logi1974 - Hasenbär auf Reisen
Hasenbär auf Reisen

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Victoria Falls Historical Bridge Tour By Tram

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2 years ago

Südengland 2023 - Tag 12

Ladies und Gentlemen!

Nach dem Frühstück räumen wir unser Appartement und verstauen unser ganzes Gerödel wieder in unserem Auto, das unten im Hof auf einem privaten Parkplatz steht.

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Unterkünfte mit privatem Parkplatz sind im historischen Teil von Windsor ungefähr so häufig wie karierte Maiglöckchen. Da waren wir froh, dass unsere Kriterien in dieser Unterkunft in etwa alle erfüllt werden konnten, inklusive des Parkplatzes.

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Nachdem unser ganzer Krempel wieder im Auto verstaut war, verlassen wir Windsor in westlicher Richtung. Zum Mittag wollen wir in Avebury sein. Hin und wieder überqueren wir die Themse, die idyllisch in Richtung London fließt.

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Versteckt zwischen den sanften Hügeln im Norden Wiltshires liegt das malerische und ein wenig mysteriöse Dorf Avebury. Es befindet sich inmitten eines neolithischen Steinkreises (2.600 v.Chr.) - um genau zu sein, sind es sogar mehrere.

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Rings herum befinden sich verschiedene antike Grabstätten und Menhire, deren religiöse Bedeutung heute nicht mehr bekannt ist. Avebury ist zwar nur ein kleines Dorf. Trotzdem zählt es zu den Highlights in der Region Wiltshire und ist unbedingt einen Besuch wert.

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Im Gegensatz zu Stonehenge (27 km südlich) ist Avebury kaum bekannt, dabei ist Avebury der größte Steinkreis der Welt und eines der spirituellen Zentren des mystischen Englands.

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Avebury war als Kultstätte schon sehr lange in Gebrauch, als die heutige Anlage dort vor 4.600 bis 4.300 Jahren errichtet wurde. Avebury ist von einem Wall umgeben, der noch viel älter ist als der Steinkreis und dessen Zweck heute vollkommen unbekannt ist.

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Neben diesen neolithischen Sehenswürdigkeiten bietet Avebury einen reizenden Herrensitz aus dem 16. Jahrhundert, der öffentlich zugänglich ist und vom National Trust betreut wird, eine hübsche normannische Kirche sowie malerische Landschaften, wohin das Auge auch blickt. 

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Avebury verfügt über drei Steinkreise, denen mehr als 1500 Jahre lang eine religiöse Bedeutung zukam: ein großer Außenring, der dem Festungsgraben sowie dem Bergkamm folgt, sowie zwei kleinere Kreise innerhalb dieses größeren.

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Den Außenkreis bilden 98 Menhire mit einem Umfang von 1,6 km. Die beiden kleineren Kreise bestehen aus insgesamt 83 Steinen. Besuchern ist es hier sogar gestattet, die alten Steine zu berühren, auf den alten Pfaden zu wandern.

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Überall sieht man Leute, die versuchen mit den Steinen zu kommunizieren oder deren Schwingungen zu erfühlen oder in eine andere Dimension zu entschwinden. 

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Seit uns das TV die Serie Outlander bescherte, sind Zeitreisen mittels Handauflegen bei neolithischen Steinen extrem beliebt. Wie hoch die Erfolgsquote dabei ist, konnte bisher nicht ermittelt werden. Es gibt einfach zu wenig Erfahrungsberichte.

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Alle paar Meter quatscht uns ein selbsternannter Druide, Medium, Merlin, und was da sonst noch an Esoterikern rumrennt, an. Manche haben eine Trommel dabei, andere, ganz weltlich, nur ihren Hund oder - völlig bekloppt - einen Hasenbären.

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  In der sächsischen und viktorianischen Epoche wurden viele der Steine entfernt. Diese sind heute mit Platzhaltern markiert. In der Zeit der Sachsen (800 – 1000 n.Chr.) ging die Kirche offensiv daran, alle heidnischen Symbole zu entfernen. Gemeindemitglieder wurden ermutigt, die Menhire zu zertrümmern. 

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1648 erkannte der Gelehrte John Aubrey die Anlage als prähistorischen Steinkreis, schrieb sie jedoch fälschlicher Weise den Druiden zu.

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Während der Industrialisierung (viktorianische Epoche; 1860 – 1890) wurde überall kräftig gebaut. Entsprechend knapp war das Baumaterial. Die Steine dienten daher als Baustoff für das Dorf. 

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Im 19. Jahrhundert wurde die Bedeutung von Avebury immer offensichtlicher. Das neu errichtete Dorf wurde daher geräumt. 1925 kaufte Alexander Keiller das gesamte Dorf. 

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Der wohlhabende Edelmann hegte eine große Leidenschaft für Archäologie. Er ging daran, alle alten Steine zu identifizieren und die originalen Menhire zu restaurieren. Das viktorianische Dorf wurde dabei größtenteils abgerissen, die Bewohner umgesiedelt. 

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Heute sehen wir das Ergebnis von Keillers Arbeit. Er konnte sein Werk jedoch nicht vollenden, denn mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam es dauerhaft zum Erliegen.

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Wir starten mit der Besichtigung der Steinkreise im Süden des Dorfes und laufen dann über einen aufgeschütteten Wall (ca. 1,6 km) bis zum Herrensitz mit Herrenhaus, Gärten, der St. James- Kirche und dem Avebury Museum.

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Der Old Farmyard ist das Zentrum des National Trust innerhalb des Weltkulturerbes von Avebury und man erhält Informationen und Eintrittskarten am Besucherempfang in der großen, reetgedeckten Scheune.

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Es gibt eine Cafeteria mit einem kleinen Angebot an Speis & Trank und an die vierbeinigen Freunde ist auch gedacht - sogar eine eigene Eiscreme für den Hund gibt es hier.

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Mittelpunkt im Alten Farmyard ist die große Dreschscheune aus dem 17. Jahrhundert, die um 1690 datiert wird. Dreschscheunen dienten hauptsächlich der Lagerung von Getreide und waren auch der Ort, an dem die Körner von den Ähren von Weizen oder Gerste entfernt wurden. Beeindruckend sind die großen Holzbalken und Sparren, die das Strohdach stützen.

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Im Alten Hof befinden sich auch das Alexander Keiller Museum. Das Museum in den Ställen besitzt eine der bedeutendsten prähistorischen archäologischen Sammlungen Großbritanniens. Die Museumssammlung umfasst viele Artefakte aus dem Weltkulturerbe und der umliegenden antiken Landschaft.

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Während am Avebury Henge aus der Vorgeschichte kaum etwas erhalten ist, haben andere Stätten in der Gegend viele Objekte hervorgebracht, die uns viel über das Leben in der Jungsteinzeit und der Bronzezeit erzählen. 

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Die erste Ausgrabung hier von Alexander Keiller in den 1920er Jahren fand am Windmill Hill statt und erwies sich als ein Platz, an dem Menschen nachweislich für beträchtliche Zeiträume lebten.

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Bei den Ausgrabungen wurden Tausende von Keramikfragmenten, Feuerstein- und anderen Steinwerkzeugen sowie Tierknochen entdeckt, von denen viele im Museum ausgestellt sind und uns viele Hinweise darauf geben, wie das Leben hier vor über 5.000 Jahren gewesen sein muss.

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Eine Stelle ähnlichen Alters, bekannt als West Kennet Palisade Enclosures, erwies sich reich an Töpferwaren, Steinwerkzeugen und Tierknochen.

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Die Ausstellungen im Museum zeigen einige davon, darunter einige der vielen Schweineknochen, die den Verzehr Schweinefleisch darstellen, was anscheinend im großen Stil durchgeführt wurde.

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Spätere Funde aus dem Henge und der West Kennet Avenue umfassen Beaker-Keramik, die bei Menschen begraben wurde, deren Abstammung möglicherweise ganz anders war als die der Bauern, die in Windmill Hill lebten. Die Gefäße hier beinhalten einige der frühesten Bechergläser auf den Britischen Inseln.

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Zu den Ausstellungsstücken gehören Töpferwaren, Perlen, Steinäxte und Geweihpickel, Tierskelette und Werkzeuge aus Feuerstein. 

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Dazu Gegenstände, die mit dem „Friseurchirurgen“ gefunden wurden, einem Mann, der Anfang des 13. Jahrhunderts starb, als er einen Stein ausgraben wollte, der dann auf ihn fiel.

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Weitere Fundstücke sind Gegenstände, die möglicherweise von Besuchern in der Römerzeit verloren gingen. 

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Außerdem, ein Krug aus der Regierungszeit von Queen Anne, gekennzeichnet als einer der frühen offiziellen Pub-Maßnahmen, zerbrochen und als Müll weggeworfen, oder vielleicht von einigen der Leute getrunken, die im 18. Jahrhundert die Steine ​​für den Bau zertrümmerten.

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Die Ausstellungen zeigt auch tierische und menschliche Überreste, darunter ein vollständiges Skelett eines Kindes von vor etwa 5.300 Jahren.

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Neben dem Wildteich steht der runde Taubenschlag aus dem 16. Jahrhundert, aus lokalem Sarsenstein und Kreide erbaut. Der Taubenschlag war einst die Heimat von Tauben, die wegen ihres Fleisches gehalten wurden. 

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Die obere Spitze des Gebäudes ermöglichte es den Vögeln, tagsüber frei zu fliegen, und sorgte für ausreichende Belüftung. Der Taubenschlag steht oft im Mittelpunkt saisonaler Ausstellungen wie Erntezeit und Weihnachten. 

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Natürlich gehört zu so einem alten Dorfmittelpunkt auch ein alter Löschteich, um ausreichend Wasser bei Feuerausbrüchen zur Verfügung zu haben. Dieser alte Löschteich ist heute ein Wildteich, umgeben von Schilf, Gräsern und Lilien. Ein idealer Lebensraum für Libellen, Molche, Wasserkäfer und Teichläufer.

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Zum Schluss laufen wir über die West Kennet Avenue. Dabei handelt es sich um eine neolithische Straße, die südöstlich aus Avebury herausführt und von paarweisen Steinen gesäumt ist.

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Das prähistorische Ensemble von Avebury wird durch Windmill Hill abgeschlossen, einen sogenannten Causewayed Enclosure, ein unterbrochenes Erdwerk, bestehend aus konzentrischen Wällen, deren Erdrücken von Gräben durchbrochen sind. 

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Erbaut wurde Windmill Hill etwa um 3.600 v.Chr. Archäologische Funde lassen vermuten, dass es sich bei Windmill Hill um eine Art neolithischen Marktplatz handelte, auf dem sich Menschen trafen, Handel betrieben und Feierlichkeiten abhielten.

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Nur einen Katzensprung entfernt liegt der Silbury Hill. Der Silbury Hill ist mit knapp 40 m Höhe, 167 m Durchmesser und einem Rauminhalt von ca. 248.000 m³ der größte prähistorische künstliche Hügel Europas und einer der größten der Welt.

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Zum Lunch kehren wir in das Lokal “Waggon and Horses” ein, ein schönes altes strohgedecktes Gasthaus in Beckhampton in den North Wessex Downs. Es wurde 1669 erbaut, teilweise sogar aus Material vom Avebury Stone Circle, etwas mehr als eine Meile entfernt.

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Seine Lage an der Old Bath Road machte es zu einem perfekten Zwischenstopp für von Pferden gezogene Güterwagen. Zu dieser Zeit verlief die Route auf einem Weg, der direkt über die hohen Hügel führte, und es wurden Gespanne mit Kaltblutpferden (Shire Horses) benötigt, um die Wagen sowohl über den Hügel zu ziehen als auch zu schieben.

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Im 18. Jahrhundert war das Gasthaus eine wichtige Station auf der Postkutschenroute zwischen London und Bath. Neue Turnpike-Straßen auf der Strecke inspirierten den Bau des viel prächtigeren Beckhampton Inn, das die wohlhabenderen Busreisenden anzog. Die weniger Reichen benutzten jedoch weiterhin den Wagen und die Pferde. 

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Charles Dickens muss einer der ärmeren Passagiere gewesen sein, denn er übernachtete im Waggon and Horses. Er verwendete es als Modell für das Gasthaus in Bagman's Tale in The Pickwick Papers über den Handelsreisenden Tom Smart.

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Der Pub hat hinter dem Haus einen schönen Biergarten, in dem es sich an sonniges Tagen prima sitzen lässt. Bestellt wird, wie immer in solchen Lokalen, innen, an der Theke. 

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Die Getränke nimmt man selbst gleich mit, der Rest wird von der Bedienung serviert. 

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Am Nachmittag machen wir uns wieder auf den Weg, denn wir müssen noch rund 1 1/2 Stunden fahren, um zu unserer nächsten Unterkunft, hinter Glastonbury, zu kommen.

Good Night!

Angie, Micha & Mister Hasenbär


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2 years ago

Südengland 2023 - Tag 20

Ladies and Gentleman!  

Heute klingelt der Wecker schon um 7.30 Uhr. Wir wollen uns sputen, denn es geht für uns ganz in den West der Insel. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Parkplatz “The Needles” (Kosten 6 £) oberhalb der Alum Bay.

Sdengland 2023 - Tag 20

Noch ist genügend Platz, aber das wird sich im Verlaufe des Vormittags noch drastisch ändern.

Sdengland 2023 - Tag 20

Von dort führt ein ein 1,2 Kilometer langer asphaltierter und ausgeschilderte Klippenweg vom Parkplatz zum Gelände der Batteries. An einem klaren Tag wie heute ist die Aussicht schlichtweg nur grandios.

Sdengland 2023 - Tag 20

Diese historischen Verteidigungsanlagen unterstehen dem National Trust und bestehen aus zwei Teilen: der Needles Old Battery und der Needles New Battery.

Sdengland 2023 - Tag 20

Wir beginnen die Besichtigung mit der Old Battery, einer viktorianischen Kanonenbatterie, die an die äußersten Westspitze der Isle of Wight gebaut wurde.

Sdengland 2023 - Tag 20

Als in den 1860er Jahren die Gefahr eines Krieges mit Frankreich drohte, startete der britische Premierminister Lord Palmerston ein ehrgeiziges Programm zum Ausbau der Seeverteidigung des Landes.

Sdengland 2023 - Tag 20

Einer der Schlüssel zu Palmerstons Plan war die Verteidigung der Marinewerften in Portsmouth auf der Nordseite des Solent-Kanals.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die windgepeitschte Landzunge an der äußersten Westspitze der Isle of Wight war ideal positioniert, um die westliche Zufahrt zum Solent zu verteidigen.

Sdengland 2023 - Tag 20

Also wurde auf den Felsen über den Needles Rocks und dem Leuchtturm eine Geschützbatterie und ein Aussichtspunkt errichtet. Die Batterie wurde durch einen tiefen Graben auch vor landseitigen Angriffen verteidigt.

Sdengland 2023 - Tag 20

Innerhalb der Mauern befinden sich zwei Kommandoposten und ein unterirdischer Tunnel, der zu einer vorderen Suchscheinwerferstellung führt, die in die Felswand mit Blick auf die Nadeln gebaut wurde.

Sdengland 2023 - Tag 20

Es gab Unterkünfte für 21 Mann unter dem Kommando von 2 Unteroffizieren und einem Offizier, mit einem Labor, Lagergebäuden und einem Magazin.

Sdengland 2023 - Tag 20

Trinkwasser war aufgrund der abgelegenen Lage eine Herausforderung, daher wurde Wasser in Regentonnen gesammelt. Die Batterie war nur in Notzeiten besetzt. Die restliche Zeit lebte nur ein “Master Gunner” auf dem Gelände, und man kann die Überreste seines Hausfundaments direkt vor dem Batterieeingang sehen.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Batterie war mit 6 7-Zoll Rifled Breech Loader-Kanonen bewaffnet, aber nach nur einem Jahrzehnt wurden diese durch Vorderlader-Kanonen ersetzt.

Sdengland 2023 - Tag 20

Größere 9-Zoll-Mündungsladegeschütze wurden 1893 installiert, diese wurden 1903 ebenfalls wieder außer Dienst gestellt.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die französische Invasion, die Palmerston befürchtete, kam allerdings nie zustande, und die Reihe von Forts, die gebaut wurden, um der Bedrohung entgegenzuwirken, wurde als “Palmerston's Follies” verspottet.

Sdengland 2023 - Tag 20

Obwohl die französische Bedrohung nicht zustande kam, blieb die Batterie sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Als sich der Erste Weltkrieg abzeichnete, wurde auf dem Exerzierplatz ein Flugabwehrgeschütz installiert.

Sdengland 2023 - Tag 20

Besucher können dem unterirdischen Tunnel in die Kreidefelsen folgen und finden die Scheinwerferstellung. Die Aussicht hoch über den Needles-Felsen ist spektakulär und an klaren Tagen kann man sogar bis nach Dorset sehen!

Sdengland 2023 - Tag 20

Die vielschichtige Geschichte der Batterie wird in einer Reihe atmosphärischer Räume zum Leben erweckt, die zeigen, wie es war, hier zu arbeiten. Animierte Cartoons des Comiczeichners Geoff Campion veranschaulichen die Rolle, die die Militärbasis auch in der Geschichte des modernen Großbritanniens spielte.

Sdengland 2023 - Tag 20

Auf dem Exerzierplatz stehen zwei originale Geschütze, wenn auch auf nachgebauten Geschützlafetten. Alle Geschütze wurden wieder aus dem Meer geborgen, wo man sie vor Jahrzehnten einfach hinein warf und entsorgte.  

Sdengland 2023 - Tag 20

Hoch oben auf einer Klippe gelegen, bietet der Exerzierplatz spektakuläre Ausblicke auf die Needles Rocks. Mit verschiedenen Ausstellungen, Teestube und zwei Lehrpfaden ist für jeden etwas dabei.  

Sdengland 2023 - Tag 20

Für die Besichtigung sind zur Zeit 7,50 £ pro Person fällig. Mitglieder des National Trust haben natürlich freien Eintritt. Diese Besichtigung ist nicht durch die Engish Heritage Karte abgegolten.

Sdengland 2023 - Tag 20

An bestimmten Tagen gibt es Führungen von Historikern. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist für alle Interessierten an dem Hinweisschild im Hof.

Sdengland 2023 - Tag 20

Wie bestellt zieht plötzlich eine historische Spitfire über den Needles ihre Kreise.

Sdengland 2023 - Tag 20

Direkt oberhalb der Old Battery befindet sich die Needles New Battery, die 1895 gebaut wurde. Man befürchtete, dass noch größere Kanonen an der Old Battery die Klippen zum Einsturz bringen könnten. Sie sind fünf stramme Geh-Minuten steil bergauf/bergab voneinander entfernt.

Sdengland 2023 - Tag 20

1918, nach dem 1. Weltkrieg, in den “Dornröschenschlaf” versetzt, wurde die  New Battery für den Zweiten Weltkrieg wieder reaktiviert. Die Batterie war mit 3 9,2-Zoll-Hinterladekanonen bewaffnet, die jeweils massive Granaten mit einem Gewicht von jeweils 380 Pfund abfeuerten.

Sdengland 2023 - Tag 20

Wenig überraschend, dass jede Waffe eine Besatzung von 11 Mann erforderte! Unterirdische Magazine versorgten die Geschützstellungen und ein Gefechtsstand stand höher oben auf dem Abgrund.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Jahre 1956 bis 1971 waren jedoch die aufregendsten Jahre für die New Battery.

Sdengland 2023 - Tag 20

The Needles New Battery beheimatet die wenig bekannte Geschichte von Großbritanniens „Race for Space“ (Wettlauf um den Weltraum) im Kalten Krieg.

Sdengland 2023 - Tag 20

Hier auf der Isle of Wight wurden die Raketen unter strengster Geheimhaltung getestet, bevor man sie zum Start nach Woomera in Südaustralien verschiffte.

Sdengland 2023 - Tag 20

Es wurden zwei unterirdische Räume verwendet, die durch einen Tunnel verbunden waren. In diesem geheimen Komplex arbeiteten Wissenschaftler an Raketen wie Black Knight und Black Arrow sowie dem Weltraumsatelliten Prospero.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Raketen basierten auf den deutschen Raketen des Zweiten Weltkriegs und bildeten die Grundlage für das spätere amerikanische Raketenprogramm.  

Sdengland 2023 - Tag 20

Besucher können mehr über die interessante Geschichte erfahren und das unterirdische Museum besuchen, zusammen mit dem besten Blick auf The Needles am Aussichtspunkt.

Sdengland 2023 - Tag 20

Bis 1975 übernahm der National Trust die Needles Old and New Battery zusammen mit dem umliegenden Downland. Die unterirdischen Räume wurden 2004 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht - sie sind aber nur an bestimmten Tagen geöffnet.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Kammern wurden renoviert, um zu zeigen, wie die Tests durchgeführt wurden und wie das Leben der Wissenschaftler verlief, die hier an den streng geheimen Projekten beteiligt waren.

Sdengland 2023 - Tag 20

Diese Besichtigung ist erstaunlicherweise kostenfrei.  

Sdengland 2023 - Tag 20

Mehrere Pfade rund um die New und Old Batteries führen zu Aussichtspunkten mit Blick auf die Needles Rocks und den ikonischen rot-weiß gestreiften Leuchtturm an der Westspitze der Klippen.

Sdengland 2023 - Tag 20

Der erste Leuchtturm am westlichen Eingang zum Solent wurde 1786 errichtet. Leider führte die Höhe der Klippen dazu, dass das Licht oft in Dunst und Nebel gehüllt war und somit für die Schifffahrt nicht sichtbar war.

Sdengland 2023 - Tag 20

Das wurde 1859 korrigiert, als der heutige Leuchtturm an der äußersten Westspitze der Needles Rocks gebaut wurde. Der Leuchtturm ist 33,5 Meter hoch. Es war über 100 Jahre lang bemannt und wurde erst 1994 vollständig automatisiert. 1987 wurde ein Hubschrauberlandeplatz darauf gebaut.

Sdengland 2023 - Tag 20

Wir laufen zurück zu unserem Auto und fahren einmal um die Ecke zur Warren Farm. Die Farm bietet einen Tea Garden und einen Hofladen.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Farm liegt etwa 800 m Luftlinie östlich von den Needles. Es ist auch nicht weit zum Küstenpfad und der Tea Garden ist an jedem Eingang zum Weidegebiet gut ausgeschildert.  

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Hauptgeschäft ist jedoch die Rinderherde. Das Vieh der Farm weidet auf der Tennyson Down des National Trust.  

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Kühe sind eine Kreuzung aus Aberdeen Angus- und Hereford-Kühen. Die Mütter behalten ihre Kälber etwa 9 Monate bei sich, bevor die Kälber abgesetzt werden.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Kälber werden dann etwa 2-3 Jahre lang ausschließlich mit Gras ernährt (kein Getreide,  Mais oder Soja erlaubt!), bevor sie als Rindfleisch verkauft werden.  

Sdengland 2023 - Tag 20

Der Hofladen bietet eine kleine Auswahl an Produkten und Geschenken aus der Region: Fleisch, Käse, Milch und Eier von der Isle of Wight sowie das eigene Farm-Rindfleisch.

Sdengland 2023 - Tag 20

Die Preise für den hauseigenen Steak-Pie empfanden wir mit 4,50 £ als sehr moderat.

Sdengland 2023 - Tag 20

Bei diesem fantastischen Wetter ist natürlich auch im Wasser und an den Stränden jede Menge los.

Sdengland 2023 - Tag 20

Yachten werden vorgeführt, Speedboote ausgefahren und besonders hat uns die holländische Gruppe Oldtimer mit ihren Vauxhall Autos gefallen.

Good Night

Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)


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2 years ago

Südengland 2023 - Tag 22

Ladies and Gentlemen!

Hier ist er auch schon: Der letzte Tag unserer Reise auf die Isle of Wight. Und so wachten wir morgens bei strahlendem Sonnenschein auf und hatten diese Sicht aus dem Fenster:

Sdengland 2023 - Tag 22

Nachdem Frühstück suchen wir unseren restlichen Krempel zusammen, packen alles ins Auto und machen uns auf den Weg zur Fähre. Allerdings nicht, wie ursprünglich geplant, die Fähre von Yarmouth zurück nach Lymington, sondern, hier hatten wir unsere Pläne umgeschmissen und eine andere Verbindung gebucht. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Jetzt geht es von Fishbourne direkt nach Portsmouth. Den vorher geplanten Besuch der ehemaligen Hauptstadt Winchester strichen wir zugunsten der  Historic Dockyards in der Hafenstadt Portsmouth. Die neu gebuchte Verbindung bringt uns eine Zeitersparnis von rund 2 Stunden. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Eine weiteres Zeitguthaben konnten wir herausholen, als man uns auf die frühere Fähre durchwinkt - als allerletztes Auto fuhren wir auf das Parkdeck. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Die Fähren von Wightlink nach Portmouth sind doch deutlich größer, als die von und nach Lymington.

Sdengland 2023 - Tag 22

Mit dem Lift ging es vom Parkdeck nach oben. Dieses Mal war es so warm, dass wir die 45-minütige Überfahrt draußen auf dem Sonnendeck verbrachten.

Sdengland 2023 - Tag 22

Portsmouth ist seit Jahrhunderten fest in der Hand der Royal Navy. Über 50% der britischen Seeflotte sowie alle aktiven Flugzeugträger sind hier stationiert. Der Auslöser hierfür war hier König Heinrich VII., der im 15. Jahrhundert Portsmouth zum Royal Dockyard erklärte.

Sdengland 2023 - Tag 22

Im Zweiten Weltkrieg musste Portsmouth für seine Rolle als Flottenstützpunkt einen hohen Preis zahlen: Durch die Angriffe der Achsenmächte wurde ein Großteil der Innenstadt zerstört und nur zum Teil wieder aufgebaut.

Sdengland 2023 - Tag 22

Da die Stadt eine solche Bindung zur königlichen Flotte hat, mussten wir diesen Fakt einfach aufgreifen und machten uns auf zum Historic Dockyard. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Ein Teil des militärischen Geländes ist für Besucher geöffnet und beherbergt ganz besondere maritime Exponate: historische Schiffe.

Sdengland 2023 - Tag 22

Vom Parkhaus bis zum gigantischen, hölzeren Eingangstor sind es zu Fuß nur 600 Meter. Dort steht schon Heinrich VIII und schaut grimmig auf die Besucher an der Taschenkontrolle. Hat man diese passiert, darf man an die Ticketschalter vortreten.

Sdengland 2023 - Tag 22

Uns bedient ein junger Mann, der uns sogleich erzählt, er habe mehrere Jahre in Mönchengladbach in Stadionnähe gelebt. 

Es gibt 3 Optionen aus denen man wählen kann - günstig sind sie alle nicht.

Variante 1:  £ 29 - dafür kann man ein einziges Schiff oder Museum (nach Wahl) betreten & besichtigen.

Variante 2:  £34 -  dafür kann man drei Schiffe oder Museen (nach Wahl) betreten & besichtigen.

Variante 3:  £39 - dafür kann man ein Jahr lang alle Schiffe & Museen besichtigen, dazu Führungen und Hafentouren machen.

Ratet, was unsere Wahl war? Richtig! Variante 3 - und damit ist jetzt schon klar, dass wir Portsmouth irgendwie im kommenden Jahr wieder mit in die Urlaubsplanung einbauen müssen.

Sdengland 2023 - Tag 22

Das erste Schiff in den Historic Dockyards ist die HMS Warrior. Sie wurde 1860 als das erste britische Schlachtschiff mit einem Rumpf aus Eisen gebaut. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Die meisten hölzernen Schlachtschiffe hatten eine äußerst geringe Lebensdauer. Entweder wurden sie bei Gefechten so schwer beschädigt, dass sie sanken oder befanden sich in einem zerschossenen Zustand, dass sie nur noch als Ersatzteilspender für neue Schiffe dienten. Außerdem war die Zeit dieser segelnden Fregatten bald gezählt, als schnelle Antriebe und Stahlrümpfe in Mode kamen.

Sdengland 2023 - Tag 22

Die Warrior war die Antwort auf das französisches Schiff La Gloire, die ein Jahr zuvor ebenfalls mit einem Rumpf aus Eisen vom Stapel lief. Um den Franzosen zu zeigen, wo der Hammer hängt, baute man die HMS Warrior um 60% größer als die La Gloire.

Sdengland 2023 - Tag 22

Auf dem Schiff arbeiteten bis zu 700 Mann – viel Platz für Möbel blieb selbst auf den oberen Decks nicht. Weshalb die Anzahl der Einrichtungsgegenstände auf dem Schiff mehr als überschaubar war. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Die Schlafplätze der Besatzung waren simple Hängematten, die unter Deck zum einen wenig Platz wegnahmen, zum anderen gut vor der Seekrankheit schützen.

Sdengland 2023 - Tag 22

Die Krankenstation hatte ein Bett in Form einer Holzkiste, die ähnlich einer Hängematte an der Decke aufgehangen war.

Sdengland 2023 - Tag 22

Netter Nebeneffekt: Beim Tod des Patienten hatte man so gleich einen zweckdienlichen Sarg zur Hand.

Sdengland 2023 - Tag 22

Toiletten standen nur den höheren Offizieren zur Verfügung, für alle anderen gab es den Holzeimer.

Sdengland 2023 - Tag 22

Steile Treppen und niedrige Decken sind nur ein paar der Gefahren, denen die Matrosen unter Deck ausgesetzt waren. Die Kanonen standen auf Rollen um den enormen Rückstoß nach der Schussabgabe ausgleichen zu können. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Ebenfalls waren unter Deck sogenannte Pulveraffen beschäftigt. Die Aufgabe der meist jungen Männer war der Transport von hochexplosiven Schwarzpulver aus den Munitionskammern zum Wiederbefüllen der Geschütze. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Kein ungefährlicher Job, da verschüttetes Pulver sofort mit Wasser unschädlich gemacht werden musste. Ansonsten drohten schwere Explosionen an Deck.

Sdengland 2023 - Tag 22

Deswegen stehen in der Nähe der Kanonen überall zahlreiche Holzeimer in Griffweite.

Sdengland 2023 - Tag 22

Apropos Kanonen: nachdem Micha die schwarzen, beeindruckend gefährlich aussehenden, Kanonen näher inspizierte, stellte er fest: Plastik! 

Sdengland 2023 - Tag 22

Wir klopfen und kratzen jetzt natürlich an jeder Kanone herum: alle aus Plastik! Aber täuschend echt gemacht.  

Sdengland 2023 - Tag 22

Für die Besichtigung der Warrior sollte man einen Zeitbedarf von mindestens 1 Stunde, besser sind natürlich 1 1/2 Stunden, einkalkulieren

Sdengland 2023 - Tag 22

Anschließend sollte es für uns zum Höhepunkt in den Historic Dockyards gehen, der selbst dem ahnungslosesten Touristen etwas sagen dürfte. Schließlich ist Admiral Nelson, nach diversen Piraten, einer der bekanntesten Seehelden.

Sdengland 2023 - Tag 22

Im ältesten Trockendock des Stützpunktes wartete das legendäre Schiff von Admiral Nelson: Die HMS Victory. Dieses Schiff hat gleich eine doppelte tragische Bedeutung für die Geschichte Englands: Zum einen war dies das Flaggschiff in der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805, als die britische Admiralität die französische Seeflotte überragend schlug, und für Jahrzehnte die Vormachtstellung der Briten auf den Meeren sicherte.

Sdengland 2023 - Tag 22

Zum anderen fand Nelson auch genau auf diesem Schiff den Tod, als er im Gewimmel der Gefechte von einer Kugel getroffen wurde. Schwer verletzt wurde er unter Deck gebracht und blieb gerade noch so lange am Leben, um den Ausgang der Schlacht mitzubekommen. Nachdem ihm der historische Sieg mitgeteilt wurde, starb er in den Armen von Thomas Hardy, dem Kapitän der HMS Victory.

Auf der Homepage lasen wir zwar etwas von Victory Live: The Big Repair, hatten das aber fälschlicherweise mit der Restauration nach der Zerbombung im 2ten Weltkrieg in Verbindung gebracht. 

Sdengland 2023 - Tag 22

Vor Ort stellten wir fest, dass die Victory seit neuestem einer aufwändigen Restauration unterzogen wird und fast komplett eingehüllt ist. Nur Bug und Heck schauen noch etwa heraus, vom Rest ist nichts mehr zu sehen.

Der geneigte Besucher kann sich Live die Arbeiten an dem Schiff anschauen. Da schauten wir aber schön blöd aus der Wäsche. 

Kurzfristig disponierten wir um und nach einer kurzen Einkehr im nächsten Imbiss zwecks Besprechung, entschieden wir uns für das Mary Rose Museum.

Sdengland 2023 - Tag 22

Falls jetzt jemand ein eine Schlagersängerin aus Norddeutschland denken sollte: diese Dame hier ist wesentlich älter und sang nicht, sondern sie sank - und zwar in einer Schlacht.

Sdengland 2023 - Tag 22

Das Schiff ist gesunken durch Überladung und Manövrierfehlern. Alle schweren Kanonen wurden in der Schlacht auf eine Seite verlagert, das Gewicht brachte das Boot zum kentern und den Untergang.

Sdengland 2023 - Tag 22

Einst war dieses Kriegsschiff der Stolz der Flotte Heinrichs VIII. Nach 34 Dienstjahren wurde es 1547 versenkt und 1982 wieder geborgen. Heute sind das Wrack (das sich nun in der letzten Phase seiner Konservierung befindet) und seine Artefakte für die Öffentlichkeit zugänglich.

Sdengland 2023 - Tag 22

Das ultramoderne Museum zeigt das einzige erhaltene Kriegsschiff der Welt aus dem 16. Jahrhundert und erweckt seine bemerkenswerte Geschichte in lebendigen Details zum Leben.

Sdengland 2023 - Tag 22

Nach der Einlasskontrolle geht es in kleinen Gruppen in einen kleinen (Kino)Raum. Dort begrüßt ein Hologramm Heinrich VIII die Besucher und erklärt einige Fakten zum Schiff. Danach gehen die Besucher durch Licht- und Soundeffekte mit dem Schiff gemeinsam unter - jedenfalls in dieser Illusion.

Sdengland 2023 - Tag 22

Die Türen öffnen sich daraufhin zum Museum und die Gruppe wird in die mittlere von 3 Etagen entlassen. Bis dahin dachten wir noch an eine Inszenierung - ja, gut, hat man alles schon einmal irgendwo gesehen.

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Aber weit gefehlt! Wir hätten uns nicht mehr irren können. Das Museum bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben an Bord und vermittelt einen Einblick in das Leben im Tudor-Stil mit den modernsten zur Verfügung stehenden Mittel.

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Im Jahr 1982 gelang es dem Mary Rose Trust, den Schiffsrumpf nach der größten jemals durchgeführten archäologischen Unterwassergrabung zu einem der bis dahin größten Fernsehaufrufe in der Geschichte zu bergen.

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Das inzwischen mehrfach preisgekrönten 27-Millionen-Pfund-Museum öffnete im Mai 2013 seine Pforten für Besucher. Das Herzstück des Museums ist der Schiffsrumpf, der in einer Art gigantischem Humidor, bei gleichbleibender Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgestellt wurde.

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In der oberen Etage kann man sogar durch Luftschleusen, diesen Bereich betreten. Das Licht ist ein spezielles Blaulicht, das keine UV Strahlung auf das hoch empfindliche, alte Holz durchlässt.

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Gigantische Stahlträger halten die 500 Jahre alten Holzbohlen in der Position, so wie sie damals in diesem Schiff verbaut waren. Man kann das Holz immer noch riechen.

Das Schiff selbst liegt in einem alten Trockendock der Marinebasis und das Museum wurde buchstäblich drumherum gebaut. Gläserne Aufzüge fahren an beiden Seiten von Etage zu Etage, so kann man das Schiff von allen Seiten betrachten.

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Im Hintergrund laufen Hologramme und auch hier gibt es wieder Sound und Lichteffekte, die den Betrieb auf der Mary Rose simulieren. 

Neben dem Schiff gibt es viele der 19.000 vom Meeresboden geborgenen Artefakte, die die Geschichte der Männer erzählen, die an Bord der Mary Rose lebten, arbeiteten und starben. Von den rund 500 Mann Besatzung überlebten nur 35.

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Es werden viele tausend Gegenstände ausgestellt, darunter persönliche Gegenstände wie Holzschalen, Lederschuhe, Musikinstrumente und Nissenkämme sowie viele Schiffswaffen, von Langbögen bis hin zu Zwei-Tonnen-Kanonen.

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Natürlich wurden auch zahlreiche Skelette geborgen, die teilweise sogar noch an ihrem original Arbeitsplatz gefunden wurden. Sogar der Schiffshund wurde vor der Kabine seines Herrn gefunden.

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Das Auffinden und Bergen der Mary Rose gilt als archäologische Sensation und wir mittlerweile auch als „Englands Pompeji“ beschrieben.

Es gibt sogar Möglichkeiten, im Museum selbst Hand anzulegen. Man hat die Gelegenheit, Gegenstände zu berühren, den Teer am Schiffsseil zu riechen, sich im Langbogenschießen zu versuchen, Messing zu reiben und ein Computerspiel zu spielen, um Gegenstände aus der Mary Rose zu bergen.

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„Meet the Crew“ ist eine interaktive Animation, die die Geschichte des Schiffes erklärt und Informationen über einige der Männer bietet, die auf dem Schiff segelten (den Bogenschützen, den Koch, den Zimmermann, den Friseur, die Soldaten und Kanoniere).

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Im obersten Geschoss gibt es einen 3D Kinosaal, in dem es um die tatsächliche Bergung des Schiffes im Jahr 1982 geht. Man taucht mit den damaligen Beteiligten Personen ab und sucht (und findet natürlich) das Schiff 

Bei einem Rundgang durch die Mary Rose gibt es wirklich eine Menge zu sehen. Man sollte mindestens zwei Stunden Zeit für den Besuch einkalkulieren, um alles in sich aufzunehmen.

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Für uns reichte diese Portion an britischer Seefahrtsgeschichte erst einmal, so dass wir uns an dieser Stelle von den Historic Dockyards verabschiedeten. Schließlich mussten wir noch ein Stück fahren.

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Unser nächstes Ziel ist das Seebad Brighton, dazu müssen wir noch etwa eine Stunde östlich weiter fahren. Auf Grund der extrem bescheidenen Parkplatzsituation im altehrwürdigen Seebad Brighton entschieden wir uns für eine Unterkunft im Vorort Lancing. 

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Eine nette Ferienwohnung mit kleinem Garten, sehr guter Parkmöglichkeit für unser Auto und nur 5 Gehminuten bis zum Strand. Bis zum Zentrum von Brighton sind es rund 17 Kilometer. Das werden wir dann morgen in Angriff nehmen.

Jetzt richten wir uns erst einmal für die nächsten Tage hier häuslich ein.

Good Night!

Angie, Micha and Mr. Bunnybear (Hasenbär)


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2 years ago

Südengland 2023 - Tag 21

Ladies and Gentlemen!

Der heutige Tag widmet sich einer geschichtsträchtigen Epoche: Kein Landsitz wurde von Königin Viktoria so sehr geliebt wie das Osborne House auf der Isle of Wight.  

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Die als “Großmutter Europas” bekannt gewordene Monarchin war von 1837 bis 1901 die Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland.

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Sie bewies schon damals eindrucksvoll, dass grundsätzlich alle Queens, anstrengender Regierungsgeschäfte zum Trotz, eine recht hohe Lebenserwartung haben.

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Da man auch im 19. Jahrhundert schon manches Mal dem Stress entfliehen musste, kaufte sie zusammen mit ihrem Mann Prinz Albert im Jahr 1845 ein Grundstück auf der Insel. Natürlich mit Blick auf den Solent.

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Den Stress als Monarchin während des nach ihr benannten Viktorianischen Zeitalters darf man sich übrigens etwas größer vorstellen als heute.

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Während Queen Elisabeth II. als repräsentatives und farbenfrohes Schmuckstück bei Paraden her halten durfte, war Viktoria zu ihrer Zeit immerhin Herrscherin eines Fünftel der Landmasse der Erdoberfläche sowie eines Drittels der Weltbevölkerung.

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Unvorstellbar, dass man sich mit dieser Bürde überhaupt ein Zurückziehen in eine Sommerresidenz leisten konnte. Tatsächlich aber verbrachte Viktoria viel Zeit im Osborne House. Sogar für ihren sich abzeichnenden Tod im Alter von 81 Jahren wählte sie dieses Haus aus.

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Als Königin Victoria und ihr Ehemann, Prinz Albert, nach einem privaten Landhaus für ihre wachsende Familie suchten, fanden sie das Osborne House auf der Isle of Wight.

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Die Wahl fiel nicht ganz zufällig auf die Isle of Wight. In früher Kindheit hatte Viktoria bereits zweimal ihren Urlaub auf der südenglischen Insel verbracht.

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Osborne liegt nahe der Nordostküste der Insel zwischen Cowes und Ryde. Es war damals ein dreistöckiges Backstein- und Steinhaus, das Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde.

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Victoria und Albert besuchten das Haus 1844 und waren von seiner Lage begeistert. Victoria kaufte das Anwesen für 28.000 Pfund aus ihrer Privy Purse (Privatschatulle).

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Das ursprüngliche Haus auf dem gekauften Grundstück wurde kurzerhand abgerissen und ein neuer Palast mit Blick auf das Meer gebaut.

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Albert stürzte sich in den Wiederaufbau des Hauses im italienischen Stil und erweiterte das Anwesen, indem er benachbarte Farmen aufkaufte.

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Es blickt nach Nordosten, einen breiten Weg hinunter zum Meer, mit Portsmouth auf der anderen Seite des Solent. Jedes Jahr verbrachte die Familie hier so viel Zeit wie möglich.

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Auch das Innere des Osborne House kann sich sehen lassen. Bei der Inneneinrichtung wurde (meiner bescheidenen Meinung nach) weniger auf dem Geschmack geachtet, sondern in royaler Absicht so richtig Vollgas gegeben.

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Bei unserem Rundgang durch das Haus hat es uns, beim Anblick dieser Geschmacklosigkeiten, nicht nur einmal geschüttelt. Selbst das Heritage Personal gab gelegentlich ein “It´s awful” oder “It´s over the top” von sich.

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Natürlich lässt sich über den Geschmack und Stil der damaligen Zeit vortrefflich streiten. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass man mit der schieren Masse an kunstvollen Einrichtungsgegenständen und Wandverkleidungen potentielle Besucher anderer Länder nur vom eigenen Reichtum überzeugen und beeindrucken wollte.    

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Was dabei heraus kommt, wenn man nahezu unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hat, kann man hier vortrefflich sehen.

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Nach Alberts frühem Tod, im Jahr 1861, verbrachten Victoria und ihre Kinder weiterhin einen Großteil ihrer Zeit in Osborne.

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Die verwitwete Königin beließ Alberts Ankleide- und Schreibzimmer absolut unverändert. Sie ging sogar so weit, dass jeden Morgen heißes Wasser dorthin gebracht wurde.

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Allerdings befindet sich Alberts Sammlung italienischer Renaissance-Kunst heute in der Nationalgalerie und anderen Museen, und die meisten der ausgestellten Gemälde stammen aus dem 19. Jahrhundert.

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Besonders amüsiert hat uns dieses gewaltige allegorische Fresko auf der Haupttreppe: „Neptune Resigning the Empire of the Seas to Britannia“.

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Ihm gegenüber steht eine fast lebensgroße Statue von Albert als klassischer Krieger: ein Geburtstagsgeschenk der Königin. Naja ... über Geschmack lässt sich eben nicht streiten.

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Gegen Ende ihres Lebens war Victoria von allem indischen fasziniert: Sie beschäftigte zwei indische persönliche Bedienstete, und der Durbar-Flügel wurde in den 1890er Jahren gebaut.

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Das Besondere an diesem Raum ist seine originalgetreue Inszenierung. 

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Dieser Saal für Bankette wurde komplett nach indischem Vorbild mit originalen Elementen gebaut. Selbst der Teppich kommt aus Agra, der Stadt des Taj Mahals. 

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Allerdings ist der vermeintliche prachtvolle Stuck gar kein Stuck, sondern nur Pappmaché. Das verriet uns eine der Damen des English Heritage, die im selbigen Raum ihren Wachdienst ausübte.

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Der Durbar-Raum hat eine, die von einem indischen Handwerker, Bhai Ram Singh, unter der Leitung von Lockwood Kipling, dem Vater von Rudyard (das Dschungelbuch), hergestellt wurde. Ram Singh entwarf auch die Türklinken und die Stühle.

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Der Korridor zum Durbar Room zeigt Porträts indischer Prinzen und Damen in voller Montur. Zur Anfertigung dieser Bilder wurde eigens ein Künstler nach Indien geschickt.

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Als man in Archiven Fotos von einem Bankett im Durbar Room entdeckte, entschied man sich die Tafel, gemäß alter Fotografien, nachzubauen.

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So unterscheidet sich der Raum heute auch dadurch von anderen Zimmern, da er nicht blind mit unzähligen Antiquitäten voll gerümpelt wurde, sondern einen Eindruck vom tatsächlichen Füllungsgrad eines Raums auf Osborne gibt.

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Der zweite Stock des Gebäudes gibt dem Besucher einen Eindruck in die damalige Kindererziehung. Zur Zeit von Viktoria war es üblich, seinen Nachwuchs in einen anderen Teil des Gebäudes zu stecken. Das Zusammenleben als Familie war damals kein erklärtes Ziel.

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Da die Königin sich in diesem Teil des Palastes eher selten blicken ließ, sind die Zimmer dort auch schmuckloser ausgestattet.

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Apropos Kindererziehung: Prinz Albert, dessen deutsche Wurzeln im Vereinigten Königreich zuerst gar nicht gut ankamen, ließ sich ein Holzhaus aus der Schweiz liefern.

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In einiger Entfernung (etwa 1 km) auf dem Gelände befindet sich dieses Swiss Cottage, das Albert 1854 für die königlichen Kinder erbaute.  

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An diesem Platz übernahm er persönlich einen Teil der Erziehung seiner Kinder.

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Hier erhielten sie Gartenparzellen, auf denen sie mit ihren eigenen Händen Blumen, Obst und Gemüse anbauen konnten.

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Es gibt auch Miniaturbefestigungen (Victoria Fort and Albert Barracks), in denen Bertie (der zukünftige König Edward VII.) Soldat spielen konnte.

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Zwischen dem Swiss Cottage und den Victoria Fort and Albert Barracks liegt heute der Tea Room unter schattigen Bäumen.

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Selbstverständlich wäre ein Landhaus am Meer nur halb so erholsam, wenn nicht auch ein Strand dazu gehören würde.

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Genau deswegen verfügte das Osborne House über einen Privatstrand an der nördlichen Küste der Isle of Wight, welchen wir uns am Ende des Rundgangs natürlich auch unbedingt ansehen wollten.

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Da das Baden als Frau - und insbesondere als Königin - damals so eine ganz diffizile Sache war, griff man auf rollbare Badekabinen zurück.

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Die kutschenähnlichen Gefährte wurden an einem Seil ins Wasser gelassen, so dass man sie bequem als Badeplattform nutzen konnte.

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Ein geschütztes Umziehen war so jederzeit im Inneren der wasserdichten Kabine möglich.

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An dieser Stelle muss man natürlich erwähnen, dass züchtige Badebekleidung zur damaligen Zeit keinen Zentimeter blanker Haut freigeben durfte.

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Hier unten gibt es heutzutage ein sehr beliebtes Eiscafé, dass die Inseleigene Gourmet-Eiscreme “Minghella” im Angebot hat.

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Das Eis der Firma Minghella wurde schon mehrfach mit den Great Taste Awards ausgezeichnet, die so etwas wie die Oscar’s in der britischen Welt der Nahrung und Genüsse darstellen.

Inzwischen gibt es sogar eine “Dog Icecream” mit so interessanten Geschmackrichtungen, wie: “Chicken Livers”, “Fillet Steak” oder “Roast Pork”. Ein Verkaufsschlager!  

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Bei dem strahlenden Wetter war es schwierig hier unten noch einen Sitzplatz zu ergattern. Kaum wurde etwas frei, schon kam jemand zielstrebig darauf zu.

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Königin Victoria starb im Januar 1901 in Osborne. In Erwartung ihres nahen Todes hatten sich viele ihrer Familienmitglieder dort versammelt, darunter auch ihr Enkel, Kaiser Wilhelm II. von Deutschland.

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Der neue König, Edward VII., hatte keine Verwendung für das Haus, und es wurde als Genesungsheim für Armeeoffiziere genutzt.

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Nachdem das Osborne House im Jahr 1903 dem britischen Volk geschenkt wurde, konvertierte man die Räume nach und nach zu musealen Ausstellungsräumen.

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1954 wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und 1986 von English Heritage übernommen und betrieben. 

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Die Eintrittspreise stehen denen von Stonehenge in nichts nach: 26 £ sind kein Schnäppchen. Zum Glück können wir hier noch einmal unseren Heritage Pass einsetzen.

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Inklusive ist darin allerdings auch ein Shuttleservice, der Fußkranke (und alle die sich dafür halten) mit kleinen Elektrobussen auf dem Gelände hin und her fährt.

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Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft kommen wir an dem Gelände vorbei, auf dem das legendäre Isle of Wight Festival stattfinden wird.

Sdengland 2023 - Tag 21

Wie wir sehen können, sind die Aufbauarbeiten bereits im Full Swing. Die Tore sind alle installiert und auf dem Gelände, das zwischen dem breiten River Medina und der A 3054 eingeklemmt ist, stehen schon etliche Zelte und auch Bühnenaufbauen.

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Das Isle of Wight Festival findet bereits seit Ende der 60er Jahre, jeweils Mitte Mai, statt. Allerdings nicht durchgängig. Von Anfang an war das Line-up aber immer hochkarätig besetzt.

Sdengland 2023 - Tag 21

Wir müssen heute Abend leider noch packen, denn unsere Zeit auf der wunderschönen Isle of Wight ist zu Ende. Morgen geht es wieder auf die Fähre.

Good Night

Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)


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2 years ago

Südengland 2023 - Tag 15 / 1

Ladies und Gentlemen!

Heute geht es für uns in die Steinzeit - und zwar den ganzen Tag. Dafür fahren wir gute 1 1/2 Stunden nach Osten in Richtung Salisbury.

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Doch bevor es dazu kommt, schauen wir erst einmal bei dem Festival Gelände vorbei, wo die Aufbauarbeiten bereits in “Full Swing” sind.

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Das Glastonbury Festival of Contemporary Performing Arts ist ein Festival für Musik und darstellende Kunst, das jährlich auf einer Farm nahe Glastonbury stattfindet.  

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Etwa vergleichbar, wie unser Wacken Festival in Schleswig-Holstein, nur mit dem geringfügigen Unterschied, dass hier etwa 3x so viele Menschen kommen - nämlich über 200.000. Damit ist es das größte Musikspektakel auf der Welt.  

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Wir machen, streng beäugt vom Sicherheitspersonal, ein paar Aufnahmen und fahren dann auch gleich zügig weiter.  

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Ich gebe zu, dass ich noch nie von Old Sarum gehört hatte, bis ich anfing über Stonehenge für unsere Reiseplanung zu recherchieren.

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Old Sarum (früher bekannt als Seresberi Castle) ist der Standort der frühesten Siedlung von Salisbury in England und wird in einigen der frühesten Aufzeichnungen des Landes erwähnt. Es liegt auf einem Hügel etwa zwei Meilen nördlich des modernen Salisbury.

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Old Sarum war ursprünglich eine Hügelfestung, die strategisch günstig an der Verbindung zweier Handelswege und des Flusses Avon gelegen war. Die Wallburg hat eine breit ovale Form und ist 1300 Fuß lang und 1200 Fuß breit, mit einem Eingang an der Ostseite.

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Archäologische Überreste von rohen Steinwerkzeugen deuten darauf hin, dass Menschen das Hügelgebiet von Old Sarum seit der Jungsteinzeit (um 3000 v. Chr.) bewohnt haben.

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Es gibt Hinweise darauf, dass frühe Jäger und später Bauerngemeinschaften das Gelände besetzten und es bis 1500 v. Chr. Für saisonale Versammlungen genutzt wurde.

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Aufgrund seiner Nähe zu Stonehenge hatte es vermutlich eine wichtige Funktion. Die Hügel rund um das Gebiet waren für Bestattungen bestimmt, daher hatte das Gebiet wahrscheinlich eine gewisse Bedeutung.

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Während der Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) wurde es, aufgrund von Unruhen in der Gegend mit anderen Stämmen, in eine schützende Hügelfestung errichtet, indem riesige Wälle und Gräben rund um den Hügel angelegt wurden.

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Die Römer, die Britannien zwischen 43 und 410 n. Chr. besetzten, hielten die Stelle als Militärstation strategisch günstig, in der Nähe des Zusammenflusses von fünf wichtigen Straßen, gelegen.

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Die Wallburg war auf römischen Straßenkarten mit dem Namen Sorviodunum gekennzeichnet. Es wird angenommen, dass der Name vom keltischen Namen für „die Festung an einem sanften Fluss“ abgeleitet ist.

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Nach der römischen Besetzung soll Cynric King of Wessex den Ort im Jahr 552 erobert haben. Unter den Sachsen zählte es zu den bedeutendsten Städten des Westreichs und erhielt bald nach der Bekehrung der Sachsen zum Christentum kirchliche Einrichtungen.

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Zu Beginn des 9. Jahrhunderts war es eine häufige Residenz von Egbert von Wessex, und 960 versammelte König Edgar dort einen Nationalrat, um eine Verteidigung gegen die Dänen im Norden zu planen.

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Kurz nach der Eroberung durch die Normannen wurde um  1069, nachdem Wilhelm der Eroberer die defensiven Qualitäten von Seresberi erkannt hatte,   eine Motte- und Bailey-Burg errichtet und die Stadt umbenannt.

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Der Bau einer Kathedrale und eines Bischofspalastes erfolgte zwischen 1075 und 1092, während der Zeit von Bischof Osmund. Die Position wurde wahrscheinlich gewählt, weil sie so nahe an der Burg lag. Die Umrisse der Domanlage sind auch heute noch gut zu erkennen.

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Doch nur fünf Tage nach der Domweihe zerstörte ein Sturm das Turmdach. Die endgültige Fertigstellung der Kathedrale wurde dem dritten Bischof von Old Sarum, Roger von Salisbury, Kanzler von König Heinrich I., überlassen.

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Der Hof wurde um 1100 von Bischof Roger ebenfalls hinzugefügt und er begann in den 1130er Jahren auch mit der Arbeit an einem königlichen Palast, bevor er von Henrys Nachfolger Stephen verhaftet wurde.

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Im Jahr 1171 befahl König Heinrich II den Ausbau an Old Sarum (der bis 1189 andauerte), darunter ein neues Torhaus, eine Zugbrücke, innere Burgmauern und eine Schatzkammer, die im Bergfried der Burg errichtet wurde.

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Zusätzlich zu diesen Arbeiten wird die Renovierung des Quartiers für Königin Eleonore von Aquitanien für die Zeit ihres Hausarrests in Old Sarum abgeschlossen.

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Nach fortgesetzten Reparaturen und Instandhaltungen werden ein neuer Saal, eine Küche und ein Backhaus errichtet wurden von 1201 bis 1215 für den Sheriff gebaut.

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Ab 1219 waren die Platzbeschränkungen auf dem Hügelgrundstück Anlass zur Sorge und auch  die zunehmende Wasserknappheit war ein großer Knackpunkt.

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Der Standort einer neuen Kathedrale wurde später in diesem Jahr geweiht, und 1220 begann der Bischof mit dem Bau am Ufer des Avon. Um ihn herum entstand eine neue Siedlung namens New Sarum, die schließlich als Salisbury bekannt wurde.

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Bis 1217 hatten die Bewohner von Old Sarum ihren Standort verlassen und ihre neuen Behausungen mit den Materialien errichtet, die sie von ihren alten abtrugen - wobei nur die zerstörten Mauern und Fundamente zurück blieben, die wir heute sehen.  

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Als die eine Stadt an Bevölkerung und Ausdehnung zunahm, verfiel die andere fast ebenso schnell. Die prächtige neue Kathedrale von Salisbury zog Scharen von Pilgern an.

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Heute sind nur noch der Hügel und die Fundamente der Burg erhalten. Da hier keine Audiotour angeboten wird, besorgten wir uns schon im Vorfeld einen Führer, um uns einzulesen und besser zurechtzufinden.

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Den Eingang zum Castle erreicht man über eine Fußgängerbrücke. Hier befand sich auch ursprünglich der Haupteingang.

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Es war schon interessant, über die Vorburg zu gehen, den Graben zu überqueren, wo sich die Zugbrücke befunden hat, und zur Kernburg hinaufzugehen, wo der Palast und die Burg liegen. 

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Die Überreste der ursprünglichen Kathedrale befinden sich dahinter auf der Vorburg.

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Im Inneren befindet sich der Innenhof, in dem verschiedene Gebäude gestanden haben. Davor liegt die Große Halle, die Anfang 1200 von König John erbaut wurde.

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Der königliche Palast nahm ebenfalls diesen Bereich des Innenhofs ein. Hier hat man einen guten Blick auf die Kathedrale. Wir konnten sehen, wo sich einst die Wohnungen, die Kapelle und die Latrinen befanden.

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Die Latrinen waren ausgedehnte Löcher im Boden. Gereinigt wurden sie, in dem man eine Person in sie herab ließ. Es gab wahrscheinlich schönere Arbeiten ab königlichen Hof.

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Wir laufen entlang der Kante des Innenhofs, unten liegen der Graben und der äußere Hof. Die nächste Station war ein kurzer Spaziergang um den Graben herum, zu den Überresten der Kathedrale.

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Wichtiger Hinweis: dieser Bereich kann völlig kostenfrei besucht werden. Eine Eintrittsgebühr wird nur für die Burgruine erhoben - für Mitglieder des English Heritage ist natürlich der Eintritt abgegolten.

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Die Überreste der Kathedrale befinden sich auf der südwestlichen Seite. Das Kirchenschiff ist der einzige Bereich, den normale Menschen betreten konnten, und es gab damals interessanterweise gar keine Sitzgelegenheiten.

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Die Aussicht über Wiltshire und der  Blick auf die Kathedrale von Salisbury   waren wirklich toll, obwohl der Tag sehr windig war.

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Das Gelände bietet sich an, um sich hinzusetzen und zu entspannen. Es stehen einige Bänke zur Verfügung und man darf sogar sein eigenes Picknick mitbringen.

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Old Sarum Castle wird zusammen mit den Ruinen der Kathedrale heute von English Heritage verwaltet. Der gepflasterte Parkplatz und der begrünte Überlaufparkplatz befinden sich im östlichen Bereich der Vorburg. Es gibt ein kleines Büro, um Tickets zu kaufen, zu spenden oder Souvenirs zu kaufen.

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Unsere Mittagspause verbringen wir nur wenige Meter weiter, im “The Old Castle”.

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Einem Lokal dessen Geschichte nicht ganz so lange zurück reicht, aber dennoch auch schon 350 Jahre auf dem Buckel hat.

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Erbaut wurde das “Inn” als Postkutschenstation in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

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Der Kern ist somit elisabethanischer Stil (Bau- und Dekorationsstil der Regierungszeit Königin Elisabeths I.).

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Im 18ten Jahrhundert wurden Erweiterungen vorgenommen, da der ursprüngliche Platz nicht mehr ausreichend war.

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Das Lokal verfügt über einen großen Biergarten, in dem es sich bei gutem Wetter hervorragend sitzen lässt.

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Nach dem Mittagessen machen wir uns auf den Weg zum heutigen Höhepunkt: Stonehenge.

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Weiter geht´s mit Teil 2 ...


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