung.

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Das gesamte Areal ist mit einem Elektrozaun umzäunt. Die Einfahrt ist durch einen Torgriff mit Spannfeder “gesichert”, den man bei der Einfahrt oder der Ausfahrt aushakt und wegziehen muss. Eben so, als ob man ein Pferd von der Weide holt.

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Der Pool wird von beiden Parteien gemeinsam genutzt. Jede Wohneinheit verfügt über einen eigenen, leicht überdimensionierten, Carport (für 3 Autos) und eine eigene Feuerstelle.

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Unser Cottage ist durch das tief hängende Dach gut beschattet, hat allerdings den Nachteil, dass es innen auch tagsüber sehr dunkel ist, dafür aber einigermaßen kühl.

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Der Innenbereich ist so aufgeteilt, dass es in der Mitte einen großen Wohn- und Küchenbereich gibt dem sich einmal links ein Schlafzimmer anschließt und einmal rechts. 

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Der Einrichtungsstil ist, wie nicht anders bei SanParks zu erwarten, altbacken zweckmäßig. Leider gibt es im Badezimmer kaum Ablagemöglichkeiten. Da muss man wieder improvisieren. Aber, wir sind ja, wie immer, gut vorbereitet.

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Leider ist der Erhaltungszustand der Unterkunft wieder einmal unter aller Kanone. Wenn es sowieso schon düster im Inneren ist, dann sollten doch wenigstens die wenigen vorhandenen Lampen funktionieren. 

Aber nein! So ähnlich müssen die alten Voortrekker gelebt haben. Wenn es dunkel wurde, ging man halt ins Bett.

Die Doppeltüren verfügen wohl über einen Stift, um die einzelnen Flügel festzustellen - nur fehlt dafür das Loch im Boden, wo man diesen verankern könnte. Entsprechend “flatterhaft” sind die Türen.

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Aber, nicht nur die Afrikaner können improvisieren - wir auch! Es gibt nix, was man mit Tapeband nicht fixieren könnte. Einmal eine Runde um die ganze Tür geklebt und schon hält die Tür.

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Die Schiebetüren zu den Badezimmern sind derart schwer gängig, dass die Türgriffe bereits abgerissen wurden. Warum sollte man da auch irgend etwas dran ändern? Geht doch auch so!

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Die Lichtschalter sind geschickt hinter der Türzarge angebracht. Da muss man schon lange, schlanke Finger haben, um den Schalter bedienen zu können.

Der große Tretabfalleimer, der in der Küche steht, kann wohl noch per Fußpedal bedient werden, jedoch fehlt oben der Deckel. Da muss man auch nichts dran ändern, denn seinen Zweck - Abfall rein werfen - erfüllt er ja immer noch.

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Von den ehemals 4 vorhandenen Moskitonetzen über den Betten ist gerade einmal ein einziges noch vorhanden. Von den Anderen ehemals vorhandenen hängen nur noch die traurigen Überreste von der Decke.

Apropos Decke: warum sollte man wohl ein Dach reparieren? Man weiß es nicht so genau! Wenn die zahlreichen Vögel sich am Stroh bedienen und große Lücken hinterlassen, kann die Luft doch viel besser zirkulieren. 

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Besonders hirnrissig ist der überdimensionale Flachbildfernseher inklusive DSTV-Empfang und der todschicken Couchgarnitur mit integrierten Cupholdern. Da fasst man sich einfach nur an den Kopf. 

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Natürlich ist man auch bei SAN Parks auf das Loadshedding vorbereitet und stellt seinen Gästen alternative Lichtquellen zur Verfügung:

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Am späten Nachmittag beschließen wir, das milder werdende Sommerlicht zu nutzen und wir nutzen den Grill ... äääh ... ich meine Braai. 

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Die Felswände, die uns wie eine altmodische Burgmauer einschließen, leuchten orangerot in den Strahlen der Abendsonne.

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Kaum brutzeln die Würste auf der Feuerstelle, kommt plötzlich eine Katze aus dem Nirgendwo und möchte am Abendessen teilnehmen.

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Wir sind uns nicht zu 100 % sicher ob es eine Hauskatze, eine Wildkatze oder ein Hybride ist. Jedenfalls ist sie nicht besonders zutraulich.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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2 years ago

Südafrika 2022/23 - Tag 11

Frohe Weihnachten! Merry Christmas!

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Herrschaften und Oukies!

Heute Morgen war um 6.20 Uhr die Nacht zu Ende, denn wir haben “Großes” vor.

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Nach einem ausgiebigen Frühstück auf unserer Terrasse machten wir uns heute Morgen auf den Weg in den östlichen Teil des Parks. Wie immer bastelten wir uns ein Picknick Paket, das wir mitnahmen.

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Der Mapungubwe National Park ist in einen Ost- und Westbereich unterteilt, dazwischen verläuft eine Strasse sowie einige noch private Grundstücke. Die Rezeption sowie die meisten Attraktionen und Tiere sind im Ostteil, unsere Unterkunft, die Tshugulu Lodge, hingegen im wilderen Westteil.

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Wir passieren unser Tshugulu Lodge Tor und biegen links auf die geteerte Hauptstraße ein - in Richtung Musina.

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Allerdings kommen wir nicht weit, da ein Chamäleon versucht die Straße zu überqueren.

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Als Micha dem kleinen Verkehrsteilnehmer behilflich sein will, findet es das gar nicht lustig und macht einen Buckel, wie eine Katze.

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Natürlich möchte der Hasenbär ebenfalls das Chamäleon kennen lernen:

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Wir sind total begeistert über diese Sichtung und am Ende schieben wir den kleinen Mann auf eine gefaltete Landkarte und setzen es auf der anderen Straßenseite ins hohe Gras, damit es dort seinen Weg fortsetzen kann.

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Auch wir setzen unseren Weg fort und erreichen wieder das Hauptgate des Nationalparks, wo natürlich unser Permit kontrolliert wird, die Wildcard kontrolliert wird und sogar (hochwichtig) der Führerschein - und zwar erst der Nationale und auch noch der Internationale!

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Dieses Gebiet im Mapungubwe Nationalpark nimmt eine einzigartige Stellung in der Geschichte des Landes ein, denn hier wurde zwischen 1200 und 1290 n. Chr. Südafrikas erstes bedeutendes Königreich gegründet. 

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Ruinen, die von Afrikas frühen Zivilisationen zurückgelassen wurden, findet man fast immer im Hügelland (Great Zimbabwe und Thulamela in Kruger sind die weitaus bekannteren Beispiele) und die Mapungubwe Hill-Stätte ist da keine Ausnahme. 

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Vom Gipfel dieses steilen Hügels aus hätten seine Herrscher eine gute Position gehabt, um nach feindlichen Kriegern Ausschau zu halten und Händler zu begrüßen, die den Limpopo heraufkamen – denn es ist bekannt, dass sie umfangreiche Verbindungen zum Osten unterhielten, deren Schiffe von den Winden des Monsuns nach Afrika gefegt wurden.

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Hinter dem Maingate, dem Haupttor, biegen wir links ab und fahren im Uhrzeigersinn die vorgegebene Route.

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Nicht alle Strecken dürfen von uns befahren werden. Ein Teil ist nur den offiziellen Parkfahrzeugen vorbehalten, andere Strecken erfordern zwingend einen 4x4.

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Der Ostteil ist sehr gut erschlossen und die Pisten zu den Haupt-Sehenswürdigkeiten sind auch für normale PKW gut ausgebaut. 

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Vom Main-Gate führt die Schotterpiste zunächst einige Kilometer durch langweiligen Mopanebusch. Im Park ist gleich von Beginn an viel zu sehen. 

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Der erste Abstecher zum Dubbeldam ist leider nur für 4x4 Fahrzeuge zugelassen. Nix für uns, da wir in diesem Jahr ohne 4x4 unterwegs sind. 

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Erste Elefanten kreuzen unseren Weg. Es sollen noch viele folgen und nicht alle Bullen sind Touristen aus Deutschland gegenüber freundlich.

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Das Leokwe Camp dürfen wir leider auch als Residents nicht besichtigen, dafür müssen wir erst einchecken, so erklärte uns die Dame an der Rezeption.

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Die Landschaft ändert sich schnell, wird grüner und der Tierbestand nimmt zu. Auf der linken Seite befindet sich ein kleines Wasserloch im Felsen. Das findet eine Truppe von Pavianen natürlich besonders interessant.

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Eine 3-köpfige Klipspringer Familie, bestehend aus Papa, Mama und Kind, teilt einen schattigen Aussichtsplatz. 

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Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Tiere quasi auf zwei «Huf-Zehen» gehen, gerade so als würden sie Spitzen tanzen.

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Vorbei geht die Fahrt an einigen sehr schönen und alten Affenbrotbäumen und dann geht es bergab. Immer wieder gibt es tolle Panoramamotive über die weite Landschaft.

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Hier beginnen auch die schönen, roten Sandsteinformationen, für die der Mapungubwe Nationalpark so bekannt ist.

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Die nächste Abzweigung führt rechts zum Parkplatz vor dem Tree Top Walk. Während wir noch den Wegweiser fotografieren, sehen wir im Hintergrund genau das, was uns Günther aus der Abendruhe Lodge schilderte.

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Ein Elefantenbulle erklimmt die Bergformation. Was für eine Sichtung! Toll!

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Der Tree Top Walk besteht seit geraumer Zeit leider nur noch aus einem kläglichen Rest, der ursprünglich mehreren hundert Meter. Der größere Teil fiel den Fluten des Limpopo zum Opfer.

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Sehr, sehr schade! Trotzdem genießen wir die Aussicht auf den Fluss und das gegenüberliegende Ufer von Botswana.

Zurück am umzäunten Parkplatz bewundern wir die fortschrittlichen Abfalleimer - die sind nämlich sozusagen unsichtbar. Nur der Müll ist zu sehen ... Kann man denn hier nix in Schuß halten?

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Zwei Kilometer weiter gibt es einen Picknickplatz, am sogenannten Confluence Point. Hier treffen sich die Länder Botswana, Simbabwe und Südafrika am Limpopo River. Diesen steuern wir an und machen erst einmal eine kleine Pause. 

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Direkt am Picknickplatz gibt es zu unserer großen Überraschung sogar einen kleinen Kiosk, in dem man Knabbereien, Eis, kleine Snacks und kalte Getränke kaufen können soll. So steht es in der Broschüre, die in den Unterkünften ausliegt. 

Die Lage ist toll, das Gebäude ist toll und die Fingernägel der jungen Dame, die dort den Shop hütet, sind auch toll - und natürlich hat sie auch die Haare schön. 

Zu kaufen gibt es ein paar wenige Getränke, genau 1 (in Worten Eine) Tüte Chips und zwei Magnum Eis unbestimmten Alters.

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Hinter dem Kiosk beginnt ein kurzer Weg, der zum Pinnacles Lookout führt. Ein schmaler Weg führt vom Parkplatz hinauf auf einen Hügel und zu dem Rundweg zu den 4 hölzernen Plattformen. 

Von hier aus hat man einen schönen Blick: links liegt Botswana, rechts Zimbabwe. Der Fluss von links nach rechts ist der Limpopo, der andere Fluss ist der Shashe. Beide treffen sich hier am Confluence, am Zusammenfluss.

Auf den Aussichtsplattformen sehen wir, dass der normalerweise überirdisch fast trockene Shashe River erstaunlich viel Wasser führt – es muss in den letzten Tagen und Wochen in Botswana und Simbabwe ordentlich geregnet haben.

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In dieser spektakulären Landschaft im Dreiländereck wachsen die größten Affenbrotbäume der Region. Am Rand der Flussebenen befinden sich Milliarden Jahre alte Gesteinsformationen mit Fossilien und Dinosaurierspuren.

Überall stehen Bänke und laden zum Entspannen ein. Teilweise sogar mit Schattendächern und auch Grillmöglichkeiten. Wir schleppen unsere elektrische Kühlbox zu einem der Picknick-Tische und machen es uns gemütlich.

Danach fahren wir weiter und erreichen ein Feuchtgebiet. Hier ist allerhand los und es gibt viel zu sehen.

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Auf der River Road haben wir plötzlich einen kapitalen Elefantenbullen vor uns, der uns sehr deutlich zu verstehen gibt, wem hier die Straße gehört und was er von uns und unserem albernen Autochen hält.

Okay, Du bist der Stärkere - das sehen wir ein. Wir setzen zurück, bis der Herr sich mit dem Abstand zufrieden zeigt - und warten ... und warten ... und warten.

Der Bulle nimmt sich alle Zeit der Welt und schlendert auf der Piste, rechts und links ein bisschen knabbernd, daher.

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Plötzlich murmelt Micha: “Ach du Scheiße! Hinter uns ist noch Einer!”

Was tun sprach Zeus? Da ist guter Rat teuer, so zwischen zwei Elefantenbullen ist nicht lustig.

Wir sehen eine kurze Zufahrt zum Fluss runter und wir setzen dort rückwärts rein, damit der hintere Elefant uns passieren kann. Er kommt näher und findet uns aber auch nicht so sympathisch. 

Rückwärts manöviert er sich ins Gebüsch und fängt an zu drohen. Oh-Oh-Oh! Jetzt hilft nur noch ein Überraschungsmoment und Micha gibt Vollgas, prescht aus der Zufahrt und biegt scharf rechts ab, am Elefanten vorbei. Der ist total perplex und hat das Nachsehen! 

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Puh! Das hätt ja nochmal jot jejange. Wir wischen uns buchstäblich den Schweiß von der Stirn. Zum Glück lief die GoPro die ganze Zeit mit!

Nach einer halben Stunde versuchen wir es noch einmal und tuckern langsam, immer in die Büsche schielend, die River Road weiter.

Bulle Nummer 1 ist inzwischen zum Punkt 10, dort wo sich die Piste gabelt, vorgedrungen und nimmt den linken Abzweig am Fluss entlang, zur Poachers Corner.

Gut, dann nehmen wir den rechten Abzweig und fahren an der Zebras Pan entlang. Ist ja auch schön dort ...

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Wir fahren bis zur Zebra Pan, ein sehr idyllisches Plätzchen mit einem kleinen Teich und blieben hier eine Weile stehen. Kein Kilometer vergeht ohne Stopps mit tollen Fotomotiven.

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Unser Bedarf an Elefantensichtungen ist für die nächste Zeit gedeckt. Wir fahren weiter und kommen am Schroda Dam vorbei. Es gibt einen Reiher und Schildkröten zu sehen.

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Dann geht es für uns zurück in Richtung Interpretationszentrum und Museum.

Wir besuchen zum Abschluss natürlich das Interpretationszentrum. Das Zentrum hat eine interessante und einzigartige architektonische Struktur und wurde sogar mit einem internationalen Preis für architektonisches Design ausgezeichnet.  

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Die Krümmungen und die Linien des Gebäudes sieht man schon von der Straße aus. Das Zentrum wurde mit dem Einsatz modernster Techniken ökologisch sensibel erbaut.

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Im Museum sieht man die Nachbildungen aller Artefakte und natürlich auch eine Replik des berühmten Goldenen Nashorns. 

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Die Originale befinden sich im Mapungubwe Museum in Pretoria. Es ist der Universität von Pretoria angeschlossen und dort werden sämtliche Ausgrabungsgegenstände, die seit 1933 in Mapungubwe gefunden wurden, ausgestellt.  Der “heilige Gral” des Museums ist das wunderbare Goldene Rhino, das im Jahre 1932 in einem Grab auf dem Mapungubwe Hill entdeckt wurde.

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Das Museum beherbergt außerdem Bilder und Informationen, die die Geschichte von Mapungubwe erzählen.

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Finanziert wurde der ganze Spaß natürlich von den üblichen Verdächtigen, wie UNESCO usw.

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Der Museumsrundgang endet mit einem kurzen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man auf den Hügel blickt auf dem die Oberstadt Mapungubwe gelegen hat und wo das Goldene Rhino gefunden wurde.

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Da die Klimaanlage recht kalt eingestellt war, haben wir hier gefroren. Auch der Rest der durchaus sehenswerten Ausstellung mit Glasperlen und Eisenwaren in den Vitrinen hatte Kühlschranktemperatur. 

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Daher sind wir schneller als geplant wieder in der wärmenden Sonne. Wir fanden es dennoch durchaus interessant, was hier aus vergangener Zeit ausgegraben wurde.

Sdafrika 2022/23 - Tag 11

Angeschlossen ist ein kleines Restaurant, das bis 18 Uhr geöffnet hat. In der Speisekarte stehen allerlei Gerichte und Getränke ....

Erst einmal schlurfte die Dame (von Bedienung möchte ich hier nicht sprechen) herbei und fragte, ob wir tatsächlich etwas bestellen wollen.

Ja, wollten wir. Das Getränkeangebot im Kühlschrank sah schon sehr mager aus - uns war sofort klar, dass es das Angebot aus der Karte niemals geben würde.

Nächster Punkt: Tisch abwischen. Als die Mitarbeiterin sah, dass wir mit unseren Sagrotan Tüchern da herumwischten, kam sie auch mit einem - sagen wir mal “semisauberen” - Lappen und wollte auch abwischen. Nööö, braucht sie jetzt nicht mehr.

Dann ging es an die Bestellung. Jetzt wurde es sehr, sehr kompliziert. Das gab es nicht, das auch nicht, das kennt sie gar nicht usw.

Wir entschieden und dann letzten Endes für 2 Grapetiser aus der Dose und 2 Burger, in der vagen Hoffnung, dass da nicht viel schief gehen kann. 

Überraschung! Kann natürlich doch, wenn man nicht weiß, dass der Burger-Patty ganz durchgebraten werden muss.

Im Park kann man übrigens ausschließlich bargeldlos zahlen - soweit die Theorie auf Website und allen anderen Medien. Geht natürlich nicht, weil das Personal das Gerät nicht bedienen kann.

Inzwischen war unsere Geduld mit den Widrigkeiten der staatlichen SAN Parks Einrichtungen aufgebraucht. 

Da sich gerade Michas Smartphone meldete und damit anzeigte, dass es gerade Verbindung hatte, beschlossen wir total spontan für die nächsten 2 Nächte umzubuchen bzw. die Nächte sausen zu lassen.

Die Damen an der Rezeption hatten es auch im dritten Anlauf nicht kapiert, dass wir 2 unterschiedliche Buchungen für den Mapungubwe Nationalpark haben.  Das war alles sehr, sehr kompliziert und es wurden blaue Sonderformulare ausgefüllt usw.

Zack, rein ins Internet, bei Booking.com schnell geschaut und für den nächsten Tag sofort in Echtzeit eine nigelnagelneue Unterkunft am Vondo Damm, im Tshivhase Nature Reserve, gebucht.

Wir sind uns einig: das ist der letzte Urlaub, wo wir irgendeine Unterkunft bei dem staatlichen SAN Parks Verein gebucht haben. Darauf haben wir Beide keine Lust mehr.

Jetzt mussten wir nur noch zurück in die Tshugulu Lodge und unseren Kram zusammen packen, damit wir morgen früh hier abhauen können.

Wie wir so frohen Mutes die Teerstraße entlang fahren, tut sich plötzlich vor uns eine Straßenblockade auf. Militärpolizei mit Unterstützung der Kollegen aus Botswana riegelten die Straßenkreuzung ab. Bestimmt 10 bis 12 Leute, bewaffnet bis an die Zähne, alle mit Knarren in der Hand und in Camouflage gekleidet. 

Der überaus freundliche Oberst übte sich mit uns im Smalltalk, während 3 andere Herren unser Auto auffällig-unauffällig inspizierten. 

Offenbar sind wir in eine grenzüberschreitende Anti-Poaching-Kontrolle gegen Wilderei geraten.

Wir, als harmlose Touristen, durften natürlich weiter fahren.

Lekker Slaap!

Angie, Micha und der Hasenbär


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