logi1974 - Hasenbär auf Reisen
Hasenbär auf Reisen

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Samuel Maharero Verfasste 1904 Folgenden Befehl:

Kesselschlacht am Waterberg
11. August 1904. Seit sieben Monaten herrscht Krieg zwischen Herero und Deutschen in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Unter Führung von...
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Samuel Maharero verfasste 1904 folgenden Befehl:

„Okahandja, den 11. Januar 1904. ICH KÄMPFE, TÖTET ALLE DEUTSCHEN! An alle Großleute meines Landes. Ich bin Samuel Maharero, Oberhäuptling der Herero. Ich habe einen Befehl für alle meine Leute angefertigt, daß sie nicht weiter ihre Hände legen an folgende: Engländer, Bastards, Bergdamara, Nama, Buren. Alle diese rühren wir nicht an. Tut dies nicht. Ich habe einen Eid geschworen, dass dieser Beschluss nicht bekannt werden darf, auch nicht den Missionaren.

Genug. Samuel Maharero.“

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Einige (nicht alle!) Stämme der Herero folgten umgehend ab 12. Januar seinem Befehl und ermordeten 123 Deutsche, wobei im Blutrausch auch einige Frauen, Kinder, Buren und Italiener den Mördern zum Opfer fielen. Die deutsche Regierung musste auf diese Verbrechen reagieren, wollte man nicht weitere Morde und Plünderungen im Schutzgebiet zulassen.

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Die im Lande vorhandene nur einige hundert Mann zählende Schutztruppe war mit der Situation völlig überfordert, zumal die Attacken völlig überraschend kamen und nicht gegen die Soldaten sondern gegen wehrlose Zivilisten gerichtet waren. In den nächsten Monaten verschiffte man einige tausend Mann Verstärkungstruppen nach Südwestafrika und entwickelte den Plan, die Herero in ihrem aktuellen Aufenthaltsgebiet am Waterberg zu stellen und militärisch vernichtend zu schlagen.

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Ziel der Operation war es, dass die Herero als Volk kampfunfähig gemacht wurden, indem die bewaffneten Krieger im Kampf besiegt oder zur Waffenstreckung oder zum Rückzug von den Kampfhandlungen gezwungen wurden. Also dass die Herero als Volk kampfesmüde und aussichtslos auf einen Sieg über die Schutztruppe den bewaffneten Aufstand aufgaben.

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Die Schutztruppe greift, unterstützt von Witbooi-Nama, an:

Am 11. August 1904 begann der Angriff der deutschen Truppen und der mit ihnen verbündeten Witbooi-Nama mit 1.488 Gewehren, 30 Geschützen und 12 Maschinengewehren auf die mit 6.000 modernen Hinterlader-Gewehren bewaffneten Teile des Herero-Volkes.

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Nach einigen Einzelgefechten gingen die Kampfhandlungen mit Einbruch der Dunkelheit zu Ende. Es gab nach diesem Tag weder Sieger noch Besiegte. Noch in der darauffolgenden Nacht machten sich die Herero mit ihren Rinderherden auf den Weg. Unbesiegt und ihr Vieh in Sicherheit bringen wollend, suchten sie den Weg ins Exil oder in andere für die Deutschen unerreichbare Orte.

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Ihren Marsch legten die Herero in mehreren Abteilungen in verschiedenen Richtungen zu unterschiedlichen Zielen zurück. Sie passierten die ihnen bekannten Wasserstellen, die allerdings nicht immer die Ergiebigkeit hatten, um Mensch und Vieh in der Trockenzeit zu versorgen. Eine bis heute nicht zu ermittelnde Anzahl von Herero verdurstete auf ihrem Weg in das Exil oder in die von ihnen früher bewohnten Gebiete. Samuel Maharero erreichte spätestens am 28. September 1904 mit ca. 1.000 Begleitern das Britische Betschuanaland.

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Eine sofortige Verfolgung der Herero durch deutsche Truppen scheiterte an deren Unbeweglichkeit. Pferde und Zugtiere waren verendet oder zu sehr geschwächt. Der Nachschub mit Lebensmitteln und Futter war völlig unzureichend. Die Truppe litt an völlig ungewohnten Strapazen und an Krankheiten wie Typhus.

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Die Anfang September einsetzende Verfolgung scheiterte an der vergeblichen Suche nach den Herero. Sie waren kampflos und unerreichbar verschwunden. Am 8. Oktober 1904 endeten die Kampfhandlungen mit vorausgegangenen fünf unbedeutenden Feindberührungen beim Ort Oorlogsende.

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Die Herero waren für die deutschen Truppen nicht auffindbar. Zurückkehrende Herero wurden sowohl von der Mission als auch von der Truppe verpflegt und versorgt.


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6 years ago
Schiffswracks erinnern an vergangene Zeiten
Schiffswracks faszinieren viele Menschen weltweit, sind Geschichte zum Anfassen. Die Route von Europa ans Kap und die gelungene Umsegelung der...
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Schiffswracks an der Skelettküste zeugen davon, wie gefährlich die Seefahrt ohne moderne Navigationsgeräte war. Auch einige Schiffe der Woermannlinie, die vor dem Ersten Weltkrieg die deutschen Kolonien in Afrika ansteuerten, liefen vor der südwestafrikanischen Küste auf Grund.

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Wie die ‚Gertrud Woermann‘ 1903 vor Port Nolloth. Die damals größte Privatreederei der Welt erwarb sofort ein neues Schiff, das in ‚Gertrud Woermann II‘ umbenannt wurde. Im Juni 1904 sticht es für seine erste Afrikareise in See.

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Im Hamburger Hafen herrscht geschäftiges Treiben. Die Gertrud Woermann II ist zurückgekehrt und soll innerhalb einer Woche wieder auslaufen, denn in Deutsch-Südwestafrika ist der Nama-Aufstand ausgebrochen.

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Neben den 79 Mann Besatzung drängen sich an Bord die Offiziere und Mannschaften des Feldvermessungstrupps, der 2. Ersatzbatterie und der 4. Ersatzkompanie sowie das Austauschpersonal für den Kreuzer SMS Vineta, der vor dem Zielort Swakopmund auf sie wartet – alles in allem 428 Passagiere.

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Hinzu kommen 300 Pferde sowie Verpflegung für die etwa 4-wöchige Reise, jede Menge Kriegsausrüstung und Kohle zum Betreiben der Dampfmaschine. Eine echte logistische Herausforderung!

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Am 26. Oktober 1904 sticht die Gertrud Woermann II in See. Ein Passagier, der Farmer Waldemar Kähler, berichtet später, dass die Fahrt bestens organisiert ist und trotz der vielen Menschen auf engem Raum harmonisch verläuft. In Äquatornähe streikt die Dampfmaschine, kann jedoch innerhalb von 24 Stunden repariert werden. Ansonsten gibt es keine ungewöhnlichen Vorkommnisse.

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Bis zum 19. November. Es ist Samstagabend. Am nächsten Morgen, am Totensonntag, soll das Schiff in Swakopmund eintreffen. Ruhig gleitet es dahin, während unter Deck fröhlich der Abschied gefeiert wird.

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Fritz Möhring von der Besatzung genießt gegen Mitternacht die Ruhe an Deck, als er plötzlich ein lautes Scharren und eine Erschütterung des Schiffes wahrnimmt. Als er sich auf den Weg macht, um seine Kameraden zur ablösenden Wache zu wecken, erfolgen zwei weitere Stöße, die ihn umwerfen – dann Stille...

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Die Gertrud ist über eine Sandbank geglitten und dann auf Felsen aufgelaufen. Die Ereignisse überschlagen sich. Die Schiffsbesatzung wird in den Maschinenraum gerufen, denn die Klippen haben den Schiffsrumpf aufgerissen.

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Die Maschinisten versuchen fieberhaft, die Sicherheitsventile zu öffnen. Endlich die Entwarnung: Ventile offen, Kesseldruck sinkt. Die Position: Etwa 20 Kilometer nördlich von Swakopmund, etwa 500 bis 600 Meter vom Strand entfernt. 

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Unterdessen sorgt die Besatzung an Deck dafür, dass unter all den aufgeschreckten Passagieren keine Panik ausbricht. Die Gertrud sitzt auf dem Felsen fest, sinkt aber nicht. Es besteht keine unmittelbare Gefahr.

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Der erste Offizier macht sich mit einer Barkasse auf den Weg nach Swakopmund, um Hilfe zu holen. Dichter Nebel hüllt die Gertrud ein. Einer der Passagiere beschließt, das Warten durch Klavierspiel zu verkürzen.

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Bald sind alle Tische im Speisesaal besetzt, die Besatzung sorgt für das leibliche Wohl. Es dauert nicht lange und an Bord geht es zu wie bei einem Vatertags-Ausflug...

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Die Barkasse trifft wegen des Nebels erst morgens um 9 Uhr in Swakopmund ein. Die Nachricht von der gestrandeten Gertrud verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Schutztruppler reiten zur Unglücksstelle, um zu helfen. Und viele Swakopmunder lassen kurzerhand den Kirchgang zum Totensonntag ausfallen und machen sich zu Fuß auf den Weg.

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Die Hafenverwaltung setzt sofort alle Hebel zur Rettung der Gertrud und ihrer Fracht in Bewegung. Knapp eine Stunde später brechen die ersten Schiffe auf, mit Landungsflößen im Schlepp. Eines davon ist der Kreuzer Vineta, der auf sein Austauschpersonal wartet. Im dichten Nebel gelingt es den Rettern erst gegen Mittag, die Gertrud Woermann zu finden.

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Nun heißt es anpacken: Weil die Dampfmaschinen stillstehen, müssen die Pferde mit Flaschenzügen an Deck gehievt und von dort aus auf die im Wellengang schwankenden Landungsflöße umgeladen werden. Vom Strand aus werden sie von 110 Soldaten durch den Sand nach Swakopmund getrieben.

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Inzwischen hat sich der Nebel verzogen, die Sonne brennt heiß. Die frisch eingetroffenen Schutztruppler bekommen einen Vorgeschmack auf das, was sie in der deutschen Kolonie erwartet. Dennoch haben alle - Passagiere, Besatzung, Schutztruppler und Pferde - das Unglück überlebt.

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Die Bergung der Fracht, zu der dringend benötigte Kriegsgüter gehören, zieht sich über Monate hin. Der Großteil der Ladung, die in den überfluteten Frachträumen verstaut ist, geht verloren. Im Juni fordern Bergungsarbeiten bei rauer See vier Todesopfer.

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Das Hamburgische Seeamt schließt seine Ermittlungen zur Strandung der Gertrud Woermann II schon im Januar 1905 ab. Unglücksursache: dicker Nebel, eine unerwartete nordöstliche Strömung und das unvorsichtige Navigieren des Kapitäns. Dieser darf jedoch im Dienst bleiben. 

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Das Wrack ist noch jahrelang auf dem Rock Bay Riff südlich des heutigen Ortes Wlotzkas Baken zu sehen. Bei einem heftigen Sturm bricht es schließlich auseinander und sinkt.


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6 years ago
Der Untergang der Brigg Tilly
Im April 1884 hörte Ludwig Conradt, ein Fachmann für Wasserbohrungen aus Berlin, zum ersten Mal vom „Lüderitzschen Unternehmen“ in Angra Pequena. Der...
Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Die Bucht von Lüderitz wurde bereits im Jahre 1488 von dem portugiesischen Seefahrer Bartholomëu Diaz entdeckt. Er nannte sie Angra Pequeña (= Kleine Bucht). Die Portugiesen zogen jedoch weiter, ohne eine Niederlassung zu gründen.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Im Jahre 1883 erwarb der Bremer Kaufmann und  Tabakhändler  Adolf Lüderitz die Bucht von dem Häuptling der Orlam Nama Joseph Fredericks aus Bethanien. Verhandlungsführer war Lüderitz' Mitarbeiter und Kompagnon Heinrich Vogelsang.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Der Kaufpreis betrug 10.000 Reichsmark und 260 Gewehre. Im Preis eingeschlossen war das Gelände im Umkreis von 20 Meilen um die Bucht.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Im Jahre 1884 übernahm das Deutsche Reich den Schutz der Lüderitz'schen Besitzungen, um sie vor etwaigen Ansprüchen der Briten zu sichern. Ein entsprechendes Ersuchen von Adolf Lüderitz wurde von Kaiser Wilhelm I und seinem Kanzler Otto von Bismarck positiv beschieden.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Ein kleines Korps der kaiserlichen Marine landete in der Bucht und hisste am 6. August 1884 die deutsche Flagge. Der Grundstein für die Kolonie 'Deutsch-Südwestafrika' war gelegt.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Adolf Lüderitz hatte an seinem Besitz wenig Freude. Die erhofften Bodenschätze – Kupfer, Gold, Silber, Diamanten – ließen sich nirgends finden. Bohrungen nach Wasser verliefen erfolglos. Das Trinkwasser musste darum per Schiff aus Kapstadt herbeigeschafft werden.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Die finanziellen Mittel waren schließlich erschöpft, und Lüderitz musste sein kleines Reich an die 'Deutsche Kolonialgesellschaft' verkaufen. Auf einer Faltboot-Expedition im Jahre 1886 ertrank Adolf Lüderitz irgendwo im Bereich der Oranje Mündung. Sein Leichnam wurde nie gefunden.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Der damals trostlose Ort Lüderitz (Lüderitzbucht) wuchs zunächst sehr zögernd. Mehr als einige Holz- und Wellblechbauten gab es nicht. Als man jedoch im Jahre 1908 in der Nähe von Lüderitz bei Kolmannskuppe Diamanten direkt an der Oberfläche entdeckte, setzte plötzlich eine hektische Bautätigkeit ein. Die wundervollen Kolonialbauten der Stadt stammen aus dieser Zeit.

Die Bucht Von Lderitz Wurde Bereits Im Jahre 1488 Von Dem Portugiesischen Seefahrer Bartholomu Diaz Entdeckt.

Die deutsche Kolonialgeschichte endet für Lüderitz mit Ausbruch des ersten Weltkriegs. Am 18. September 1914 laufen britische Kriegsschiffe in den Hafen ein. Die Stadtväter entscheiden sich zur sofortigen Kapitulation und übergeben Lüderitzbucht kampflos an die Briten. Die Zerstörung der Stadt kann auf diese Weise verhindert werden.


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6 years ago

Namibia 2018/19 - Teil 6

Herrschaften und Oukies!

Heute Morgen mussten wir schon wieder unsere Klamotten zusammen packen und weiter ging es zur nächsten Station unserer diesjährigen Reise.

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Alle waren total erstaunt, dass wir nicht weiter in den Etosha Nationalpark fahren wollten. Wir erklärten dann, dass wir in diesem Jahr mal "something  crazy" machen wollten und von daher in den Norden fahren würden.

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Also machten wir uns auf die Socken und fuhren zunächst wieder bis zur B 1 zurück, um dann - bei Sachsenheim - links abzubiegen. So fuhren wir quasi am östlichen Rand des Etosha Nationalparks entlang, bis in das Ovamboland.

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Das Ovamboland - benannt nach der größen Volksgruppe Namibias - ist die bevölkerungsreichste Region des Landes. Hier leben fast die Hälfte aller Einwohner von Namibia.

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Allerdings hatten wir den Eindruck, dass auf jeden Einwohner mindestens 1 Kuh, 2 Ziegen und 3 Esel kommen, die sich alle rege am Szraßenverkehr beteiligen. Manchmal auch mit weniger glücklichem Ausgang, denn hin und wieder lag ein Eselkadaver neben der Straße. 

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Donkeykarren (Eselskarren) sind ganz klar aus der Mode und die heutige Generation gibt PS-stärkeren Modellen mit Motor eindeutig den Vorzug. Somit sind die genügsamen Grauen über und werden sich selbst überlassen. Herrenlos herumstreunend vermehren sie sich wie die Pest und fressen anderen Nutztieren die wertvollen Futterreserven weg. Als ob man zuviel davon hätte!

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Als erste Stadt erreicht man Oshakati mit über 40.000 Enwohnern. Hier kurvten wir ein bisschen durch die Gegend, um uns einen Eindruck zu verschaffen.

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In dem funkelnagelneuen Shopping-Centre von Shoprite gibt es auch einen fungelnagelneuen KFC. Dort kehrten wir ein und hatten sogar das Glück sofort einen freien Parkplatz zu finden. Die sind da einfach zu knapp bemessen.

Draußen turnten ein paar Halbstarke aus den Townships herum, die sich an den Glasscheiben die Nasen platt drückten und versuchten jeden anzuquatschen und auch die Autos wurden von denen kontrolliert, ob nicht vielleicht doch versehentlich eine Tür auf ist...

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Als nächster Ort folgt Ondangwa mit etwa 10.000 Einwohnern. Hier tankten wir unseren Hilux noch einmal randvoll.

Anschließend fuhren wir nach Outapi, um den Ombalantu Baobab Tree zu besichtigen. Dieser Baum ist als Nationales Erbe eingestuft und gilt als einer der ältesten Baobab Bäume in Afrika. Mit rund 30 Metern Höhe und seinem Stammumfang von über 20 Metern wird das Alter dieses Riesen auf mindestens 800 Jahre geschätzt.

Der riesengroße, teilweise hohle Stamm diente bereits als Postamt, als Kapelle oder gar als Gefängniszelle.

Auf dem Gelände gibt es Campingplätze, Grillmöglichkeiten und Ablutions (Waschräume mit WC und Duschen). Das ganze Gelände ist umzäunt und ich hatte auch gelegentlich mal gelesen, dass dort schlicht zu wäre.

Wir hatten aber Glück und unter dem kühlen Schatten des Baumes saß sogar eine Dame vom MET - und jetzt kommt der Brüller des Tages! Der geneigte Leser meines Reiseblogs weiß ja, dass wir immer eine Gummi-Korallenschlange vorne auf dem Armaturenbrett liegen haben.

Jedenfalls ist die schicke orangefarbige Schlange irgendwie durch die Rüttellei runtergefallen und auf meinem Fuß gelandet, was ich aber nicht bemerkt habe.

Als ich jetzt aus dem Hilux krabbelte, sah die gute Frau als erstes meinen Fuß mit Schlange dran und bekam den Schock ihres Lebens. Ich denke noch so "Was hat die denn?", als sie wie der Blitz von ihrem Stuhl hochschoß und Anstalten machte in den Baobab Baum zu klettern....

Ich gucke nach unten, sehe die Korallenschlange am Fuß baumeln und rief nur noch: "No real snake, it´s a rubber snake!" Bis zum heutigen Tage wusste ich echt nicht, dass Schwarze auch blaß werden können. Ist aber so!

Nachdem nun alle Schlangen-Misverständnisse ausgräumt waren und das Biest wieder vorne im Auto lag, ging es erstmal zur Besichtigung des Nationalen Denkmals....äh....Baumes.

Die MET-Dame vergaß natürlich nicht uns darauf hinzuweisen, dass es auch einen Shop mit schönen Souveniers gäbe. Na gut, gucken kann man ja mal.

Ach Gottchen, die Stücke hatten schon schwer Staub angesetzt, besonders die Korbflechtereien sahen schon sehr mitgenommen aus. Wir entschieden uns für eine Holzarbeit.

Als wir damit an der Kasse stehen, musste die Kassiererin erstmal den Preis ermitteln. Umständlich kramte sie eine Mappe heraus. Dabei fiel ihr das Mittagessen runter und offenbarte eine ganze Legion von Ameisen, die sich darin bereits häuslich eingerichtet hatten. Unfassbar! Mich schüttelt es jetzt noch....

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Unser heutiges Tagesziel, die Uukwaluudhi Safari Lodge, erreichten wir gegen 16 Uhr. Die Lodge wurde bereits 2004 inmitten eines großen Mopane Bestandes gebaut.

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Es ist bis jetzt die schlechteste Unterkunft unserer diesjährigen Reise. Und auch das Dinner haut uns nicht vom Hocker. 1 Eßlöffel Reis und ein 1/4 Chicken mit 3 Kartoffelspalten als Gemüse? Also wirklich!

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Von der großen Holzterrasse hat man einen ganz guten Blick auf das beleuchtete Wasserloch. Allerdings fanden wir da Emanya deutlich spektakulärer. Hier müssen wir definitiv nicht noch einmal hin!

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Lekker Slaap

Angie, Micha und der Hasenbär


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6 years ago

Namibia 2018/19 - Teil 7

Herrschaften und Oukies!

Heute machen wir mal nix! Null-komma-gar-nix!

Um kurz nach 8 "schlenderten" (kraxelten wir den Pfad in leichter Hanglage) von unserem Chalet zum Haupthaus. Wir nahmen nicht den Weg duch den Haupteingang, sondern gingen hintenrum und dann die Treppen rauf zum Aussichtsdeck.

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Diese rustikalen Holztreppen stehen in ihrem Zustand denen des Fort Namutonis, die dort hoch auf die Umlaufmauer führen, in Nichts nach.

Insgesamt waren wir 8 Personen: 4 Südafrikaner (Camper) und 4 Deutsche. Die Südafrikaner sind mir gestern Abend schon unangenehm aufgefallen, als sie nach der Benutzung des Pools anschließend ihre Schuhe darin abgewaschen haben.

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Unverschämt! Da brauchen sich die Camper nicht wundern, dass mehr und mehr Unterkünfte strikt trennen - und die Campingfreunde eben keinen Zutritt mehr zur Hauptlodge erhalten bzw. die Einrichtungen nicht mehr nutzen dürfen.

Oder sogar - wie auf Wüstenquell - die ihre Campsites ganz abgeschafft haben, da es einfach immer nur Ärger gab und der ganze Aufwand unterm Strich nicht lohnt.

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Das andere deutsche Paar war ebenfalls mit einem Fahrzeug von Safari Car Rental unterwegs. Allerdings bemängelten sie, genauso wie wir, dass das vorhandene Navi mit uraltem Kartenmaterial bestückt ist. Morgen montieren wir das Ding ab und mein eigenes Gerät kommt dran. Da sind wenigstens die Adressen auf dem neuesten Stand.

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Aber so ist das: die Firma ist mit 16 Fahrzeugen vor circa 4 Jahren gestartet und jetzt haben sie 60 Autos im Einsatz. Und nahezu die gleiche Anzahl an Mitarbeitern muss sich jetzt um rund 4x so viele Fahrzeuge kümmern.

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Die anderen Deutschen checkten heute bereits wieder aus, bzw. wollten auschecken, doch leider funktioniert mangels Internetverbindung auch die Kreditkartenverbindung hier nicht.

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Dann biete ich doch sowas meinen Gästen erst gar nicht an - und schreibe nicht noch großartig auf die Homepage und in das gesamte Infomaterial, was alles für Kreditkarten (inklusive Maestro) akzeptiert werden. Der Gast verlässt sich da drauf und kann am Ende zusehen, wie er das Problem der Bezahlung lösen kann.  Nach allerlei hin & her ist es den Beiden gelungen, dass das Geld irgendwie telefonisch angewiesen wurde. Was für ein Heckmeck!

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Nach dem Frühstück schauten wir noch ein wenig von der Aussichtsplattform runter zum Wasserloch und mit dem hauseigenen Fernrohr weit in die Savanne, wo man immer wieder mal kleinere Tierherden durchziehen sieht.

Anschließend stapften wir wieder zurück zum Chalet und nutzen die noch vorhandene "Kühle" um ein Vormittags-Nickerchen zu machen. 

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Das Zimmermädchen kam irgendwann vorbei, doch die haben wir weg geschickt. Unter den Betten hat sie sowieso noch nie geputzt, dann braucht sie heute damit womöglich auch nicht anfangen.

Den Rest des Tages saßen wir auf unserer Terrasse, lasen, guckten mit dem Fernglas nach Tieren, machten etwas Körperpflege, luden unsere Akkus der diversen Geräte und schütteten Unmengen an Flüssigkeit in unsere Körper.  

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Micha hat an einem der Mopane-Bäume unterhalb unseres Chalets unsere neue Wildkamera installiert, da wir gestern Abend Hyänen-Besuch ums Häuschen schleichen hatten. Mal sehen, was wir da so erwischen.....

Das mit der Wildkamera ist uns gestern zu spät eingefallen, da konnten wir nicht mehr so einfach aus dem Chalet. Leider lässt sich, mangels nicht vorhandenem Schlüssel, unsere Tür nicht abschließen. 

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Die Dame an der Rezeption versicherte uns gestern aber auch, dass wir gar keinen benötigen würden, denn "it´s very safe here!". Aha, nur die Tür ist so verzogen, da lässt sich nix richtig schließen. Aber wir sind ja auf fast Alles vorbereitet und so haben wir die Tür soweit es ging zugeschoben und mit Tapeband zugeklebt! Däh!

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Die beiden Fenster im Badezimmer eignen sich hervorragend um Durchzug zu machen, allerdings gibt es keine Moskitonetze davor. Macht auch nix! Wir haben unsere eigenen dabei, diese hat Micha schön zugeschnitten und ebenfeballs mit Tapeband dran gepappt. Die nehmen wir morgen aber wieder ab - und mit. Wer weiß, wo wir die demnächst noch so überall benötigen.

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Heute Abend, beim Dinner, stellten wir fest, dass wir wieder mal die einzigen Gäste sind. Als wir zum Hauptgebäude kamen, lag das Personal nett auf den Liegen am Pool und ruhte sich von der furchtbar schweren Arbeit aus. Wahrscheinlich ist deswegen auch das Internet nicht verfügbar, da sonst das Personal den ganzen Tag mit dem Handy daddeln würde.

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Wir setzten uns erst einmal auf die Aussichtsplattform und schauten dem Treiben am Wasserloch zu. Da war mächtig was los: Giraffen, Zebras, Oryx und Eland kamen und gingen.

Als die Sonne ganz weg war nahmen wir im Restaurant Platz. Das Essen war heute deutlich besser als gestern. Es gab als Main Course "Filet vom Game". Was für Game wusste die Bedienung nicht.

Wir fragten dann nach der Auslastung der Lodge für die nächste Zeit und erfuhren, dass die nächsten Gäste erst für den 23. Dezember erwartet würden. Das bedeutet: 1 Woche keine Gäste.

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Aber so ist das, wenn man seine Preise immer nur hochschraubt, aber die Leistung nicht entsprechend dazu anpasst und an den Zimmern auch nix macht. Dann steht man plötzlich da und wundert sich!

Nach dem Essen guckten wir noch mit einem großen Rock-Shandy ein bisschen "Wasserloch-TV" und stiefelten dann zurück zum Chalet. Wieder den ganzen Krempel einpacken, denn morgen früh geht es weiter bis an den Kunene River. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet.

Gerade hören wir wieder die Hyäne draußen vor dem Chalet "singen".

Lekker Slaap

Angie, Micha und der Hasenbär


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6 years ago

Namibia 2018/19 - Teil 5

Herrschaften und Oukies!

Überraschender Weise haben wir heute Nacht recht gut geschlafen. Insgesamt ist auch hier recht wenig los. Gerade mal 4 Zimmer waren heute belegt.

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Nach dem Frühstück machten wir uns auf die Socken zum Etosha Nationalpark, der rund 30 Kilometer entfernt liegt. Unser Ziel war der nord-östliche Bereich.

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Bis zum Lindequist Gate ging es zügig, aber dort standen schon diverse Fahrzeuge in Reih und Glied und warteten auf Einlass. Etwa 10 Personen von Polizei, Militär und MET tobten um die ganzen Fahrzeuge herum.

Lady Nummer 1 mit strengem Blick von der NAMPol: "Do you have any plastic bags with you?" 

No! No! No! We know the new regulations, we read the newspapers. Von daher haben wir natürlich keine Plastiktüten dabei.

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Lady Nummer 2 in schickem Camouflage mit passendem Lippenstift: "DO you have any plastic bags with you?" No! No! No! We know the new regulations, we  read the newspapers. Von daher haben wir natürlich keine Plastiktüten dabei.

Lady Nummer 3 vom MET: "DO you have any plastic bags with you? Any guns, weapons, firearms, drones?" No! No! No! .....

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Zwischendurch durften wir auf dem Klemmbrett das Formular ausfüllen und dann durften wir bis zum Office vorfahren. Dort musste Michael dann aussteigen und noch einmal den ganzen Schmarrn ausfüllen. Dann gab es auch promt schon das Permit, das jetzt nur noch in Namutoni bezahlt werden musste.

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Unser Drang nach noch mehr Bürokratie hielt sich schwer in Grenzen und so bogen wir vor Namutoni erst einmal nach links ab und dann sofort wieder nach rechts, grob in Richtung Norden - dem King Nehala Gate.

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Als erstes drehten wir eine Runde auf dem "Pan Edge Drive" der am Rande der Etosha Salzpfanne entlang führt. Dort waren nur die üblichen Verdächtigen - Impala, Springbock und Kuhantilope - zu sehen.

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Anschließend ging es auf schnurgerader Pad weiter in Richtung Tsumcor Wasserloch. Auf dem Weg dorthin mussten wir schon einmal den ersten Kuku-Kadaver umschiffen. Als wir zum Wasserloch abbogen, lag dort gleich mal ein zweiter Kudu-Kadaver. Die Verursacher waren jedoch nicht auszumachen.

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Und dann sahen wir dafür sie : Elefanten! Eine ganze Herde kam nahezu lautlos aus den Büschen - etwa 30 Tiere mit 3 ganz kleinen Babys.

Sofort war uns klar: die wollen zum Wasserloch! Also nix wie hin. Insgesamt waren wir nur mit ganzen 3 Fahrzeugen dort. So schauten wir eine ganze Weile dem Treiben dort zu.

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Die Giraffen, die Strauße, Zebras und Oryxe sowie die Geier hatten keine Chance auch nur überhaupt in die Nähe des kühlen Nasses zu kommen. Es wurde ja nicht nur getrunken (möglichst direkt aus der Rinne), sondern auch gebadet, geplanscht, geduscht und was man noch so als Elefant so macht....

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Weiter ging es nach Norden in Richtung Stinkwater Wasserloch, das war aber so gut wie trocken. Und da wir schon mal in der Gegend waren, schauten wir noch beim NWR Onkoshi Camp vorbei.

Meine Güte, können die denn überhaupt nix in Schuss halten. Es sah dort aus, als ob da jeden Moment alles zusammen bricht.

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Auf meiner Karte hatte ich gesehen, dass es in Richtung Andoni Wasserloch einen Picknick-Platz mit Toiletten gibt. Nun, wir kennen ja alle diese toften Plätze im Park.

Nach ein wenig rumstochern, konnten wir den Platz dann tatsächlich auch finden. Natürlich war der Platz auch "Löwen sicher" eingezäunt! Allerdings mit dem klitzekleinen Handicap, dass das Tor schon mal aus den Angeln gerissen war und daneben lag - und hier und da war der Zaun auch von den Elefanten platt gewalzt.

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Nun, erstmal eine Runde über den Platz fahren und gucken, ob auch tatsächlich keine Löwen mit picknicken möchten. Danach packten wir unsere Kühlbox an einer dieser formschönen Sitzgelegenheiten aus Beton aus und machten uns über unsere Melone her.

Zum Glück verfügt unser Hilux über eineWassertank, da konnten wir dann gleich nicht nur unsere Hände waschen, sondern auch unser Geschirr abspülen.

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Als wir von dem lauschigen Picknick-Platz abfuhren, meinte Michael, da hinten ist doch was?! Ist das ein Dorf? Eine Stadt? Irgendwas ist da!

So fuhren wir noch ein Stück weiter in Richtung Norden, bis wir erkennen konnten, dass da hunderte Tiere zum Andoni Wasserloch strömten! Wirklich Hunderte!!!! Unglaublich - der Horizont war schwarz vor Tieren!

Gnus, Zebras, Warzenschweine, Oryxe, Spingböcke und - was mich besonders gefreut hat - die extrem seltenen Paradieskraniche! Und dann gleich 16 Stück, dieser vom Aussterben extrem gefährdeten Art!

Wir konnten uns von diesem Treiben gar nicht satt sehen und rangierten mal so und mal so und dann wieder anders. Ganz alleine für uns hatten wir dieses einmalige Tierspektakel!

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Langsam machten wir uns auf den Rückweg, in Richtung Namutoni, wo wir ja noch unser Tagespermit zahlen mussten. Doch bevor wir Namutoni erreichten, machten wir noch einem winzigen Schlenker zum Wasserloch "Groot Okevi" - und auch hier hatten wir Schwein!

Nicht nur Schwein, sondern auch eine Herde Giraffen und eine ganze Bachelor-Group an Impala-Böcken gaben sich dort ein Stelldichein!

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Jetzt aber wirklich ins Fort Namutoni, dort noch schnell eine Runde bis zum Campingplatz gedreht und geschaut, was sich so alles verändert hat.

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Nachdem wir unsere 170 N$ im Office gezahlt hatten, ging es wieder zurück ans Lindequist Gate. Jetzt wollte man wissen ob wir Fleisch oder Eier mit uns führen.

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Nein, haben wir nicht!

Okay, dann dürfen wir doch mal sicher in den Kofferraum schauen?!

Nah, aber sicher doch!

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Und jetzt fiel es uns siedend heiß ein! Wir hatten doch noch die ganzen Einkäufe - hübsch in Plastiktüten verpackt - hinten im Kofferraum liegen! Ach Du Scheiße!!!

Zum Glück waren diese Offiziellen jetzt nur auf Lebensmittel gedrillt und nicht auf "Do you have any plastic bags with you!"

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So kamen wir ungeschoren davon und konnten zurück zur Emanya Lodge fahren - gerade noch rechtzeitig für eine weitere Fußmassage.

Eine Dusche hatten wir auch dringend nötig, vor dem Abendessen.

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Und dann ging es wieder zum 5-Gang Dinner an den Pool mit Blick auf das Wasserloch, wo sich die gleichen Protagonisten von gestern erneut ein Stelldichein gaben. 

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Lediglich die Gäste hatten gewechselt und so war unter anderem ein Paar aus Portugal dabei, die sich vorher schon ein bis zwei (oder auch drei) Flaschen Wein hinter die Binde gekippt hatten - mit dem Ergebnis, dass der weibliche Teil des Paares schon vor dem Dinner auf dem Stuhl stand und sang.....

Lekker Slaap

Angie, Micha und der Hasenbär


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