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Donau 2020 - Teil 2
Herrschaften!
Heute Morgen ging es dann, ganz wie ursprünglich geplant, nach dem Frühstück nach Passau an die Donau.

Dadurch, dass die ganzen Flusskreuzfahrten auf der Donau zur Zeit wegfallen gab es mal gerade eine Handvoll an Reisebussen, die an der Uferpromenade ihre Gäste absetzten. Ein paar individuelle Touristen, so wie wir, kamen noch dazu - das war es dann aber auch schon.

Wie uns berichtet wurde, ist der Schiffsverkehr auf der Donau zu 70% zurück gegangen. Die Schiffe wurden zwischen gelagert, da die Gäste natürlich zu Tausenden ausbleiben. Das macht sich selbstverständlich im gesamten Stadtgebiet bemerkbar.

Unser Programm des heutigen Tages begann mit einer geführten Stadtbesichtigung zu Fuß. Treffpunkt ist, wie bei vielen der angebotenen Aktivitäten, die Uferpromenade, vor den Schiffsanlegern.

Die freie, nicht Themen gebundene, Führung kostete 9 Euro und dauerte etwas über eine Stunde. Es wurden kleine Gassen erkundet, das Rathaus bestaunt, die Feste aus der Froschperspektive bewundert und dem grünen Inn beim fließen zugeschaut. Die Tour endet oben am Dom, dem höchsten Punkt der Altstadt.

Da wir jetzt schon einmal da waren, besichtigten wir den Dom natürlich auch von innen. Leider werden aus Corona bedingten Gründen aktuell keine Dom-Führungen angeboten, was natürlich sehr schade ist. Dennoch war man von dem Prunk fast erschlagen. Der heimliche Star des Doms ist die gigantische Orgel. Sie gilt als die größte Kirchenorgel der Welt.

Der Handel mit Salz, aber auch mit Wein und Getreide, auf der Donau und dem Inn florierte im Mittelalter und brachte der Stadt viel Wohlstand ein. Doch auch Schwerter, die unter dem Namen “Passauer Wolfsklingen” gefragt waren, wurden exportiert. Davon zeugen noch heute die Messergassen.

Die besonder Lage Passaus an den drei Flüssen hat die Stadt über alle Jahrhunderte Hinweg geprägt. Die Donau aus dem Westen, die gar nicht so blau ist, wie immer besungen, sondern grau-braun und der kieselgrüne Inn aus dem Süden fließen am 3-Flüsse-Eck mit der torf-braunen Ilz aus dem Norden zusammen.

Diese besondere Lage sorgte schon seit der Zeit der Kelten, um 450 vor Christus, dafür dass hier Menschen siedelten und Handel betrieben. Bereits seit 739 war Passau ständiger Bischofssitz und die Bischöfe weiteten ihre Macht bis nach Böhmen und weit nach Österreich aus.

Da wir jetzt ohne Flusskreuzfahrt da standen, wollten wir wenigstens ein kleine Bootstour am heutigen Tage unternehmen. Also ging es wieder zurück zur Promenade an der Donau.

Dort fahren zur Zeit nur noch 3x täglich das Swarowki-Kristall-Schiff. Diese Tour dauert etwa 2 Stunden und alle halbe Stunde fahren mehrere Schiffe, die die beliebte 3-Flüsse-Tour anbieten. Diese dauert eine 3/4 Stunde und kostet ebenfalls 9 Euro pro Person.

Als nächster Punkt stand die Stadtrundfahrt im Cabriobus auf der Liste. Diese startet ebenfalls, wie sollte es auch anders sein, unten an der Promenade. Allerdings fährt diese leider nur 2x täglich.

Die Cabrio-Bus-Tour dauert etwa 75 Minuten. Die Kosten belaufen sich auf 15 Euro pro Person. Die Erläuterungen kommen nicht vom Band, sondern ganz persönlich vom Fahrer mit allerlei Lokalkolorit geschmückt. Tickets gibt es entweder direkt beim Fahrer oder in dem Shop, gegenüber dem Schiffsanleger Nummer 11.

Die Tour umfasst nicht nur die üblichen Punkte der Altstadt, sonder führt auch in die Naustadt und sogar bis auf die Veste Oberhaus , hoch über den Dächern der Stadt Passau. Hier hat man dann leider nur einen kurzen Aufenthalt von gerade mal 10 Minuten.

Da jetzt genau die Sonne endgültig die Wolken vertreiben konnte, beschlossen wir kurzerhand noch einmal auf eigene Faust hoch zur Feste zur Fahren. Wer kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung hat kann auch den Shuttlebus, der vor dem Rathaus startet, nutzen.

Vom 13. Jahrhundert bis hinein in das 18. Jahrhundert lebten in der Veste die Fürstbischöfe, die aus Angst vor Aufständen und Angriffen der Passauer Bürgerschaft die Burganlage immer weiter und stärker ausbauen und befestigen ließen.

Hier kraxelten wir zum Abschluss noch einmal rund 1 1/2 Stunden über und durch das Burggelände. Jetzt waren wir aber wirklich erledigt und so machten wir uns wieder auf den Weg, zurück zum Wildberghof. Dort kamen wir im letzten Büchsenlicht an.

Gute Nacht und bis morgen!
Angie, Micha und der Hasenbär