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Sdafrika 2021/22 - Tag 11 / 2
Südafrika 2021/22 - Tag 11 / 2
Herrschaften und Oukies!
Da sitzen wir jetzt im Skukuza Restcamp im tierreichen südlichen Teil des Kruger Nationalparks.

Den Blick auf den Sabie River gerichtet, den wir von der unserer Terrasse gut beobachten können. Wir trinken unseren Kaffee draußen und mit dem Fernglas glasen wir den Fluss und die Ufer ab.

Als größtes der insgesamt 13 Hauptcamps im Park gleicht das Skukuza Camp einem geschäftigen Dorf mit voller Infrastruktur und ist die ideale Basis, um den „Big Five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) direkt vor der Haustür zu begegnen. Skukuza dient auch als Verwaltungssitz des Parks.

Nirgendwo lässt das größte Wildschutzgebiet Südafrikas zentraler zu erleben als hier: Direkt im über 19.000 Quadratkilometer großen Nationalpark gelegen, sind Begegnungen mit der spannenden Tier-und Pflanzenwelt garantiert.

Da Skukuza direkt am Sabie River liegt, bietet es einen fabelhaften Blick auf den Fluss und die Tierwelt, die zum Fluss hinunterkommt, um Wasser zu trinken. Der Busch ist an den Flussufern und im Camp üppig, was ihn zu einem beliebten Ort für Vogelliebhaber macht. Nachts sind Ginsterkatzen, Dickschwanz-Buschbabys und Flughunde im Camp zu sehen.

Skukuzas ursprünglicher Name war Sabie Bridge oder einfach nur Reserve. Es wurde 1936 in Skukuza geändert. Der Name Skukuza wurde den Camp von James Stevenson-Hamilton gegeben, dem ersten Wildhüter.

Aufgrund der Bemühungen von Stevenson-Hamilton wurde der KNP 1926 ausgerufen und erstreckte sich vom Sabie Game Reserve (damals Skukuza) 270 km nördlich bis zum Shingwedzi Game Reserve.

Man erreicht das Camp am besten durch das 12 Kilometer entfernte Paul Kruger Gate, 38 Kilometer sind es vom Papheni Gate nahe Hazyview. Man kann sogar direkt ins Camp fliegen, es gibt eine direkte Verbindung mit Airlink nach Skukuza, die auf die Ankunft der Flüge aus Europa in Johannesburg abgestimmt ist. Nach der Landung kann man dann seinen Mietwagen in der Camp eigenen Mietwagen Agentur übernehmen.

Die nächsten Camps sind Berg-en-Dal im Süden, 67 Kilometer von Skukuza entfernt, nach Lower Sabie im Osten sind es 46 Kilometer. Diese Verbindung ist wahrscheinlich die am meisten befahrene Strecke im Kruger National Park und bei besonderen Sichtungen bilden sich hier auch mal lange Staus. In Richtung Norden ist das nächste Camp das Talamati Bushveld Camp in 83 Kilometern Entfernung.

Im Camp gibt es zwei große Swimmingpools und sogar ein Freiluftkino in dem täglich interessante Naturfilme gezeigt werden.

Ausserdem findet man hier auch einen 9-Loch-Golfplatz und den sehr beliebten Lake Panic Bird Hide, 7 Kilometer außerhalb vom Camp.

Auf Grund der Größe gibt es in Skukuza sogar eine Post, einen ATM und eine Bankfiliale, Tankstelle, Auto-Waschanlage mit Werkstatt, einen SPA mit Wellnessbehandlungen, Restaurants und einem Supermarkt in dem man alles für den täglichen Bedarf, auch inmitten der afrikanischen Wildnis, vorfindet.

Das Skukuza Rest Camp bietet mehrere weitere Attraktionen wie eine Museumshütte, die Stevenson-Hamilton Memorial Bibliothek, ein Informationszentrum, ein Auditorium und sogar einen Hundefriedhof!.

Das Skukuza Camp bietet Platz für bis zu tausend Gäste, die entweder in Bungalows, authentischen Rondavels, klassischen Zeltchalets oder auf dem Campingplatz unterkommen.

Zu den Bewohnern des größten Camps kommen hier noch zahlreiche Tagesbesucher hinzu, die durch das Paul Kruger Gate oder das Phabemi Gate in den Park kommen.

Natürlich werden von den Rangern auch geführte Pirschfahrten und begleitete Bush Walks angeboten, die man an der Rezeption buchen kann. So wie der der Metsi Metsi Wilderness Trail (Wanderung mit Übernachtung).

Wenn Privatwagen und organisierte Safarifahrzeuge hier am frühen Morgen starten, dann bilden sich ab und zu auch mal lange Schlangen am Tor. Regelmäßig kommt es zu Verkehrsstaus, die sogar in regelrechtes Chaos ausarten können.

Deswegen entscheiden wir uns dazu lieber das Camp zu erkunden. Wir beginnen ganz im Osten mit dem Golfplatz.

Der Skukuza Golf Course ist der einzige Golfplatz, der sich im Kruger Park selbst befindet. Es ist ein 72-Par-Platz mit neun Löchern und 18 Abschlägen an der Straße zum Paul Kruger Gate. Der Platz wurde bereits 1972 errichtet und ist nicht eingezäunt, so dass eine Runde Golf oft interessante Tierbeobachtungen bietet.

Der Platz wird so naturnah wie möglich gehalten mit Büschen und Bäumen, spannender Vogelwelt und Blick über den Lake Panic. Die Mitarbeiter des Parks behalten jedoch die Gegend im Auge, um gefährliche Tiere fernzuhalten.

Angeblich wurde noch kein Golfspieler von Wildtieren verletzt. Trotzdem muss vor dem Abschlag eine Verzichtserklärung unterschrieben werden. Zum Golfplatz gehört ebenfalls ein Restaurant, das allen Besuchern offen steht.

Das Stevenson-Hamilton Memorial Museum beherbergt viele interessante Artefakte aus der Gründerzeit des Kruger Parks. Nach dem Zweiten Burenkrieg, im Juli 1902 wurde James Stevenson-Hamilton zum ersten Wildparkaufseher der Sabie Game Reserve, einem Gebiet, das zwar vor dem Krieg zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, allerdings keine Änderung eintrat.

Als Stevenson-Hamilton die Jagd in diesem Gebiet verbot, erfuhr er den Widerstand von Jägern, Bauern, Wilderern, Politikern und erfahrenen Bergbauunternehmen.

Doch als nach 1903 eine Gruppe von hochrangigen Polizeibeamten erfolgreich das Schutzziel verfolgten, realisierten seine Gegner, dass er entschlossen war, das Gebiet als Schutzgebiet zu bewahren. Er unterband im selben Jahr den Viehtrieb von Rindern sowie die Erkundung von Kohle- und weiteren Minerallagerstätten auf dem damaligen Naturschutzgebiet.

Zunächst hatte Stevenson-Hamilton keine Mitarbeiter, erst gegen 1903 beschäftigte er fünf Weiße und fünfzig Schwarze als Wärter, um seine Arbeit zu unterstützen. Er begann mit der Ausbildung von Rangern und der Park wurde 1927 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wo Besucher 1 £ für den Eintritt zahlen mussten.

Als Stevenson-Hamilton 1946 nach 44 Dienstjahren in den Ruhestand ging, war der Grundstein dafür gelegt, dass der Park zu der international anerkannten Naturschutzeinrichtung wurde, die er heute ist.

1902 kam Harry Wolhuter als stellvertretender Direktor zu Stevenson-Hamilton. Die Geschichte, wie Wolhuter einen Kampf auf Leben und Tod mit einem Löwen überlebte, ist fast legendär. Im August 1904 wurden er und sein Pferd nach einer Patrouille in der Nähe von Tshokwane von zwei Löwen angefallen. Er fiel von seinem Pferd und von einem der Löwen gepackt.

Nur mit einem Messer bewaffnet, gelang es ihm, dem Löwen einen tödlichen Stich zu versetzen und auf einem Baum Zuflucht zu suchen, während sein tapferer Hund den zweiten Löwen mehrere Stunden lang in Schach hielt, bis Hilfe eintraf.

Das Messer, mit dem Wolhuter den Löwen tötete, sowie die Löwenhaut sind wohl die berühmtesten Exponate im Stevenson-Hamilton Memorial Museum in Skukusa.

Neben viel Wissen bietet der kleine „Heldenacker“ direkt vor dem Museum einen zusätzlichen Bonus. Hier wird an die treuen Hunde erinnert, die ihren Herren gedient und beim Schutz des Parks geholfen haben.

Einige starben an Altersschwäche und einige im Dienst, beispielsweise an Schlangenbissen. Die Gedenksteine tragen Namen wie Lappies, Spotty, Percy und Tessa sowie eine kleine Erinnerung an die Rolle, die sie in der Geschichte des Parks gespielt haben.

Das kleine Museum und die gut sortierte Bibliothek sind auch eine willkommene und bequeme Möglichkeit, der Hitze und Feuchtigkeit während der Sommermonate im Park zu entfliehen. Die Stevenson-Hamilton-Bibliothek und das Wissenszentrum wurden am 14. Oktober 1961 eröffnet. Für den Besuch des Museums wird kein Eintritt erhoben.

Bei so einem Massenbetrieb sollte man meinen, dass die Verbindung von Cellphone und Internet hervorragend funktionieren würde. Weit gefehlt! Wie überall in den staatlichen Camps ist die Verbindung zur Außenwelt bestenfalls rudimentär bis gar nicht vorhanden. Unser Lieblingsspruch: You can connect with the wildlife!

Wir müssen schon wieder packen, denn morgen früh geht es bereits weiter, nach Olifants, in das nächste Camp.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
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Südafrika 2021/22 - Tag 21
Herrschaften und Oukies!
Unsere Tage in Südafrika sind gezählt. Die letzte Woche ist für uns angebrochen. Heute in einer Woche sind wir schon wieder auf dem Weg nach Hause ...

Es gibt aber auch “Gute” Nachrichten! Der Corona Test bei Daniela fiel negativ aus. Allerdings besteht der Verdacht auf Malaria. Alle sind erleichtert!

Soweit ist es jetzt schon gekommen, dass man sich über eine Malaria Diagnose freut. Bei Corona hätte Daniela ihren Gästebetrieb zumachen können, bei Malaria eben nicht. Verrückte Welt!

Wir prutscheln hier heute morgen in unserem Häuschen herum. Micha hat im Schrank eine Golfausrüstung entdeckt und hat diese sich kurzfristig ausgeliehen.

Mit den Worten “Ich geh jetzt golfen” entschwand er durch die Hintertür. Während ich noch das Frühstücksgeschirr abwusch, spielte er schon Mal eine Runde Billard mit sich selbst.

Ich kann mir das Haus hier so richtig als Junggesellen-Höhle des Eigentümers, der als freiberuflicher Tier-Fotograf sein Leben bestreitet, vorstellen.

“Trevor’s Bar” oder so ähnlich - und alle Kumpels kommen hier zum feiern hin. Mit dem nötigen Alkoholpegel fallen auch die kleinen (oder großen) Unzulänglichkeiten gar nicht weiter auf. Alles nur eine Frage der Perspektive.

So, das war es jetzt wohl für die, aus dem Kruger entfleuchten, Büffel. Die werden jetzt sogar per Steckbrief, der überall aushängt, gesucht. Wir sagen nix, wo die sich sich aufhalten!

Es ist eher unwahrscheinlich, dass die sich friedlich einfangen lassen. Und schon gar nicht per Halfter und Strick vom Gelände führen lassen. Die Ranger, die hier patrouillieren, haben auch alle eine Knarre dabei. Das wird nicht gut ausgehen - für die Büffel.

Eigentlich wollten wir heute die Amarula Lapa, das Besucherzentrum des weltbekannten Amarula Likörs besichtigen. Was viele gar nicht auf dem Schrim haben, der Likör kommt hier aus Phalaborwa.

In der Amarula-Lapa geht es um den den Produktionsprozess von Amarula – und natürlich kann man den "Spirit of Africa" vor Ort auch in den verschiedensten Formen verkosten.

Der Marula-Baum, der wie die Mango-Bäume zu der Familie der Sumachgewächse gehört, ist ein nicht kultivierbarer, bis zu 15 m hoher Baum mit silbrig grauer Rinde.

Der weibliche Marula-Baum bringt bereits bei minimalen Regenfällen eine beachtliche Menge an Früchten hervor (bis zu 2 Tonnen je Baum). Die anfangs olivgrünen Früchte reifen zu einer ca. 3 bis 4 cm großen, goldgelben Steinfrucht heran. Das Fruchtfleisch, das einen großen Stein umschließt, hat ein fruchtiges, exotisches Aroma und enthält viermal so viel Vitamin C wie eine Orange.

Während Elefanten meilenweit durch den Busch wandern, um die Früchte genießen zu können, hat sie der Mensch zur Herstellung einer großen Vielfalt von Produkten verwendet, von Konfitüre bis hin zu Liebestränken.

Jahrzehntelang hatte man auch versucht, aus diesen Früchten ein wirtschaftlich profitables Getränk zu kreieren, aber erst mit der Erfindung des Amarula setzte der erhoffte Erfolg ein.

Während der Erntezeit der Marula-Früchte zwischen Januar und März kümmern sich zahlreiche regionale Arbeiter um die Verarbeitung der Früchte.

Aber auch alle anderen Teile des Marula-Baumes, sein Holz, die Rinde, die Blätter und seine Wurzeln finden in den unterschiedlichsten Bereichen Verwendung – bei der einheimischen Bevölkerung vor allem zu rituellen und medizinischen Zwecken.

Jetzt wäre also genau die richtige Zeit für eine Pilgerfahrt für alle Liebhaber des Amarula Likörs! Leider ist diese “Pilgerstätte” ebenfalls wegen Corona zur Zeit geschlossen. Es ist zum Heulen!

Aber, wofür haben wir denn unsere Wildcard? Also, packten wir uns einen Beutel mit Scones und eisgekühlte Flaschen mit Rooibos-Tee für unseren Nachmittags Game Drive mit Tea Time ein.

Und was für ein Glück es doch war, dass die Amarula Lapa zu hatte. Manchmal fügt es sich einfach!

Zunächst sahen wir wieder die üblichen Verdächtigen: ein einzelner Elefant, zwei befreundete Elefanten, Impala an Wasserstelle, Mopanebusch usw.

Doch dann nahmen wir den kleinen Mini-Loop bei Ngobeni runter zum Flußbett ...

Micha wollte wegen der verwaschenen Ruckelpiste schon wieder zurück setzen...

Da war sie ...

... eine traumschöne Leopardendame ...

... und sie lief einmal quer durch das Flußbett.

Wir waren ganz aufgeregt!

Wir stellten den Motor ab und verhielten uns ganz leise.

Noch nie haben wir einen Leoparden selbst gefunden ...

... ohne Guide, ohne Ranger und ohne Collar (Sendehalsband).

Für diese Sichtung haben wir ganze 10 Jahre gebraucht!

Die Lady verschwand ganz kurz hinter einem Busch und lief dann direkt vor unserem Auto auf die andere Seite ...

... und verschwand wieder im Busch!

Wie toll war das denn? Und wir hatten sie ganz für uns alleine!

Dann schauten wir noch einmal bei der Stelle mit den Hornraben nach. Da war natürlich nix.

Am Wasserloch namens Jumbo, das von der S133 erreicht werden kann, war selber auch nix los, aber an der kurzen Zufahrt hielt eine Damengruppe Kudus eine kleine Zusammenkunft.

Ob es sich hier um ein Kaffeekränzchen oder eine Strickgruppe handelte, war nicht ersichtlich.

Auf dem Rückweg, auf der Mainroad H9, gab es plötzlich einen kleineren Fahrzeugstau:

Größere Fahrzeugstaus, wie noch vor einer Woche, gibt es nicht mehr. Man merkt die Ferien sind vorbei, es kehrt überall Ruhe ein.

So stehen gerade einmal 4 Autos in der Büffelherde, die sich links und rechts der Teerstraße ausbreitet.

Und während wir uns noch über den Tag der Big 5 beziehungsweise Big 3 freuen, stehen schon wieder 2 Autos auf der Straße.

Dieses Mal jedoch so dämlich, dass wir erst einmal weder etwas sehen noch irgendwie dran vorbei zu kommen ist.

Ja, haben wir denn heute im Lotto gewonnen? Da kommt eine Tüpfelhyäne aus dem Busch auf die Mainroad H 9.

Der Kleinbus fährt zum Glück weiter und die beiden englischen Ladies, in dem kleinen “Elefantenrollschuh”, erzählen uns freudestrahlend, dass sich dort unten ein Hyänenbau befände und man die Babies rufen hört.

Zu sehen war aber nichts, aber wir sind zufrieden zum Schluss unseres Aufenthaltes im Kruger noch ein Mitglied der Ugly 5 gesehen zu haben. Wobei ich persönlich Hyänen überhaupt nicht hässlich finde. Ganz im Gegenteil!

Und jetzt packen wir wieder unseren Krempel zusammen, da wir morgen wieder weiter ziehen.

Unsere vorletzte Station wartet auf uns, die Raptor Retreat Game Lodge im privaten Parsons Nature Reserve.

In dieser Unterkunft konnte ich neulich ein Schnäppchen für Kurzentschlossene schießen. Eigentlich hatten wir diese Lodge gar nicht im Plan, aber für den Preis mussten wir einfach buchen.

Was hatten wir doch für ein Glück, dass die Amarula Lapa geschlossen ist!
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2021/22 - Tag 18
Herrschaften und Oukies!
Seit dem 3. Januar, dem Tag als wir den Kruger Nationalpark verließen, befinden wir uns in Phalaborwa auf dem Hans Merensky Golf Estate.

Da der Golfplatz im Osten direkt an den Kruger National Park grenzt, kann man hier nicht nur Golf spielen, sondern auch viel Wild, bispielsweise verschiedene Antilopen, Giraffen, Elefanten, Büffel, Flußpferde und Krokodile sehen.

Auch Löwen sollen schon auf dem Golfplatz gesichtet worden sein. Nicht immer zur Freude der Golfer und Grundstückseigentümer.

Das Wild kommt vorwiegend am frühen Morgen und am späten Nachmittag zum Trinken an die Wasserlöcher. Golfer sollten sich ausschließlich mit einem Caddie über den Platz bewegen, um unliebsame Begegnungen mit Wildtieren zu umgehen.

Der hügelige Kurs wurde 1967 eröffnet und ist nach dem deutschstämmigen Hans Merensky benannt. Dr. Hans Merensky (1871-1952) war ein deutscher Geologe, Prospektor, Bergbauunternehmer und Mäzen in Südafrika.

Hans Merensky wurde am 16.03.1871 als viertes Kind des Missionars Alexander Merensky und seiner Frau Marie auf der Missonsstation der Berliner Mission, Botshabelo, im Transvaal geboren.

Bereits als Kind interessierte er sich für Mineralien und bewahrte sich das Interesse, als die Familie 1882 nach Deutschland zurückkehrte, wo sie in Berlin lebte.

Im Anschluß an ein bergmännisches Praktikum in Oberschlesien studierte er Geologie in Breslau und später Bergbau in Berlin. Nach dem Ersten Staatsexamen folgte ein dreijähriges Referendariat in der er zahlreiche der damaligen Bergbaureviere Deutschlands besuchte und kennenlernte.

Mit dem Ablegen des Zweiten Staatsexamens stieg er 1903 in den Rang eines Preußischen Bergassesors auf. Das darauf folgende übliche Freistellungsjahr, das der beruflichen Orientierung dienen sollte, nutzte Hans Merensky zu einem Studienaufenthalt in Südafrika, wo er sich 1904 als beratender Geologe in Johannesburg selbständig machte und für private und kommerzielle Auftraggeber tätig wurde.

Hans Merensky setzte seine freiberufliche Tätigkeit erfolgreich fort und war fast ständig in den damaligen Staaten des südlichen Afrika unterwegs um geologische und bergmännische Gutachten abzugeben. Seine Expertisen, die sich stets als richtig erwiesen, waren sehr gefragt.

Im Jahr 1908 prospektierte er in Deutsch-Südwestafrika und stellte Diamantenvorkommen an bislang unbeachteten Stellen der Atlantikküste und südlich des Grenzflusses Oranje in Aussischt. Fachkreise widersprachen seinen Folgerungen und erst nach zwei Jahrzehnten sollten sich seine Prognosen in reichlichem Maß als richtig erweisen.

1926 besuchte er seine Familie in Berlin, wo ihn die Nachricht von Diamantenfunden in Südwestafrika erreichte. Die Fundorte lagen in der Nähe der 1908 von ihm prognostizierten Gebiete und bewogen ihn nach persönlichen Untersuchungen, im Januar 1927 über die eigens gegründete H. M. Association, Schürfrechte im großen Umfang bei Alexanderbay zu sichern.

1928 verkaufte er seinen Anteil an der Gesellschaft für 1,15 Millionen Pfund an seinen Mitgesellschafter Ernest Oppenheimer. Im selben Jahr gründete Hans Merensky die German Estate and Investment Company und erwarb die Farm Westfalia im Nordost-Transvaal.

Hans Merensky, der seit 1930 seine Farm Westfalia als Lebensmittelpunkt auserwählt hatte und dort landwirtschaftliche Projekte verwirklichte, nahm noch lange am gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben in Johannesburg teil, war mit zahlreichen namhaften Zeitgenossen befreundet und erfuhr zahlreiche Ehrungen für seine Lebensleistung.

1946 erschloß der inzwischen 75-jährige auf eigene Kosten ein gewaltiges Phosphatvorkommen und verkaufte die Rechte der Ausbeutung an den südafrikanischen Staat. Am 21.10.1952 verstarb Dr. Hans Merensky auf Westfalia. Wie der unverheiratete und kinderlose Unternehmer es gewünscht hatte, wurde seine Asche dort verstreut.

Sein Vermögen hatte er unter die Verwaltung des Hans Merensky Trust gestellt, der 1973 in die Hans Merensky Foundation überging. Der Name und die Bedeutung Hans Merenskys ist, vor allem in Namibia und Südafrika, noch sehr populär. Etliche Straßen, Bauwerke und öffentliche Einrichtungen sind nach ihm benannt, so auch dieses Golf Estate.

Leider ist von diesem einst so noblen Golfplatz und dem darum gegründeten Estate nicht mehr so viel übrig geblieben.

Passiert man das imposante Sicherheitsgate, denkt man noch “Donnerwetter”. Das vergeht dem Besucher aber nach wenigen weiteren hundert Metern.

Das Hans Merensky Hotel und Spa ist der Hauptkomplex auf dem Gelände. Leider ist dieses ein Opfer übler Immobilienspekulanten und diverser Heuschrecken geworden.

Die Wasserspiele und Springbrunnen vor dem Hauptgebäude sind zwar noch aktiv, aber das ist auch das Einzige, das noch funktioniert.

Das daneben liegende Konferenzcenter ist komplett abgebrannt. Man munkelt hinter vorgehaltener Hand von “warmen Abriss”.

Auf dem gesamten Hotelgelände ist niemand mehr. Kein Sicherheitspersonal, keine Mitarbeiter, kein gar nichts.

Die Hotel eigene Fahrzeugflotte, die mit dem Slogan “Golf in the wild” werben, ist nutzlos abgestellt.

Die Zimmer völlig herunter gekommen. Die Chalet teilweise dauervermietet an Arbeiter der diversen Minen von Phalaborwa.

Zu dem Golfclub und dem noblen Estate gehörte natürlich auch ein Reitstall. Das Gelände ist komplett verwahrlost und das Schild, das vor Pferden warnt, ebenso verblichen, wie der Glanz.

Leider hat das auch Auswirkungen auf die Hauseigentümer und Grundstückseigentümer des gesamten Estates.

Man sieht noch, dass die Häuser vor rund 40 Jahren mit viel Liebe zum Detail und allen erdenklichen Extravaganzen die damals erhältlich waren, für viel Geld erbaut wurden.

Davon ist leider nicht mehr viel übrig. Die Häuser befinden sich in den unterschiedlichsten Stadien des Zerfalls.

Ein paar Eigentümer halten sich noch wacker, beispielsweise Daniela & Alberto von der Matimba Lodge. Doch auch sie müssen sich eingestehen, dass die Anwesen im Grunde kaum noch etwas wert sind.

Wir wohnten zunächst 3 Tage im Anwesen Nummer 424. Das einmal ein Traum gewesen sein muss.

3 Schlafzimmer mit eigener Terrasse/Balkon, 3 Bäder, Gästetoilette, 1 Außenbad (Open-air), 1 repräsentative Küche, 1 riesengroßes Wohn/Esszimmer, 1 Arbeitsküche (Wirtschaftsraum) mit angrenzendem Außenbereich.

Die riesengroßen Terrasse mit Kamin und integriertem Gasgrill, überdachtem Esstisch, Pool, Braai und ein eigenes Wasserloch für die Tiere. Vor dem Anwesen eine Doppelgarage und noch 2 Gästeparkplätze.

Wie wir sofort Vermuteten gehört das Haus einem Herrn aus Kapstadt, der inzwischen in die Jahre gekommen ist. Seine Kinder haben kein großes Interesse und verwalten das Eigentum mehr schlecht als recht.

Es wird nur noch das Allernötigste daran gemacht, damit man es noch über diverse Buchungsplattformen zur Vermietung anbieten kann.

Da ist selbst schon ein Pott Farbe eine riesen Investition, die nicht mehr getätigt wird.

Der Master-Bedroom war quasi nicht nutzbar, da die Klimaanlage leckte und auf die Matratze tropfte.

Wir bezogen eines der anderen Schlafzimmer - und zwar das mit der Klimaanlage, die am funktionstüchtigsten war.

Ursprünglich wollten wir hier für 6 Nächte bleiben. Durch das ganze Buchungs-Chaos im Zuge der Falschmeldungen, die Ende November verbreitet wurden, konnten wir am Ende hier nur noch für 3 Tage buchen.

Aus diesem Grund entschieden wir uns für ein zweites Anwesen, der 315. Dieses Haus mieteten wir jetzt ebenfalls für 3 Tage.

Das Gebäude verfügt über 2 Schlafzimmer en-suite unten und einem weiteren Schlafzimmer oben.

Ein großer Wohn/Essraum mit großer Küchenzeile. Der Clou, der Esstisch ist in Wirklichkeit ein getarnter Billardtisch.

Leider ist dieses Anwesen noch sanierungsbedürftiger als das andere Haus. Der Pool sieht aus ....

Da macht man sich keine Vorstellung! Ich habe mir die Klobürste aus der Toilette geschnappt und kurz an einer Ecke etwas geschrubbt. Was kam da eine Dreckwolke durchs Wasser geschwebt!

Aber immerhin ist es mir gelungen ein kleines Stück auf der Stufe freizulegen.

Man könnte es auch als archäologische Ausgrabungen im Pool bezeichnen.

Diesem Eigentümer gehört noch ein weiteres Haus nebenan. Hier wohnt ein Langzeitmieter, ebenfalls ein Mitarbeiter der Foskor Mine.

Daniela und Alberto, von der Matimba Lodge, erzählten uns, dass angeblich die Protea-Marriott-Gruppe ihr Interesse an dem Hotelkomplex bekundet haben soll.

Wir halten das jedoch für einen “weißen Elefanten”. Das hat man den Eigentümern der Häuser auf dem Estate nur erzählt, damit es nicht sofort zu einem “Lost Place” wird.

Schaut man hier in den Immobilienmarkt, dann kann man so ein Anwesen für schmale 100.0000 Euro kaufen. Der Hotel & Spa Komplex ist für eine schlappe Million zu kriegen.

Es ist wirklich eine Schande, die Lage direkt am Kruger Nationalpark ist ein Traum.

Aber wer weiß das schon, ob da die Minenbetreiber eventuell nicht schon ihr Interesse bekundet haben? Die Bodenschätze hören ja nicht am Zaun auf!
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2021/22 - Tag 23
Herrschaften und Oukies!
Hat irgend jemand meine Pfeffermühle gesehen? Jeden Tag sucht man irgend etwas anderes. Immer ist was weg!

Heute Morgen begann der Tag für uns bereits um 4.30 Uhr. Wir hatten nämlich eine frühe Pirschfahrt für den Morgen gebucht: 5.30 Uhr.

Für diese frühe Uhrzeit waren wir die einzigen Interessenten, die eine Pirschfahrt machen wollten.

Während wir noch in den letzen Vorbereitungen lagen, kam Keith, der Eigentümer, schon mit seinem Game Drive Fahrzeug angbrettert. Da war es gerade einmal 5.15 Uhr.

Er trieb uns zur Eile, weil ein stattlicher Löwe über das Grundstück spaziert sei. Also, nix wie rein in das Fahrzeug und ab ging die Post.

Tatsächlich erwischten wir den älteren Herren bei seiner morgendlichen Inspektionstour. Er las überall die "Tageszeitung".

Wir konnten ihn eine lange Zeit begleiten.

Er ließ sich von uns gar nicht stören.

Scheinbar war in seinem Revier noch alles in Ordnung, denn er markierte nicht ein einziges Mal.

Keith versuchte andere Ranger per Funk zu kontaktieren :"Is anybody else out today here?"

Keiner antwortete, so durften nur wir den Löwen sehen.

Danach folgten die üblichen Verdächtigen: Impalas und Zebras....

...und Impalas ...

... und Zebras.

Zwischendurch gab es einen Woodland Kingfisher (Eisvogel), der auf einer Stromleitung schaukelte.

Doch dann erschien eine Hyäne auf der Bildfläche.

Sie kam plötzlich von der rechten Seite ...

.... überquerte die Strasse ....

... und fand unter einem Busch ihre eingelagerten Vorräte.

Wir konnten die Knochen knacken hören, wie sie diese zerbiss.

Danach entdeckten wir einen imposanten Kudubullen, der sich hinter den Büschen versuchte unsichtbar zu machen.

Auf der Kudus-Kop (der Kudu-Kuppe) gab es eine Pause mit herrlicher Aussicht und einem heißen Kaffee.

Keith erzählte uns, dass sie für die Lodge eigentlich um die 70 % Auslastung gehabt hätten - bis Ende November dann alles zusammen brach.

In diesem Naturreservat befinden sich 15 Lodges, davon haben die meisten jetzt geschlossen. Es ist einfach nur ein Trauerspiel, wieviele Existenzen vernichtet wurden oder kurz vor dem Aus stehen.

Auf zwei verschiedenen, abgestorbenen Bäumen saß ein Geierpaar. Die waren noch mit der Morgentoilette beschäftigt und machten sich startklar für den Tag.

Einen schicken Swainson Frankolin gab es auch noch zu sehen.

Und dann fanden wir diesen älteren Gentleman:

Keith erzählte uns, dass das der ältere Bruder des anderen Katers sei. Dieser hier sei um die 16 Jahre alt.

Das ist ein sehr stattliches Alter für einen frei lebenden Löwen, der sich selbst versorgen muss und auch nicht medizinisch betreut wird.

So richtig gut sieht er, unserer Meinung nach, auch nicht mehr aus.

Dieser Impala-Teenager will eines Tages einmal ein stattlicher Bock werden:

Denn Abschluß unseres Morgen Gamedrives bildete diese Pumba Eskorte:

Die Warzenschweintruppe zeigte uns den Weg zurück zur Lodge:

Wir zogen uns um und während dessen gab es in unserem Wohnzimmer ein riesen Gequake:

Ein Frosch hatte sich, aus welchen Gründen auch immer, auf einen der Holzbalken verirrt und quakte jetzt um Hilfe.

Wie der Doofmann da hoch gekommen ist, ist uns unerklärlich. Eine Leiter wird er ja wohl nicht mitgebracht haben?

Das Frühstück wurde uns um 9 Uhr draußen auf unserer Terrasse serviert mit Blick auf das Wasserloch.

Die hier wohnhaften Squirrels finden es total interessant, was da so bei uns auf dem Tisch steht.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Relaxen in und an unserem schönen Cottage. Zwischendurch ging es zur Erfrischung in den Pool.

Gegen Abend gaben sich zwei Elefantenbullen am Wasserloch die Ehre.

Den Ersten taufen wir "One Tusk", da er nur einen Stoßzahn hat.

Als der Zweite kommt, stellt sich "One Tusk" etwas abseits unter einen Baum.

Man merkt, die Zwei kennen sich, sind aber nicht befreundet. Es wird nicht Gegrummelt und sich schon gar nicht abgerüsselt.

"One Tusk" lässt den Anderen nicht einen Augenblick aus den Augen.

Er darf am Wasserloch trinken, aber nicht mehr. Er scheint das genau so zu akzeptieren und verschwindet dann auch wieder.

Am Abend wird wieder von den “guten Geistern” die Beleuchtung entzündet.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2021/22 - Tag 12/1
Herrschaften und Oukies!
Der Wecker klingelt und wir quälen uns aus dem Bett. Zum Glück haben wir am Vorabend bereits unser Gerümpel soweit zusammen gesucht.

Während Michael das Gepäck im Auto verstaut, bereite ich das Frühstück zu und mache die Kühltasche für die geplanten Picknick-Stopps unterwegs fertig.

Unser Frühstück nehmen wir natürlich auch wieder draußen ein. Das Geschirr von SanParks begeistert uns immer wieder. Ein Traum!

Als Ersatz für Kühlelemente frieren wir immer ein paar Wasserflaschen ein, die wir dann zwischen die Lebensmittel stecken. Das funktioniert prima und ist schonend für die Umwelt. Die Kühltasche hält so locker einen ganzen Fahrtag, auch bei hohen Temperaturen, durch.

Dann heißt es Abschied nehmen, wir laden die restlichen Sachen ein und reißen uns los. Die Unterkünfte in den staatlichen Camps sind einfach unterirdisch!

Anschließend checken wir aus ....
.... und fahren in nord-östlicher Richtung weiter durch den Kruger Nationalpark.

Unser Plan ist es, an diesem Morgen zunächst in Richtung Orpen Mermorial und dann weiter bis zum Kruger Park Memorial zu fahren. Beide Punkte liegen an der gut ausgebauten H 1-2.

Wir kreuzen zunächst den Sabie River, der beschaulich in der Morgensonne glänzt, und biegen dann auf die H1-2 ab. Zuvor werfen wir noch einen Blick auf die zu Luxussuiten umgebauten Eisenbahnwagons auf der Selati Brücke.

1. Stopp auf unserer heutigen Etappe ist am Orpen Mermorial. James Haveloc Orpen, Landvermesser und Mitglied des National Parks Board, und seine Frau Eileen kauften in den 1930er und 1940er Jahren mehrere Farmen westlich des Rabelais Gate.

Diese Farmen umgaben den Nationalpark und das Ehepaar Orpen beschloss, das Land dem Park zu spenden, da dies ein Ort war, der ihnen am Herzen lag.

Wäre da nicht J.H. und die immense Verbundenheit seiner Frau Eileen für das Lowveld, die Natur und die Tiere, ganz zu schweigen von ihrer Großzügigkeit, wäre der Kruger Nationalpark nicht das große weltberühmte Naturschutzgebiet, das heute allen Menschen auf der ganzen Welt bekannt ist.

Der zweite Stopp findet am Kruger Park Memorial statt.

Der damalige Präsident Paul Krüger konnte das Transvaal Parlament davon überzeugen, daß die Tierwelt in diesem Gebiet eine Besonderheit ist und für die Nachwelt erhalten bleiben muss.

Der Krüger Nationalpark ist ein lebendiges Denkmal für Präsident Paul Kruger und diejenigen, die seine Vision von einem geschützten Wildreservat unterstützten.

Ein Denkmal an den Gründer des Nationalparks befindet sich am Paul Krüger Gate. Man kann es besuchen und fotografieren.

Nach weiteren 5 Kilometern biegen wir rechts ab, auf die H 10 und nach wenigen hundert Metern, gleich wieder links ab, auf die S 32.

Langsam nähern wir uns dem Orpen Damm. Dort befindet sich ein Aussichtspunkt mit einer Hütte. Man darf hier sogar aussteigen, muss aber dennoch wachsam bleiben!

Eileen Orpen ließ nicht nur diesen Damm erbauen, sondern auch noch etliche Windräder, die das Wasser für die Wasserlöcher hochpumpen, errichten. Diese Projekte gehörten zu ihrer “Water for Wildlife” Kampagne.

Es standen schon etliche Fahrzeuge dort und als wir näher kamen, sahen wir eine Herde Elefanten bei der “Morgentoilette”.

Zu schön zu sehen, wie sich diese großen Tiere mit Wonne im Schlamm suhlten.

Bei unserem Besuch fällt uns diese - uns unbekannte - Euphorbien-Arten auf. Leider sind diese immergrünen Pflanzen aus der Gattung der Wolfsmilchgewächse sehr giftig.

Wir fahren zurück auf die H 1-2 und biegen auf die S 34 ab, um zum Tshokwane Rangers Posten zu kommen.

Der Tshokwane-Picknickplatz wurde kürzlich renoviert und ist ein schöner Stopp für die Reisenden zwischen den Kruger Camps Satara und Skukuza.

Der erste Ranger, James Stevenson-Hamilton, richtete Tshokwane 1928 als Rangerposten ein und nutzte dieses Lager, um die nördlichen Gebiete des alten Sabi-Reservats zu erkunden.

Tshokwane war der Name eines alten Shangaan-Häuptlings, der dort bis zu seinem Tod im Jahr 1915 lebte. Er teilte viele Informationen über die Stammesgeschichten in der Gegend.

Stevenson-Hamilton kannte durch den Häuptling die Geschichten über Swazi- und Zulu-Überfälle in der Gegend, über 50 Jahre hinweg, bevor Hamilton begann das Gebiet aktiv zu schützen.

Er war sich bewusst, daß mit ein paar Pferden und wenigen Mitarbeitern es fast unmöglich war, das gesamte Naturschutzgebiet zu überwachen.

James Stevenson-Hamilton selbst lebte fast ein halbes Jahrhundert im Naturschutzpark und ging erst im Jahr 1947 mit 80 Jahren in den verdienten Ruhestand.

Er lebte weitere 10 Jahre auf seiner Farm im Kruger Nationalpark und starb 1957 im Alter von stolzen 90 Jahren.

Wir machen hier unsere Mittagspause und gönnen uns einen Kudu-Pie zu sagenhaften 40 Rand.

Und wer jetzt nicht genau weiß, was ein Kudu ist, dann habe ich ein Bild von dem leckeren Tier, zur besseren Vorstellung:

Draußen werfen wir noch einen Blick auf das Sichtungsboard. Dort kann jeder seine wichtigen Tiersichtungen eintragen. Neben den Big 5 gibt es auch Merkpunkte für Geparden und Wild Dogs.

Der heutige Begriff ''Big 5'' ist keine Erfindung irgendeiner Tourismusbehörde. Die Grosswildjäger wollten bei ihrem Besuch in Afrika natürlich nur die gefährlichsten Tiere jagen: Elefanten, Büffel, Leoparden, Löwen und Nashörner. Die Big 5 waren geboren.

Wir machen einen Abstecher nach Osten und fahren zu der Stelle an der der Gedenkstein für Harry Wolhuter steht, der hier während einer Patrouille von den beiden Löwen attackiert wurde.

Er fiel von seinem Pferd und wurde von einem der Löwen gepackt. Nur mit einem Messer bewaffnet, gelang es ihm, dem Löwen einen tödlichen Stich zu versetzen und auf einem Baum Zuflucht zu suchen, während sein tapferer Hund den zweiten Löwen mehrere Stunden lang in Schach hielt, bis Hilfe eintraf.

Das Messer, mit dem Wolhuter den Löwen tötete, sowie die Löwenhaut sind wohl die berühmtesten Exponate im Stevenson-Hamilton Memorial Museum in Skukusa.

Wir kommen im weiteren Verlauf zu Trichardt’s Memorial. Es handelt sich um einen Gedenkstein für die „epische“ Wanderung von Louis Trichardt im März 1838.

Der erste Siedler in der Umgebung vom Krüger National Park war Louis Trichardt (1793 - 1838). Er war ein Voortrekker, der aus Kopenhagen stammte. Trichardt und seine Gruppe Voortrekker überquerten im März 1838 in Tshokwane auf dem Weg nach Lourenco Marques die Grenze des heutigen Nationalparks.

Sie wanderten durch das von Malaria befallene Gebiet und blieben etwa sieben Monate in der Umgebung vom Kruger Nationalpark. Louis Trichardt und die meisten seiner Anhänger starben während dieser Reise.

Wir fahren weiter in Richtung Norden und erreichen das zentral gelegene Satara Restcamp.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2021/22 - Tag 14/2
Happy New Year!
Herrschaften und Oukies!
Bevor wir zu unserer heutigen Pirschfahrt starten, wird noch ein wenig Wäsche gewaschen.

Das gibt Micha wieder einmal die Gelegenheit einen weiteren Beitrag für die Hobbythek zu leisten: man nehme einen handelsüblichen Knüppel aus dem Busch, stecke ihn zwischen Holzbalken und Dach und schiebt darauf die handelsüblichen Hotelkleiderbügel ohne Haken. Fertig!

Gut gestärkt machen wir uns gegen 10 Uhr auf den Weg in Richtung Norden. Der Himmel ist strahlend blau und das Thermometer zeigt bereits (noch angenehme) 25 Grad an.

Wir fahren über die Letaba Bridge. Auch hier dürfen die Besucher das Auto verlassen und auf der Brücke umher spazieren.

Auf dem Sichtungsboard an der Rezeption gab es einen Eintragsmarker für eine Leoparden Sichtung an dem Wasserloch Twisappel. Also werden wir unser Glück dort versuchen.

Den Leoparden finden wir nicht, jedoch eine Autoansammlung. Das ist immer ein untrügliches Zeichen für eine spektakuläre Tiersichtung. Leider verhalten sich einige Parkbesucher wieder völlig idiotisch.

Ein Löwenrudel hat einen Elefanten zur Strecke gebracht. Der Kadaver liegt gut getarnt im Gebüsch und die Löwen noch besser getarnt ein kleines Stückchen daneben.

Die zwei Paschas des Rudels liegen ein Stück weiter, unter einem Busch. Das Gras ist so hoch, dass sie kaum darin auszumachen sind. Erst als sich einer umdreht erkennen wir den Ruheplatz der beiden vollgefressenen Kater.

Uns ist hier zu viel Gerangel und Geschiebe und wir fahren weiter. Nach 16 Kilometern fällt uns auf der rechten Seite ein Windrad auf. Es liegt an der H15, die im weiteren Verlauf zum Grenzposten Giriyondo führt.

Dort kann man in den Teil des grenzübergreifenden Nationalparks fahren, der zu Mosambik gehört. Allerdings ist die Strecke heute bereits nach wenigen hundert Metern gesperrt.

Als wir wieder umdrehen, sehen wir einen Beton-Wassertank, an dem reger Badebetrieb herrscht.

Wir fahren weiter auf der asphaltierten Hauptstraße H1-6, der wir für etwa 30 Kilometer folgen. Dann biegen wir ab auf die Schotterpiste S50, die im späteren Verlauf an der Grenze zu Mosambik entlang führt.

Die Vegetation ist plötzlich anders und es gefällt uns außerordentlich gut. Es gibt hier auch einige Fevertrees (Fieberbaum).

Die markante Form und die auffälligen Farben machen ihn auch für den Laien leicht erkennbar. Der Baum ist an seinem geraden, glatten Stamm zu erkennen, der eine ungewöhnliche hellgrüne Farbe aufweist und mit einem feinen gelben Staub bedeckt ist.

Das bevorzugte Habitat dieser Akazienart sind feuchte und warme Standorte in der Nähe von Sümpfen und Gewässern. Der Samen des Baums kann nur keimen, wenn er über eine Woche in Wasser gelegen hat - er benötigt also Überflutungsgebiete, die entsprechend feucht und von Mücken verseucht sind.

Die frühen europäischen Siedler hatten noch keine Ahnung von der Gefahr und der Ursache für Malaria durch Mücken. Sie dachten das Fieber würde durch die Bäume, unter denen sie lagerten, verursacht.

Man hat hier kaum vernünftige Sicht auf das Wasser, aber wir erkennen durch die Bäume und Büsche einige Wasserböcke. Immer wieder nehmen wir einen Loop mit - in uns schlummert die leise Hoffnung, vielleicht einmal einen Leo zu sehen. Statt dessen begrüßt uns ein Familienverband Elefanten, dem wir gerne den Vortritt lassen.

Wir folgen der Piste bis zum Nshawu Damm. Der Nshawu-Staudamm liegt in einem offenen Grasgebiet, so dass die Chance auf Wildbeobachtung gut ist.

Der Damm zieht Elefanten an, besonders am späten Nachmittag, wenn sie zum Trinken herunterkommen, und bietet auch eine gute Gelegenheit, Flusspferde, Krokodile und Tsessebe in den Grasgebieten rund um den Damm zu sehen.

Mittlerweile ist es richtig warm geworden - 33 Grad zeigt das Thermometer an und dementsprechend ruhig verläuft die Fahrt.

Zufrieden setzen wir den Weg weiter fort und biegen nach links ab, auf die S143, und überqueren den Wendekreis des Steinbocks (Tropic of Capricorn).

Für alle Orte der Welt die auf 23,5 Grad südlicher Breite liegen, wandert die Sonne am 22. Dezember zum Sommeranfang durch den Zenit, weshalb dieser Breitengrad "Wendekreis des Steinbocks" genannt wird.

Am 21. Dezember ist auf der südlichen Halbkugel der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Es ist Sommersonnenwende.

Die Sonne steht mittags senkrecht am Wendekreis des Steinbocks, Geographische Breite 23,5° Süd. Der astronomische Sommer beginnt auf der Südhalbkugel.

Am 21. Juni ist die Wintersonnenwende. Die Sonne steht dann mittags senkrecht am “Wendekreis des Krebses” 23,5 Grad nördliche Breite.

An diesem Tag ist auf der südlichen Halbkugel die längste Nacht und der kürzesten Tag des Jahres. Der astronomische Winter beginnt auf der Südhalbkugel.

Den Wendekreis des Krebses überquerten wir auch schon 2x bzw. 4x. Und zwar als wir in den 2000er Jahren auf dem Nasser See, südlich des Assuan Staudamms, in Richtung Sudan unterwegs waren.

Hier, am Wendekreis des Steinbocks, soll der nördlichste Punkt unserer Fahrt bzw. unserer Reise sein. An diesem Punkt darf man das Auto auch wieder einmal verlassen. Wenn uns die Beine durch stundenlanges langsames Fahren einschlafen, der Hintern zunehmend taub wird oder die Beine mal ein wenig ausgestreckt werden müssen, dann kommt ein Stopp an solcher Stelle sehr gelegen.

10 Kilometer weiter südlich passieren wir die Bowker's Kop (Bowkers Kuppe), an deren Hang einige prächtige Affenbrotbäume wachsen. Auf einem dieser Baobabs ist der Name des Jägers Miles Robert Bowker aus dem 19. Jahrhundert eingraviert, dessen Gruppe 1888 in der Nähe zeltete.

Unter seinen Jagdkollegen waren Fred und Harry Barber. Diese unerschrockene Gruppe von Abenteurern unternahm lange Elefantenjagdsafaris, von ihrer Basis am Ostkap, mitten durch den nördlichen Kruger nach Mosambik und vermutlich sogar bis in den Kongo.

Die Stadt Barberton ist nach den Brüdern Barber benannt, die 1884 ein Goldriff in der Nähe der Stadt entdeckten und den ersten großen Goldrausch in Südafrika auslösten.

An der Seite der Straße gegenüber von Bowker's Kop befindet sich ein Wasserloch, wo wahrscheinlich die Bowker- und Barber-Jäger lagerten.

In der Nähe werden manchmal Rappenantilopen gesichtet. Heute hat es sich ein Büffel darin gemütlich gemacht.

Es ist heiß und wir sind froh um unsere Kaltgetränke in der Kühltasche. Wer sich Sonne wünscht, muss nun mal auch mit der Hitze leben können.

Da in unserem Camp der Shop nur ein Provisorium ist, beschließen wir noch zum Mopani Camp zu fahren und im dortigen Shop unsere Vorräte aufzufüllen.

Mopani liegt direkt am Ufer des kleinen Tsendze-Flusses und bietet eine beeindruckende Aussicht von der Plattform mit Blick auf den Fluss und den See.

Der Fluss Tsendze ist ein saisonaler Fluss und sein Einzugsgebiet liegt komplett im Nationalpark. Dies bedeutet, dass der Fluss in keiner Weise von anderen Gewässern beeinflusst wird.

Das Bodenniveau liegt bei 320 Meter über dem Meeresspiegel, während der Fluss selber auf einer Höhe von etwas weniger als 280 Metern durch ein Tal fließt. Das Gelände östlich des Flusses steigt recht schnell wieder auf 320 Meter, direkt auf der anderen Seite der Hauptstraße H1-6, an.

Wir fahren schnurstraks weiter. Auf dem Rückweg fahren wir die knapp 50 Kilometer lange und asphaltierte Strecke zwischen den beiden Main Camps Mopani und Letaba. Die H1-5 ist zwar die schnellste Verbindung, aber nicht die attraktivste.

Nicht weit entfernt vom Mopani Restcamp liegt das Mooiplaas Wasserloch. Mooiplaas ist Afrikaans und heißt übersetzt “schöne Farm”. Das finden die Elefanten auch.

Mehrere Herden geben sich geradezu die Klinke in die Hand. Es sind Dutzende an Tieren. Der eine Familienverband kommt, der andere geht. Zwischendurch bekabbeln sich zwei halbstarke Bullen, während ein sonorer Senior abgeklärt dem Spektakel zuschaut.

Man kann lange hier stehen und die Tiere schon von Weitem sehen, wenn sie zum Trinken kommen. Rundum wächst die übliche Vegetation aus Leadwood, Apple Leaf, Jackalberry und Nyala-Bäumen.

Ein Großteil der Wälder besteht aus Mopane-Bäumen, die bis zu 3 Meter hoch sind. Eingestreut sind verschiedene Akazienarten. Unterschiedliche Gesteinsstrukturen sind dafür verantwortlich, was wo wächst, basierend auf Bodenbeschaffenheit, Wasserverfügbarkeit und tatsächlich auch der Feuerhäufigkeit.

Und basierend auf dem, was wo wächst, ist natürlich die Dichte der Tierpopulation und die Artenvielfalt.

Die Landschaft ändert sich ganz allmählich wieder und wir kommen wieder zur H 9. Hier biegen wir rechts auf die Mainroad ab und ist schon deutlich mehr los. Man merkt, wir nähern uns einem der Hauptcamps des Kruger Nationalparks: Letaba Camp.

Nachdem wir unsere Einkäufe affensicher verstaut haben, präpariert Micha wieder unseren Grill.

Das ist natürlich nur laienhaft, gegenüber dem, was unser Nachbar so am Grill drauf hat.

Schräg gegenüber haben die Bewohner offensichtlich ihre Vorräte nicht ausreichend gesichert, als sie weg fuhren. Das haben die lieben, süßen Äffchen spitz gekriegt und nehmen erst einmal alles auseinander.

Die werden sich freuen, wenn sie später wieder kommen!
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär