Satara Restcamp - Tumblr Posts
Südafrika 2021/22 - Tag 12/1
Herrschaften und Oukies!
Der Wecker klingelt und wir quälen uns aus dem Bett. Zum Glück haben wir am Vorabend bereits unser Gerümpel soweit zusammen gesucht.

Während Michael das Gepäck im Auto verstaut, bereite ich das Frühstück zu und mache die Kühltasche für die geplanten Picknick-Stopps unterwegs fertig.

Unser Frühstück nehmen wir natürlich auch wieder draußen ein. Das Geschirr von SanParks begeistert uns immer wieder. Ein Traum!

Als Ersatz für Kühlelemente frieren wir immer ein paar Wasserflaschen ein, die wir dann zwischen die Lebensmittel stecken. Das funktioniert prima und ist schonend für die Umwelt. Die Kühltasche hält so locker einen ganzen Fahrtag, auch bei hohen Temperaturen, durch.

Dann heißt es Abschied nehmen, wir laden die restlichen Sachen ein und reißen uns los. Die Unterkünfte in den staatlichen Camps sind einfach unterirdisch!

Anschließend checken wir aus ....
.... und fahren in nord-östlicher Richtung weiter durch den Kruger Nationalpark.

Unser Plan ist es, an diesem Morgen zunächst in Richtung Orpen Mermorial und dann weiter bis zum Kruger Park Memorial zu fahren. Beide Punkte liegen an der gut ausgebauten H 1-2.

Wir kreuzen zunächst den Sabie River, der beschaulich in der Morgensonne glänzt, und biegen dann auf die H1-2 ab. Zuvor werfen wir noch einen Blick auf die zu Luxussuiten umgebauten Eisenbahnwagons auf der Selati Brücke.

1. Stopp auf unserer heutigen Etappe ist am Orpen Mermorial. James Haveloc Orpen, Landvermesser und Mitglied des National Parks Board, und seine Frau Eileen kauften in den 1930er und 1940er Jahren mehrere Farmen westlich des Rabelais Gate.

Diese Farmen umgaben den Nationalpark und das Ehepaar Orpen beschloss, das Land dem Park zu spenden, da dies ein Ort war, der ihnen am Herzen lag.

Wäre da nicht J.H. und die immense Verbundenheit seiner Frau Eileen für das Lowveld, die Natur und die Tiere, ganz zu schweigen von ihrer Großzügigkeit, wäre der Kruger Nationalpark nicht das große weltberühmte Naturschutzgebiet, das heute allen Menschen auf der ganzen Welt bekannt ist.

Der zweite Stopp findet am Kruger Park Memorial statt.

Der damalige Präsident Paul Krüger konnte das Transvaal Parlament davon überzeugen, daß die Tierwelt in diesem Gebiet eine Besonderheit ist und für die Nachwelt erhalten bleiben muss.

Der Krüger Nationalpark ist ein lebendiges Denkmal für Präsident Paul Kruger und diejenigen, die seine Vision von einem geschützten Wildreservat unterstützten.

Ein Denkmal an den Gründer des Nationalparks befindet sich am Paul Krüger Gate. Man kann es besuchen und fotografieren.

Nach weiteren 5 Kilometern biegen wir rechts ab, auf die H 10 und nach wenigen hundert Metern, gleich wieder links ab, auf die S 32.

Langsam nähern wir uns dem Orpen Damm. Dort befindet sich ein Aussichtspunkt mit einer Hütte. Man darf hier sogar aussteigen, muss aber dennoch wachsam bleiben!

Eileen Orpen ließ nicht nur diesen Damm erbauen, sondern auch noch etliche Windräder, die das Wasser für die Wasserlöcher hochpumpen, errichten. Diese Projekte gehörten zu ihrer “Water for Wildlife” Kampagne.

Es standen schon etliche Fahrzeuge dort und als wir näher kamen, sahen wir eine Herde Elefanten bei der “Morgentoilette”.

Zu schön zu sehen, wie sich diese großen Tiere mit Wonne im Schlamm suhlten.

Bei unserem Besuch fällt uns diese - uns unbekannte - Euphorbien-Arten auf. Leider sind diese immergrünen Pflanzen aus der Gattung der Wolfsmilchgewächse sehr giftig.

Wir fahren zurück auf die H 1-2 und biegen auf die S 34 ab, um zum Tshokwane Rangers Posten zu kommen.

Der Tshokwane-Picknickplatz wurde kürzlich renoviert und ist ein schöner Stopp für die Reisenden zwischen den Kruger Camps Satara und Skukuza.

Der erste Ranger, James Stevenson-Hamilton, richtete Tshokwane 1928 als Rangerposten ein und nutzte dieses Lager, um die nördlichen Gebiete des alten Sabi-Reservats zu erkunden.

Tshokwane war der Name eines alten Shangaan-Häuptlings, der dort bis zu seinem Tod im Jahr 1915 lebte. Er teilte viele Informationen über die Stammesgeschichten in der Gegend.

Stevenson-Hamilton kannte durch den Häuptling die Geschichten über Swazi- und Zulu-Überfälle in der Gegend, über 50 Jahre hinweg, bevor Hamilton begann das Gebiet aktiv zu schützen.

Er war sich bewusst, daß mit ein paar Pferden und wenigen Mitarbeitern es fast unmöglich war, das gesamte Naturschutzgebiet zu überwachen.

James Stevenson-Hamilton selbst lebte fast ein halbes Jahrhundert im Naturschutzpark und ging erst im Jahr 1947 mit 80 Jahren in den verdienten Ruhestand.

Er lebte weitere 10 Jahre auf seiner Farm im Kruger Nationalpark und starb 1957 im Alter von stolzen 90 Jahren.

Wir machen hier unsere Mittagspause und gönnen uns einen Kudu-Pie zu sagenhaften 40 Rand.

Und wer jetzt nicht genau weiß, was ein Kudu ist, dann habe ich ein Bild von dem leckeren Tier, zur besseren Vorstellung:

Draußen werfen wir noch einen Blick auf das Sichtungsboard. Dort kann jeder seine wichtigen Tiersichtungen eintragen. Neben den Big 5 gibt es auch Merkpunkte für Geparden und Wild Dogs.

Der heutige Begriff ''Big 5'' ist keine Erfindung irgendeiner Tourismusbehörde. Die Grosswildjäger wollten bei ihrem Besuch in Afrika natürlich nur die gefährlichsten Tiere jagen: Elefanten, Büffel, Leoparden, Löwen und Nashörner. Die Big 5 waren geboren.

Wir machen einen Abstecher nach Osten und fahren zu der Stelle an der der Gedenkstein für Harry Wolhuter steht, der hier während einer Patrouille von den beiden Löwen attackiert wurde.

Er fiel von seinem Pferd und wurde von einem der Löwen gepackt. Nur mit einem Messer bewaffnet, gelang es ihm, dem Löwen einen tödlichen Stich zu versetzen und auf einem Baum Zuflucht zu suchen, während sein tapferer Hund den zweiten Löwen mehrere Stunden lang in Schach hielt, bis Hilfe eintraf.

Das Messer, mit dem Wolhuter den Löwen tötete, sowie die Löwenhaut sind wohl die berühmtesten Exponate im Stevenson-Hamilton Memorial Museum in Skukusa.

Wir kommen im weiteren Verlauf zu Trichardt’s Memorial. Es handelt sich um einen Gedenkstein für die „epische“ Wanderung von Louis Trichardt im März 1838.

Der erste Siedler in der Umgebung vom Krüger National Park war Louis Trichardt (1793 - 1838). Er war ein Voortrekker, der aus Kopenhagen stammte. Trichardt und seine Gruppe Voortrekker überquerten im März 1838 in Tshokwane auf dem Weg nach Lourenco Marques die Grenze des heutigen Nationalparks.

Sie wanderten durch das von Malaria befallene Gebiet und blieben etwa sieben Monate in der Umgebung vom Kruger Nationalpark. Louis Trichardt und die meisten seiner Anhänger starben während dieser Reise.

Wir fahren weiter in Richtung Norden und erreichen das zentral gelegene Satara Restcamp.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
Südafrika 2021/22 - Tag 12/2
Herrschaften und Oukies!
Wir erreichen das nächste Camp: Satara. Hier machen wir im Satara Restcamp eine längere Pause und schauen uns etwas um.

Satara ist nach Skukuza und Letaba das drittgrößte Camp im Kruger National Park mit einer Kapazität von etwa 450 Übernachtungsgästen. Daher ist es hier sicherlich etwas voller und ab und zu hält auch mal ein Bus hier an.

Satara liegt nicht mit Blick auf einen Fluss oder Damm, so wie die anderen Hauptcamps im Park. Aber dafür gibt es 3 Dämme, 6 Wasserlöcher und Ansitze für die Vogelbeobachtung in der Nähe.

Satara ist ein beliebtes und geschäftiges Camp, da die Umgebung hervorragende Wildbeobachtungen bietet. Das Camp liegt praktisch in der Mitte des Kruger Parks und ist von viel Weideland umgeben, das große Herden von Antilopen anzieht.

Der Busch ist relativ flach und offen, und die Tiere sind reichlich und vielfältig. Das Camp ist als Katzencamp bekannt, da die großen Katzen wie Löwen, Geparden und Leoparden oft in der Gegend zu sehen sind. Sie folgen ihrer Beute, den Antilopenherden.

Aus diesem Grund wird das Lager oft als „Katzenlager“ bezeichnet. Große Katzen werden häufig in der Gegend von Muzadzeni gesichtet, wo ein großes und erfolgreiches Löwenrudel operiert, oder entlang der 5100-Route, die vom Satara Camp östlich am Ufer des N'wanetsi-Flusses verläuft.

Direkt neben dem Hauptgebäude, in dem sich auch die Rezeption befindet, gibt es für eine der “Katzen” eine Bronzestatue: es handelt sich um einen seltenen Königsgepard, der hier in den 70er Jahren in der Gegend sein Revier gehabt haben soll.

Wie bei allen Katzenarten gibt es auch bei Geparden verschiedene Farbvarietäten. Der Königsgepard ist weder eine eigene Art noch ein Hybrid, sondern durch eine Genmutation mit schwarzen Streifen auf dem Rücken und besonders großen Flecken am Körper versehen. Dazu weist er eine kurze schwarze Kopf- Nacken- Rückenmähne auf. Das dafür verantwortliche Gen wird rezessiv vererbt. Diese seltenen Raubkatzen leben im gesamten afrikanischen Raum.

Der Name “Satara” des Lagers stammt von einem indischen Landvermesser, der das Gebiet vermessen hat, um Farmen zu schaffen.

In den späten 1800er Jahren, bevor der Krüger zum Nationalpark erklärt wurde, haben die Bürger der neu ausgerufenen Transvaal-Republik die Region für die menschliche Besiedlung aufgeteilt.

Dieser Vermesser war ein Inder, der das heutige Satara auf seiner Karte mit dem Hindi-Wort "satra" markierte, was 17 bedeutet. Wahrscheinlich deswegen, da es sich um das 17te Gebiet handelte, das er untersuchte. Zum Glück wurde es nie in Ackerland umgewandelt. Bevor dies geschah, legte Paul Krüger den Grundstein für den sogenannten Kruger Nationalpark.

Das Camp bietet eine Vielzahl von Unterkünften zur Auswahl und es hat auch einen ausgewiesenen Tagesbesucherbereich, in dem Tagesbesucher und Besucher anderer Camps grillen und picknicken können.

Satara ist günstig gelegen und bietet viele Routen in der Umgebung für Selbstfahrer. Natürlich werden hier auch geführte Safaritouren mit offenen Fahrzeugen angeboten.

Das Camp bietet ebenfalls großartige Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung, da es eine Wanderroute im Inneren des Campgeländes bietet.

Mittags ist in Satara am meisten los, denn dann kommen auch viele Tagesgäste von außerhalb. Das große Restaurant mit Terrasse bietet durchgehend von 7:00 Uhr am Morgen bis 22:00 Uhr am Abend warme Küche. Man bekommt es auch als Take-Away, wenn man mal keine Lust zum Kochen oder Grillen hat.

Wir genehmigen uns lediglich einen Kaffee bzw. einen Latte und nutzen die Waschräume zum frisch machen.

Die Toiletten sind einfach nur schmuddelig und ich rege mich über die Damen, die ohne Maske da rumlaufen, auf: “For fucks sake, put your mask on! What´s wrong with you?”

Neben dem Restaurant gibt es in Satara auch noch einen großen und gut sortierten Shop. Hier bekommt man vom Eis über gefrorenes oder frisches Fleisch und Wein bis zum Souvenir alles, was man braucht.

Auf der Wiese zwischen Zaun und Restaurant stehen Bänke im Schatten großer Bäume, auf denen man seine gekauften Erfrischungen verzehren kann.

Satara verfügt natürlich auch noch über eine Tankstelle, eine Auto-Waschanlage und ein Freilicht-Filmtheater, in denen am Abend Naturkunde-Filme gezeigt werden.

Schön gestaltet finden wir den Bereich für die Tagesbesucher (DayVisitors), also für die Besucher, die hier keine Übernachtungen gebucht haben.

Die Wände der verschiedenen Gebäude zieren Darstellungen der verschiedenen Volksstämme, die hier heimisch sind. Und auch den Voortrekkern wurde mit einem Bild gedacht.

Direkt neben dem Zaun befindet sich auch ein stark frequentiertes Wasserloch, das man auf den San-Parks Seiten ständig per Webcam von zu Hause beobachten kann.

Neben uns parkt ein Landy - eine englische Wanderbaustelle - aus Tschechien. Die sind mit der eigenen Karre quer durch Afrika unterwegs, plus Kleinkind.

Für uns geht es wieder zum Tor hinaus und in Richtung Norden zu unserer nächsten Station im Kruger Nationalpark, dem Olifants Restcamp.

Wir fahren zunächst die Alte Hauptstraße in Richtung des Balule Camps, das am Olifants River liegt. Wir wollen die neue, asphaltierte Hauptroute nach Möglichkeit meiden. Diese Strecke ist nämlich recht stark befahren.

Unsere Tour führt durch ziemlich dichten Busch, aber es gibt viele Tiere hier. An der Abzweigung nach Balulele beginnt die S90 und die S92 geht in die S91 über. Besonders Highlight hier ist die Low Water Bridge über den Olifants River.

Im allgemeinen Sprachgebrauch heißt der Fluß immer noch Olifants River - obwohl 2005 der Name offiziell in Lepelle umbenannt wurde. Ich persönlich hätte mit dem Namen Lepelle auch nix anzufangen gewusst, wenn ich das nicht zufällig gelesen hätte.

Der Olifants River ist ein Fluß, der in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga entspringt. Er ist der größte rechte Nebenfluss des Limpopo und insgesamt etwa 600 km lang.

Er fließt nördlich durch den Witbank Damm und den Loskop Damm. Vor den Drakensbergen ändert er seine Richtung nach Osten und er durchschneidet den Abel-Erasmus-Pass.

Nach seinem Zusammenfluss mit dem Letaba River darf er seinen Namen zunächst noch behalten, erst in Mosambik ändert heißt er Rio dos Elefantes. Er mündet in den Limpopon und ergießt sich nördlich von Maputo in den Indischen Ozean.

Und der Olifants River heißt natürlich Olifants River, weil es hier jede Menge Olifanten gibt. Wir trauen unseren Augen kaum, was hier am späten Nachmittag für ein Badetag stattfindet. Elefanten so weit das Auge reicht!

Die asphaltierte H8 führt von der Hauptstrecke H1-5 zum Olifants Main Camp und ist ziemlich stark befahren. Dort im Flussbett sind sehr oft Elefantenherden zu beobachten, was man dem Namen nach natürlich auch erwarten würde.

Aber ein Sattelstorch (in “Fachkreisen” auch Deutschlandvogel genannt) möchte auch mitspielen.

Am Nachmittag beziehen wir unsere Unterkunft im Olifants Camp. Hier bleiben wir ebenfalls nur 1 Nacht.

Wir haben den letzten Bungalow, ganz hinten, an der höchsten Stelle. Die schöne Lage macht leider die grauenhafte Unterkunft auch nicht wett:

Das ist bisher die schlechteste Unterkunft, die wir in all den Jahren bei SANParks hatten. Micha ist froh (und ich auch), dass wir statt der geplanten 10 Tage nur 5 Tage im Krüger direkt verbringen.

Der Sonnenuntergang ist spektakulär, aber wir sind froh, dass wir morgen früh hier wieder abhauen können.

Bei Sonnenuntergang sieht es hier aus wie bei einem Grill-Wettbewerb. Bei uns gab es heute Spareribs mit Tomatensalat und Roaster Broodje.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär